Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
dieser Insel eingeschüchtert, alle jungen Männer versklavt, ihr Wort war Gesetz. Doch nun trafen sie auf einen Mann, der sich die Unverschämtheit herausnahm, sich ihnen zu widersetzen. Daß zwei ihrer Kameraden nicht mehr lebten, gab ihnen einen Vorwand, fürchterliche Rache zu nehmen. Sie konnten sich gar nicht vorstellen, daß sie mich vielleicht nicht erwischen würden.
    Ich trat vorsichtig von einem Bein aufs andere und hielt das Schwert tief, und ich belächelte die berufsmäßigen Killer.
    Ein schrilles Schreien, das eine Zeitlang angehalten hatte, erstarb gurgelnd, als ich zu lachen begann. Die drei Tanzmädchen, die ununterbrochen Anfeuerungsrufe geschrien hatten, verstummten erschrocken, als sie mein wildes Gesicht sahen.
    Heute weiß ich, wie dumm und eingebildet ich mich verhielt – doch ich hob das Savantischwert und brüllte: »Ihr sollt zur Abwechslung mal ein Schwert kennenlernen, ihr feigen Kleeshs, die alte Männer ermorden!«
    Die Wut der Aragorn war mir geradezu ein herrlicher, erbauender Anblick.
    Sie gaben ihren Zorcas die Sporen und griffen an.
    Ich bin ein Angehöriger des Klans von Felschraung und habe schon so manchen feindlichen Voveangriff mitgemacht. Ein Zorca ließ sich mit diesen massigen Reittieren wirklich nicht vergleichen!
    »Dummköpfe!« rief ich und machte mich an die Arbeit.
    In diesem Kampf bewies ich mir wieder einmal, daß ein Savantischwert zumindest in meiner Hand dem Rapier überlegen war. Eine Main-Gauche hatte ich nicht. Der erste Gegner versuchte mich einfach aufzuspießen, als sei ich ein unbewegliches Ziel bei einer Kavallerieübung. Ich lenkte seine Klinge zur Seite und hieb ihm ins Bein, als er vorbeiritt. Nur der Steigbügel verhinderte, daß das Bein abfiel. Blut spritzte wie aus einem durchtrennten Gartenschlauch, und der Aragorn stürzte schreiend in den Staub der Dorfstraße.
    Als der zweite Mann sah, was geschehen war, versuchte er sein Reittier hochzuziehen und mir mit einem Rundhieb den Kopf abzuhauen. Obwohl der Zorca ein wendiges Tier ist, war ich schneller und unterlief den Hieb, stieß schräg nach oben und trieb meine Klinge tief in seinen Unterleib. Dann trat ich zurück, warf mich zur Seite und entging um Haaresbreite dem Rapierhieb des dritten Gegners.
    Aus der gleichen Bewegung heraus packte ich ihn am Bein und zerrte ihn aus dem Sattel, während er nach mir zu schlagen versuchte. Meine Klinge senkte seinen Hieb ab, und als er zu Boden sank, holte ich mit dem Schwert aus. Mein Zorn läßt sich daran ermessen, daß sein Kopf in hohem Bogen von den Schultern flog und unter die mittlere Preysany-Sänfte rollte, woraufhin das Mädchen darin ohnmächtig zu Boden sank.
    Der vierte Aragorn dachte nicht daran aufzugeben – das muß ich ihm zubilligen. Er war so aufgebracht, daß er wild kreischend herbeigaloppierte und sein Rapier schwang. Diesen Mann wollte ich nicht umbringen, doch der Dummkopf stürzte sich geradewegs in meine Klinge, die sich durch seinen Hals bohrte. Bei Zair, was für ein Idiot.
    Wohlgemerkt, auch mir fällt ein Teil der Schuld zu – aber da lagen sie, sechs tote oder sterbende Aragorn auf der staubigen Dorfstraße.
    Im nächsten Augenblick begann es zu regnen.
    Wenn die Dorfbewohner dies als Omen ansehen wollten, hatte ich nichts dagegen. Jedenfalls fühlten sich die Regentropfen angenehm kühl an. Ich ging zu den Sänften hinüber. Zwei angemalte Gesichter starrten mir entsetzt entgegen. Die Mädchen waren nicht besonders hübsch, aber wohlgerundet und gefällig, fähig, aufreizend mit den Hüften zu wackeln und ihre Glöckchen ertönen zu lassen – und im Bett gewiß eine Sensation.
    »Wie wollt ihr sterben?« fragte ich freundlich. »Möchtet ihr aufgehängt, verbrannt oder geköpft werden? Oder wollt ihr lieber ertrinken? Ich hab's nicht eilig. Entscheidet euch und gebt mir Bescheid.« Entsetzt wichen die beiden zurück. »Oh, es gibt vielleicht einen Ausweg – aber ich bin sicher, daß ihr lieber sterbt.«
    Dann ging ich weiter. Bibi und ihr Freund wurden befreit. Er hieß Tom – ja, wie unser irdischer Name, obwohl er sich nicht von Thomas herleitet –, und obwohl er sehr dünn wirkte, war er alles in allem ein sehr agiler und fröhlicher Mann. Er betrachtete neugierig mein Schwert.
    »Lahal, Koter Drak«, sagte er, denn Thisis hatte ihm meinen Namen zugeflüstert. Er schüttelte den Kopf. »Ich würde es nicht für möglich halten, wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte.«
    »Lahal, Koter Tom aus

Weitere Kostenlose Bücher