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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Straße zu fliehen versucht – und waren von den schrecklichen Phokaym auf dem Rücken ihrer Risslacas wieder eingefangen und den Voryasen zum Fraß vorgeworfen worden?
    »Teufel sind das«, murmelte sie und warf einen entsetzten Blick zum Höhleneingang. Die Klackadrin, so berichtete sie, lag nicht weit entfernt im Osten, eine Barriere, die ziemlich unregelmäßig verlief, die sich aber in allgemeiner Nord-Süd-Richtung bis weit nach Nordturismond hinein erstreckte und ihrer Meinung nach erst tief im Süden endete, vielleicht erst am Cyphrischen Meer, wo der Zimstrom die Küste berührte.
    »Böse Träume, Alpträume, Wahnsinn – das bringt die Klackadrin. Es gibt dort Ungeheuer ... Ungeheuer ...« Sie schloß die Augen. Ich hatte lange nichts mehr gegessen, und als ich etwas von ihr erbat, brachte sie mir ein rohes Stück Opossum-Fleisch, das mir helfen konnte, bei Kräften zu bleiben. Es war strähnig und hart.
    »Vielleicht gehen die Phokaym eines Tages fort und lassen uns endlich in Frieden«, sagte Ooloo. Aber es war klar, daß sie daran nicht mehr glaubte.
    Indem ich es immer wieder versuchte, vermochte ich schließlich meine Finger in den blutroten Fesseln ein wenig zu bewegen. Ich bemühte mich weiter, wobei ich in wohlabgewogenem Takt einen Muskel nach dem anderen bewegte und auf diese Weise den Blutkreislauf in Gang zu halten versuchte. Wenn ich fliehen wollte, hatte ich keine Zeit, mich erst von den Nachwirkungen der einschnürenden Fesseln zu erholen.
    Ich war gerade mit meinen Oberarmen beschäftigt, als waffenklirrend die Phokaym eintraten, um mich zu holen.
    »Die Voryasen!« flüsterte die alte Ooloo. Als ich mit viel Geschrei ins Freie gezerrt wurde, sagte sie: »Jikai! Jikai!«, und ich glaubte sie schluchzen zu hören.
    Wir Krieger fanden die Ochs immer ein wenig lächerlich, wenn sie mit ihren kleinen, runden Schilden zum Kampf antraten, doch seit meiner Begegnung mit der alten Ooloo in der stinkenden Höhle der Phokaym sind diese Wesen in meiner Achtung gestiegen.
    Wolken trieben am Himmel dahin, und die Frau der Schleier, der vierte Mond, glänzte heller als sonst, während die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln, der erste Mond, bereits tief über der Owlarh-Öde stand.
    Die Sklaven der Phokaym waren in erster Linie mit dem Sammeln von Nahrung und der Herstellung von Werkzeugen und Gebrauchsgegenständen beschäftigt. An diesem Abend sollte nun ein besonderes Schauspiel stattfinden, eine Gelegenheit für die Phokaym, ihre absolute Macht zu demonstrieren. Ein Mann sollte den Voryasen zum Fraß vorgeworfen werden. Dementsprechend wurden mehr Fackeln als üblich angezündet, die Sklaven wurden aus der Umgegend herbeigerufen, und zahlreiche krumme Äste, die mühsam gesammelt worden waren, wurden von den Phokaym in Brand gesteckt, um die Feier zu erhellen.
    Auch zahlreiche Phokaym hatten sich eingefunden, und ich sah, wie Steinkrüge von Klaue zu Klaue wanderten. Schuppen glitzerten im Licht der Fackeln. Es war schwierig auszumachen, wo die künstliche Panzerung begann und die schuppige Haut der Phokaym aufhörte. Ich wurde zum Rand einer tiefen Grube gezogen. Über der Öffnung waren einige Stützen zusammengebunden und bildeten eine Art Kran. Die Phokaym näherten sich der Grube. Ich wurde mit dem Kopf nach unten an den gefesselten Fußgelenken aufgehängt – an einem aus trockenen Fasern geflochtenen Seil. Rotes und orangefarbenes Fackellicht beleuchtete die Szene und ließ zwischen den Felsen und kärglichen Büschen unheimliche Schatten zucken.
    Dann wurde ich hochgerissen. Ich hing mit dem Kopf nach unten am Seil und drehte mich hin und her. Der Kranarm wurde gedreht, und ich schwebte über der Grube. Ich blickte nach unten.
    Ein Voryas ist eine Abart der Risslaca, die aus einem Alptraum stammen könnte – halb Krokodil, halb Tylosaurus, ein riesiges Maul voller Zähne, ganz Maul und Muskel, dazu ein wendiger, schuppenbedeckter Körper und ein stumpfer Schwanz.
    Ich war gefesselt und somit völlig hilflos, obwohl ich meine sämtlichen Waffen bei mir hatte. Mit dem Kopf voran pendelte ich über der wassergefüllten Grube, in der es von den Scheusalen wimmelte. Die Wesen erhoben sich zischend und fauchend von der Wasseroberfläche, die Reihen ihrer Zähne schimmerten, die bösen Augen glühten rot und starrten mich entschlossen an.
    Die Phokaym vergnügten sich.
    Sie ließen das Seil nach, so daß ich mich der Wasseroberfläche näherte. Die Voryasen begannen hochzuspringen – riesige

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