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Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Vulheim«, sagte ich – denn er kam aus einer Hafenstadt an der Küste, die in Schutt und Asche gelegt worden war.
    Er sah sich um, hob die Arme und ließ sie wieder sinken. Er hatte recht – die Situation mußte überdacht werden.
    Das dritte Tanzmädchen erwachte aus ihrer Ohnmacht und sank sofort wieder um, als die beiden Gefährtinnen ihr die Lage schilderten. Die sechs Sklaven standen gelassen neben den Calsanys und beruhigten sie. Sie waren sicher noch ein Problem für uns – es waren vier Männer und zwei Frauen, stämmige, untersetzte Gestalten mit dichtem schwarzem Haar und abgeflachten Nasen, die von einem Markt fern von Valka stammen mußten. Vermutlich standen sie in einer besonderen Beziehung zu den Aragorn – womöglich handelte es sich um privilegierte Sklaven die Hausarbeit verrichteten.
    »Wir sollten sie lieber fesseln, Tom«, sagte ich.
    »Willst du die Mädchen wirklich umbringen?« Theirson rümpfte die Nase und musterte mich mit einem Blick, der mir ein wenig zu vielsagend erschien.
    »Sicher«, sagte ich. »Die Aragorn sind üble Burschen, und ihre parfümierten Huren sind um kein Haar besser.« Ich hörte sie schluchzen. Damit war die erste Krise überstanden. »Aber«, fuhr ich laut fort, nahm Theirson am Arm und führte ihn davon, »wenn sie begriffen, wie böse die Aragorn sind, und vielleicht bereit wären, ihre Untaten wiedergutzumachen, dann könnte ich vielleicht ...«
    Doch jetzt waren wir weit genug entfernt, und ich fuhr leise fort: »Ich glaube nicht, daß ich sie töten könnte, Theirson. Ich bin im Grunde meines Herzens ein Mann des Friedens. Ich töte nie aus nüchternen Erwägungen, sondern allenfalls im Kampf oder aus Notwehr.«
    »Du bist ein seltsamer Mann, Drak. Rücksichtslos und stark. Und doch weißt du, was Barmherzigkeit bedeutet. Ich will sehen, was wir mit den Mädchen machen können.«
    Tom war zu uns getreten. Er hatte die Lederkleidung eines Aragorn übergezogen und trug Rapier und Main-Gauche.
    »Wir müssen sie beobachten. Aber sie werden uns wertvolle Informationen geben.« Ich erzählte Tom von den befreiten Gefangenen am Strand.
    »Panvals?« fragte er. »Die könnten uns noch sehr nützlich sein.«
    Die Straße wurde geräumt. Die Leichen wurden entkleidet und verscharrt. Die Sklaven sperrte man in eine Hütte, und ein alter Mann bewachte sie mit einem Rapier. Die Lasten der Calsanys wurden verteilt und die Calsanys und Preysanys zur Dorfherde getrieben. Wir säuberten gründlich die Straße. Und dann besprachen wir, was zu tun war. Ich verschwieg meine Pläne nicht. Ich wollte mir ein Boot suchen und nach Vallia reisen. Ich bemerkte den Blick, den Tom und Theirson wechselten. Tom wollte Bibi heiraten, doch ihre Zukunftsausschichten standen schlecht. Es sei denn ...
    An diesem Tag wurde auf den Feldern nicht gearbeitet. Abends aßen wir köstliche Dinge aus den Packtaschen der Sklavenjäger und tranken zum erstenmal seit langer Zeit Wein.
    Dann ließen wir die Tanzmädchen rufen, die vor Angst halbtot waren – und sie mußten für uns tanzen. Anschließend winkte ich die drei herbei und fragte: »Habt ihr euch entschieden?«
    Sie sanken vor mir auf die Knie und begannen zu weinen – und natürlich konnte ich die grausame Farce nicht fortsetzen. Ich sagte ihnen, daß sie sich von den Aragorn lossagen und den Dorfbewohnern helfen müßten. Wenn sich die Dinge positiv entwickelten, konnten sie später wieder als Tanzmädchen arbeiten. Es war keine zufriedenstellende Lösung, aber ich war begierig, nach Vallia zu segeln.
    Tom bezweifelte, daß ich an der Westküste ein Boot finden würde. Als er begriff, daß ich notfalls auch ein Boot der Sklavenhändler oder Söldner stehlen würde, meinte er, daß es Boote gebe – doch es wäre sicher keine leichte Arbeit.
    Das war mir durchaus recht, denn Valka mochte zwar eine nette Insel sein, doch sie übte keine große Anziehungskraft auf mich aus, und wenn wir ein paar Kopfnüsse verteilen mußten, um ein Boot zu bekommen, sollte mir das nur recht sein, denn die trafen nicht die Falschen. Nachdem ich nun meinem Ziel so nahe war, kam es mir auf jeden Tag an.
    Tom begleitete mich zurück zur Küste. Die ehemaligen Gefangenen waren erstaunt, mich wiederzusehen. Unter Leitung ihrer frei gewählten Anführer, zu denen auch Borg gehörte, hatten sie mit dem Bau eines Lagers begonnen, am Ufer eines kleinen Flusses in der Nähe des Schiffswracks. Wir warnten sie vor dem Kanalwasser, und ich berichtete, was mir zugestoßen

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