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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Nord-Loh Station, an der Küste der gewaltigen Halbinsel Erthyrdrin. Wie ich gehört hatte, legten dort die Schiffe vieler Nationen an, die von den Erthyr geduldet wurden, solange sie Frieden hielten. Der Kurs nach Pandahem führte dann nach Südosten, außerhalb oder innerhalb der langen Inselkette, die dort parallel zur Nordostküste Lohs verlief.
    Inch und Pando kehrten in den Roten Leem zurück, denn es gab sicher bald neue Kunden und Übernachtungsgäste für den alten Nath, während ich mich auf die Suche nach Naghan machte, um ihm auseinanderzusetzen, daß ich seine nächste Karawane nicht begleiten konnte. Ich wußte, daß er mich anbrüllen, mich verfluchen und mich der Undankbarkeit zeihen würde, aber meine Entscheidung stand fest.
    Naghan der Bauch enttäuschte mich nicht. Außerdem warf er noch eine Weinflasche nach mir, mit der er sich im kleinen Zimmer des Marsilus und Rokrell beschäftigte. Ich duckte mich.
    »Friede, guter Naghan, o Mann des Bauches! Ich habe dir gut gedient und deine Silberdhems genommen – trennen wir uns in aller Freundschaft.«
    Er starrte mich düster an. Dann zog er ein Glas und eine neue Flasche heran, schenkte ein, und wir prosteten uns zu. »Du bist der beste Bogenschütze, den ich je in meinen Diensten hatte, Dray, du und dein großer lohischer Bogen. Ich habe schon viele Schützen gesehen, von denen dir einige fast ebenbürtig waren.« Er trank und wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. »Aber nie, nie zuvor habe ich so etwas gesehen wie dein Riesenmesser!«
    Ich trank ihm zu und sagte: »Ich werde dich nicht vergessen, Naghan der Bauch. Kümmere dich um den jungen Pando und um die schöne Tilda.«
    »Das werde ich tun. Beim Ruhme von Pandrite, ich schwör's!«
    »Remberee, Naghan der Bauch.«
    »Remberee, Dray Prescot.«
    Ich kehrte zum Roten Leem zurück.
    Auf den Straßen herrschte lebhaftes Treiben. Bündel und Ballen und Kisten und Tonnen wurden an Land gebracht, und Pa Mejab lebte auf. Es war ein Festtag – die Kolonie war in der Heimat nicht vergessen worden!
    Wie Sie sich denken können, hatte ich die üblichen Erkundigungen eingezogen. Doch niemand hatte von Aphrasöe, der Schwingenden Stadt, gehört.
    Als ich gerade meinen Fuß auf die Schwelle des Lokals setzen wollte, stutzte ich. Vor mir raste Pando aus dem Eingang. Seine Augen waren weit geöffnet, sein Haar war zerzaust. Er sah mich nicht sofort, und noch während sein Blick auf mich fiel, packte ihn eine Hand an einem langen Arm, legte sich über seinen Mund und zerrte ihn zurück. Er verschwand.
    Diese Hand gehörte nicht zu Inch, das wußte ich sofort. Ich wußte auch, daß der junge Pando zuweilen ein unausstehlicher Lümmel war, und vielleicht hatte er einen neuen Gast so geärgert, daß nun die Strafe auf dem Fuße folgte. Ich eilte ins Haus, um dafür zu sorgen, daß ihm nichts Schlimmes widerfuhr – und ärgerte mich gleichzeitig darüber, daß jemand anderes als seine Mutter Hand an ihn legte.
    Der Lärm der Gäste im Schankraum übertönte jedes Geräusch von Prügeln, die vielleicht im Obergeschoß verabfolgt wurden. Eine ziemlich große Schar von Durstigen hatte sich bereits versammelt, um Neuigkeiten aus der fernen Heimat zu hören.
    Ich erstieg die schmale Schwarzholztreppe. Als ich die oberste Stufe erreichte, sah ich, wie Tildas Tür zugeschlagen wurde.
    Ich blieb sofort stehen und verzog das Gesicht. Kein Mann, der ein bißchen Grips hat, tritt in solchen Augenblicken zwischen eine Mutter und ihren Sohn. Doch mich überkam eine seltsame Unruhe. Es war nicht Tildas Arm gewesen, der Pando zurückgeholt hatte. Seltsam.
    Zögernd trat ich vor Tildas Tür und lauschte. Außer heiseren Atemzügen dicht hinter der polierten Holztür hörte ich nichts. Ich gab mir Mühe, ruhig zu atmen.
    Im nächsten Augenblick brüllte ein Mann schmerzerfüllt auf – als habe ihm etwa eine Frau in die Hoden getreten –, und eine Frauenstimme ertönte. Tildas Stimme!
    »Hilfe! Hilfe! Mörder!«

8
     
     
    Ich trat mit einer einzigen Bewegung die Tür ein und stürmte ins Zimmer.
    Diesmal waren es keine betrunkenen Leemjäger, die sich vergnügen wollten.
    Diese Sorte kannte ich. Die Männer waren Mörder. Es waren vier. Groß, schlank, selbstbewußt, sonnengebräunt, muskulös und raubtierhaft. Ihre Rapiere und Dolche waren schlicht, aber zweckmäßig.
    Sie trugen dunkle Kleidung – einfache Tuniken und gutpolierte Lederteile, hohe schwarze Stiefel und breitkrempige graue Hüte; die langen blauen

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