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Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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sprach sich herum, und bald wagten sich keine Sklavenjäger mehr auf die Insel.
    Nach all den Eroberungen, die ich für die Valkaner eingeleitet hatte, kam ich nun an die Reihe. Ich wurde erobert! Der grimmige Tharu ti Valkanium ritt durch den großen Saal in der Festung Esser Rarioch und verbeugte sich vor mir. Als ich ihm ärgerlich befahl, er solle sich benehmen wie ein Mann und sich nicht unterwürfig aufführen, antwortete er lächelnd: »Dir, Drak, Strom na Valka, unterwerfen sich alle Männer. Aie! Und freue dich, denn das soll der Welt zeigen, was wir von unserem Strom halten!«
    Ich war verblüfft. Aber man meinte es ernst. Alles war hinter meinem Rücken arrangiert worden. Ich hatte keine Ahnung.
    Ich versuchte den Posten auszuschlagen und sah den Kummer in ihren Augen. So lehnte ich mich in meinem Sitz zurück und staunte hilflos. Dieses Ergebnis entsprach bestimmt nicht den Vorstellungen, die die Herren der Sterne von meinem Einsatz gehabt hatten – oder die Savanti, wenn man davon ausging, daß ich ja Alex Hunters Aufgabe vollendet hatte. Aber ich habe schon einmal über das seltsame Charisma gesprochen, das mich umgibt – so blieb mir im Augenblick nichts anderes übrig, als mich der angebotenen Ehre für würdig zu erweisen.
    Die Rapiere schimmerten im Fackellicht. »Hai, Jikai! Drak, Strom na Valka! Hai! Jikai!«
    Und so bekam das Lied einen siebenhundertachtundsiebzigsten Vers.
    Wenn ich es bedauerte, daß mein richtiger Name in der Geschichte Valkas bisher keine Rolle gespielt hatte, so hatte ich dies schnell unterdrückt. Ich fand den Namen Drak sogar sehr passend, den ich sah hierin eine Tarnung, die mir bei meiner Einreise in Vallia sehr nützen konnte.
    Denn der Name Dray Prescots, des Lord von Strombor, war dort sicher sehr bekannt.
    Auch hatte ich im Laufe meiner Abenteuer festgestellt, daß ein Titel auf Vallia ebenso leicht durch Taten und Talente wie durch Geburt errungen werden kann. Nachdem ich Valka gesäubert und mich als Führer der Insel etabliert hatte, wurde ich zum Strom. Die Festigung meiner Position hatte ich weitgehend den Panvals zu verdanken, die ich einmal gerettet hatte; sie hatten sich begeistert dafür eingesetzt, daß ich über Verhandlungen und Bestechungszahlungen in Vondium Patent und Siegel des großen Herrschers bekam. Das Strompatent wurde in der Festung Esser Rarioch verschlossen gehalten.
    Ich war also Strom und trug die Verantwortung, die Wirtschaft der Insel wieder in Gang zu bringen und ihrer Bevölkerung neues Selbstvertrauen zu schenken. Ich stürzte mich in die Arbeit. Dabei vergaß ich Delia keineswegs. Ein paarmal fuhr ich mit einem Boot in Richtung Vallia und stieß unweigerlich auf Windböen und Sturmwolken, die mich schnell zur Umkehr zwangen.
    Valka war eine reiche Provinz, die ich durch gute Verwaltung noch reicher machte. Auch mußte ich der Zukunft vorbeugen, die unausweichlich schien, und sorgte dafür, daß die große Versammlung immer selbständiger wurde. Tharu ti Valkanium tadelte mich oft, weil ich viele Vollmachten weitergab, worauf ich nur erwiderte: »Und glaubst du, daß ich dir nicht vertraue, Tharu? Oder den anderen Ratsherren? Nach allem, was wir zusammen durchgemacht haben?« Und dann sagte ich auch: »Es kommt der Tag, Tharu, da ich Valka eine Zeitlang verlassen und eine Mission antreten muß, die mir sehr am Herzen liegt. Wenn dieser Tag anbricht, soll die Insel weiter gedeihen, und ihr sollt mich nicht vergessen, so daß ich – wenn ich mit meiner Braut zurückkehre – einer sicheren Zukunft entgegensehen kann.«
    »Wir werden dich nicht vergessen, Strom Drak, wir werden dich niemals vergessen.«
    Schon begannen Mädchen mit der Arbeit an den herrlichen Kleidern und Schmuckstücken, die die Stromni, meine Braut, eines Tages tragen sollte. Erithor von Valkanium konnte über meine triumphale Rückkehr noch kein Lied dichten, doch er pflegte manche fröhliche Melodie anzustimmen und dazu vor sich hinzusummen. Wenn die Mädchen ihn dann zum Weitersingen aufforderten, sagte er: »O nein, ihr hübschen Mädchen! Ich stimme meine Saiten nur für den Tag, da die Stromni kommt!«
    Wie konnte ich diesen Menschen sagen, daß die Stromni eine Prinzessin war, die Prinzessin Majestrix von Vallia?
    Als ich eines Tages mit Freunden auf der Terrasse von Esser Rarioch saß – unter uns breitete sich ganz Valkanium aus, und das Licht der Sonnen von Antares schimmerte hell auf zahlreichen Türmen und Dachgiebeln, und die gewaltige Bucht des Meeres

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