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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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sich der am weitesten innen sitzende Mann weiter achtern befand als der Mann an der Bordwand. Mit drei Männern auf jeder Bank, die jeweils Ruder verschiedener Länge hatten, so daß die Ruderbäume herrlich parallel zueinander standen, bot das Schwertschiff einen prachtvollen Anblick – eine einzige Ruderreihe, die jeweils zu Dreiergruppen angeordnet war.
    Ein Mann an jedem Ruder, drei Ruder auf jeder Schrägbank, die drei bis vier Fuß voneinander entfernt waren – je nach Laune des Werftarchitekten. Zwanzig Bänke pro Seite – also insgesamt hundertundzwanzig Ruderer. Als ich an Bord ging und mein neues Kommando übernahm, sagte ich mir, daß Viridia hier offenbar doch das Schiff gekauft hatte, das ihr von Chekumte angeboten worden war.
    Wenn das stimmte, wollte sie mich vermutlich ärgern. Nun, bei diesem Spiel konnte ich mithalten.
    Valka machte einige mürrische Bemerkungen, während ich mit der Gruppe meiner Getreuen über den Mittelgang schritt und das Schiff von oben bis unten erkundete.
    »Urteile nicht zu hart, Valka. Solche Galeeren haben schon manchen großen Kampf ausgefochten – und das werden sie auch weiter tun, solange man nur an sie glaubt.«
    »Ich bin für ein langes Ruder mit einem halben Dutzend Männer daran!« sagte Valka heftig.
    »Dieses Schiff ist ein Zorca des Meeres«, sagte ich. »Wenigstens theoretisch. Für kleinere Galeeren ist die Zenzileanordnung bestens geeignet, bei größeren Schwertschiffen braucht man natürlich mehr Ruderkraft!«
    Die seltsame Neuerwerbung hieß Strigicaw . Ein Strigicaw ist ein muskulöser Fleischfresser mit einem Fell, das an Schultern und Brust gestreift und ansonsten in einer Vielfalt von braunen und roten Tarnfarben gefleckt ist. Das Tier hat eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Leem, auch wenn es nur auf sechs Beinen läuft.
    Das Boot war hundert Fuß lang – mehr wäre bei der Ruderkraft zuviel gewesen – und hatte nur einen Fock- und einen Hauptmast, jeweils mit Groß- und Topsegel. Dazu ein Steuerruder. Ich wanderte auf dem Schiff herum und begann mich trotz aller Einwände, trotz der Tatsache, daß wir ständig pumpen mußten, wie zu Hause zu fühlen – ich hatte mein Kommando!
    Nach dem Untergang der Venus waren Viridias Piratenmädchen auf ein anderes Schiff gekommen, dessen Mannschaft auf die übrigen Schiffe verteilt worden war, so daß wir es in letzter Zeit ziemlich eng gehabt hatten. Mir stand nun das langwierige Feilschen um meine Mannschaft bevor.
    Während wir noch durch das neue Schwertschiff gingen, hallte ein seltsamer Ton durch die Hafenbucht. Sofort wurde es totenstill. Gelächter, Flüche, Hammerschläge, Gesang – alles verstummte.
    Wieder das laute Tuten.
    »Alarm!« rief Spitz, ein rothaariger Bogenschütze aus Loh, der einer der ersten Anwärter für meine Mannschaft war – denn in seinem Köcher trug er Pfeile mit den hellblauen Federn des Königskorf und Pfeile mit pechschwarzen Federn, wie sie mir von Sosie na Arkasson mitgegeben worden waren. Diese Pfeile, die ich auf Spitz verschossen hatte, waren von ihm zur weiteren Verwendung eingesammelt worden. »Ein Schwertschiff des Königs!«
    Wir stiegen ins Boot und ruderten hastig an Land. Es war ungewiß, welcher Nation der ungebetene Besucher angehörte; trotzdem hießen bei uns alle Polizeischiffe »Schwertschiffe des Königs«. Viridia kam uns am Strand entgegen. Sie wirkte aufgeregt und hatte ihr Kettenhemd angelegt.
    »Macht euch zur Verteidigung bereit – falls sie an der Tarninsel vorbeisegeln!« rief sie ihren Leutnants zu, den Kapitänen ihrer Schiffe, zu denen ich jetzt auch gehörte. »Ich und meine Mädchen – wir wollen sehen, was wir machen können.« Sie lachte und warf den Kopf in den Nacken, daß das schwarze Haar herumwirbelte. »Wie wir's schon oft gemacht haben!«
    »Aye, Viridia!« riefen die Piraten. »Hai, Jikai! Viridia!«
    Viridia führte ihre Mädchen zur anderen Seite der Insel, während die Schwertschiffmannschaften an Bord gingen und sich zum Ablegen bereit machten, falls Viridias Plan nicht funktionierte. Da ich bis auf die kleine Gruppe meiner Getreuen keine Mannschaft hatte, führte ich sie bewaffnet auf Viridias Spuren über die Insel.
    Sie konnte vielleicht Hilfe brauchen.
    Wie es sich herausstellte, brauchte sie keine Hilfe – und schon gar nicht von einfachen Männern.
    Wieder lief das Schauspiel ab, mit dem die alte Nemo erobert worden war. Das unbekannte Schwertschiff, das den Auftrag hatte, die Piraten zu fangen und das aus dem

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