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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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sagte Pando. »Und dann?«
    »Als ich schon annahm, es wäre um mich geschehen, und als die Karawane vorbei war, rief ich etwas, und dieser ungeheure Mann, Dray Prescot, nahm mich auf und erschoß Lurgan den Schlauen mit seiner Waffe, die, wenn ich mich nicht sehr irre, ein echter Bogen aus Erthyrdrin ist.«
    »Ja«, sagte ich. Ich wollte Inch nichts von Seg erzählen, noch nicht.
     
    In Pa Weinob, einer Stadt aus hohen Holzhäusern, die von einer Holzpalisade umschlossen war, mußten wir warten, bis die Waren für den Rückweg zusammengetragen waren. Ich ließ mir eine Frau empfehlen, die Pandos Zhantilfell gerben und aufbereiten sollte. Eine andere Frau, eine geschickte Schneiderin, nähte ihm daraus eine schöne Tunika und einen Gürtel. Als er das Gewand überstreifte und sich vor uns drehte, taten Inch und ich gebührend überrascht und erfreut. Pando machte wirklich eine gute Figur, und er war sehr glücklich.
    Als die Waren schließlich verpackt, zu Ballen verschnürt und aufgeladen worden waren und wir die Rückreise nach Pa Mejab antraten, stand auch Inch als Wächter in den Diensten Naghans, und er und ich und Pando hatten uns auf eine Weise angefreundet, die mich überraschte. Für Pando dagegen schien alles selbstverständlich zu sein.
    Als eines Nachts die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln am wolkenlosen Himmel stand, näherte sich Inch dem Feuer. Wir brieten gerade eine köstliche Voskkeule, die wir in der Stadt gekauft hatten. Er schnupperte, als er den angenehmen Geruch wahrnahm. Über dem langen blonden Haar trug er ein gewaltiges Stoffbündel – eine Art schlechtgebundenen Turban. Von seinem Haar war keine einzige Strähne zu sehen.
    Pando stieß einen Schrei aus. »He! Inch! Das ist mein Schlafsack!«
    Er begann dem anderen am Kopf zu zupfen.
    Inch explodierte. Er sprang auf, schwenkte die Arme und kreischte Worte, die niemand verstand. Offenbar war es seine Heimatsprache, das Ng'grogische. Eine Haarsträhne sank herab. Inch kreischte, als werde er mit glühendheißen Zangen gekniffen. Er rannte auf das Feuer zu – er sprang in das Feuer!
    »Inch!!«
    »Du hast mich gezwungen, ein Tabu zu brechen!« brüllte er. Er trampelte im Feuer herum, und seine Sandalen begannen zu qualmen und brannten schließlich. Er schien keinen Schmerz zu spüren. Er drehte sich, er verstreute heiße Kohle, und die anderen Wächter brüllten wütend und sprangen vom Feuer zurück und klopften die Funken von ihrer Kleidung.
    »Wenn die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln allein am Himmel steht, darf sie auf keinen Fall das Haar eines Mannes aus Ng'groga beleuchten! Das ist tabu!«
    Ich packte Pando und rief den anderen Wächtern etwas zu, und wir zogen uns zurück. Ich wußte, wann es ratsam war, einen Mitmenschen mit seinen Tabus allein zu lassen.
    Wenn Inch wieder einmal verrückt wurde oder feierlich einen Kelch mit Wein nahm und über seine linke Schulter entleerte, oder wenn er sich auf alle viere niederließ, das Hinterteil zum Himmel reckte und mit dem Kopf gegen den Boden hämmerte, ließen wir ihn in Ruhe, denn es war nicht ungefährlich, mit Inch und seinen Tabus zu leben.
    Pa Mejab kam uns mit seinen Straßen und Holzhäusern, mit seinen Weinbergen und kühlen Obsthainen, seinem Hafen und dem Ausblick über das Meer recht einladend vor. Naghan der Bauch zahlte uns aus, und von meinem Lohn blieb sehr wenig übrig, nachdem ich alle meine Schulden bezahlt hatte – die Preysanys und die Zhantil-Tunika, für die ich eine Amphore mit Jholaix-Wein spendieren mußte.
    »Wenigstens können Inch und ich heute abend ein Gläschen Jholaix mit dir genießen, ja?«
    »Klar«, sagte Naghan und klopfte sich auf den Bauch. »Naghan ist ja großzügig!«
    »Ayee!« sagte Pando recht unpassend.
    Wir wanderten von der Karawanserei durch die belebten Straßen zum Roten Leem . Wenn wir ein wenig großspurig auftraten – naja, hatten wir nicht gefährliche Gebiete durchquert und gegen Tiere und Banditen gekämpft – und hatten wir die Karawane nicht sicher heimgebracht?
    Ein lauter Schrei ertönte, als wir in die Taverne traten.
    Tilda raffte ihr langes grünes Kleid, das auf dem Boden schleifte, stürzte mit wehendem Haar auf Pando los, schloß ihn in die Arme und erdrückte ihn förmlich.
    »Pando! Mein Sohn Pando!«
    Dann plötzlich ...
    »Pando! Du elender Sicce-Wicht! Wo hast du gesteckt!«
    Und mit diesen Worten begann die schöne Tilda ihrem Sohn mit der Hand zuzusetzen. Sie vertrimmte ihn, polierte ihm die

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