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Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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war, woraufhin Borg ein lautes Gelächter anstimmte – schließlich war er Kanalschiffer.
    Tom und ich zogen weiter und entdeckten nicht ohne Mühe ein Lager der Sklavenhändler, in dem wir unbemerkt ein Boot entwendeten. Tom winkte mir zum Abschied zu. »Remberee, Drak!« rief er.
    »Remberee, Tom!« gab ich zurück.
    Ich setzte das Segel, und das kleine Boot pflügte durch das Meer. Endlich hatte ich das Gefühl, daß sich mein Geschick entwickelte, wie ich es mir erhoffte – als sich plötzlich dunkle Wolken zusammenballten und ein Sturm mit unglaublicher Gewalt über mein Boot hereinbrach und mir berghohe Wellen bescherte. Voller Entsetzen erkannte ich die Symptome, die ich schon im Binnenmeer erlebt hatte. Die Herren der Sterne verwehrten mir den Weg und zwangen mich zurück. Ich durfte nicht weiterfahren. Die Herren der Sterne sagten mir: »Du darfst nicht nach Vallia fahren. Kehre nach Valka zurück, Dray Prescot, und erledige zuerst die Arbeit, die dort auf dich wartet!«

5
     
     
    Diesen Befehl der Herren der Sterne wollte ich nicht befolgen.
    Was wußte ich schon von diesen geheimnisvollen Wesen? Praktisch nichts – ich kannte nur ihre Macht. Sie hatten mich wie einen Tennisball zwischen der Erde und Kregen hin und her befördert. Und sie konnten die Elemente gegen mich mobilisieren, wie dieser Sturm bewies.
    Das Boot lief auf den Strand, und die Wogen brachen über mir zusammen. Ich richtete mich auf und schüttelte zornig die Faust. Der Wind ließ nach, und die Sterne schienen durch die Wolkenreste.
    Vor der Frau der Schleier, vor dem vierten kregischen Mond erblickte ich die Umrisse eines riesigen Raubvogels.
    »Gdoinye!« brüllte ich. »Du bist mir gleichgültig! Ich will nach Vallia und Vondium!«
    Der rotgolden gefiederte Raubvogel war Bote und Spion der Herren der Sterne. Das riesige Tier kreist als dunkler Schatten über mir. Dieser Vogel hatte so manche Krise in meinem Leben auf Kregen verfolgt. Jetzt hob ich einen Stein vom Strand auf und schleuderte ihn nach dem Tier.
    Und im nächsten Augenblick geschah etwas, das ich bisher noch nicht erlebt hatte. Der Gdoinye legte die Flügel an und stieß den Kopf nach unten. Wie ein Pfeil sauste er direkt auf meinen Kopf zu. Ich brüllte vor Freude, zog mein Schwert und hob es an.
    »Ich werde dir die schönsten Federn rauben, du verfluchtes Vieh! Du spionierst nicht mehr für die Herren der Sterne, wenn ich dich den Vosks zum Fraß vorgeworfen habe!«
    Mit heiserem Schrei breitete der Vogel die herrlichen Flügel wieder aus und kreiste verächtlich dicht über mir. Ich hätte die Main-Gauche, die mir Tom aufgedrängt hatte, nach dem Tier schleudern können, doch ich beschränkte mich darauf, drohend mein Schwert zu schütteln und Schimpfworte zu brüllen.
    Dann geschah etwas, das mich abrupt zum Schweigen brachte.
    »Dray Prescot!«
    Der Vogel – der Vogel sprach zu mir!
    »Dray Prescot, du bist ein Dummkopf!«
    Was konnte ich dagegen sagen?
    »Dray Prescot, wir haben dich nicht nach Valka geholt! Wenn du auch nur ein bißchen Verstand im Kopf hättest, wäre dir das längst aufgegangen. War nicht Alex Hunter ein Abgesandter der Savanti? Bist du nicht geholt worden, um ihm zu helfen?«
    Mein Schwert war plötzlich bleischwer.
    »Vallia!« brüllte ich. »Ich muß nach Vondium reisen!«
    »Nein, Dray Prescot. Du bist erwählt. Danach mußt du handeln.«
    »Wie in Magdag? Als ihr mich in der Stunde des Sieges davonzerrtet?«
    »Wenn du dir Freiheiten herausnehmen willst, belastest du dich nur.«
    »Freiheiten? Ich habe euch gedient, wie ich es für richtig hielt, Herren der Sterne! Aber ihr seid abscheulicher als Rasts, die auf einem Misthaufen herumkriechen!«
    »Wir sind, was wir sind. Die Savanti versuchen etwas zu sein das sie nicht sind. Sie haben dich zur Unzeit hierhergebracht.« Dann stieß der Vogel einen rauhen Schrei aus, in dem das Lachen der Götter mitschwingen mochte oder das Jubelgeschrei von Dämonen. »Deine Delia vermißt dich nicht, Prescot ...«
    »Das ist eine Lüge!«
    »Hör zu, du Dummkopf. Du weißt doch noch, daß dich Delia am Tag nach eurer Trennung in der Esztercari-Enklave zu Gesicht bekam – und doch bist du zuvor jahrelang durch die Welt gezogen und hast zahlreiche Abenteuer erlebt!«
    Plötzlich glaubte ich zu verstehen, und eine ungeheure Woge der Erleichterung flutete durch meinen Körper. Ich hatte viele Jahre bei meinen Klansleuten verbracht und war dann wieder auf der Erde gewesen – und für meine Delia war

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