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Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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hatte. Aber, bei Zim-Zair, meine Geduld war nun am Ende! Auch wenn ich dem Herrscher widerstehen und ihn damit vielleicht in den Augen seiner Tochter herabsetzen mußte – ich hatte keine Angst, ihre Liebe zu verlieren, so wie sie sich auch meiner Zuneigung absolut sicher sein konnte. Ich hoffte wirklich, daß sie mich verstehen würde, daß sie erkennen würde, ich handelte nicht zum eigenen Vergnügen, sondern auch um ihretwillen.
    Ich öffnete die Augen und erschauderte.
    Überall lag hoher Schnee. Dunkle Fichten ragten wie vertrocknete Finger aus dem Weiß.
    Hundert Meter entfernt sah ich ein zertrümmertes Flugboot.
    Dort also lag meine neue Aufgabe.
    Der Wind biß schmerzhaft in meine nackte Haut, und ich wußte, daß ich alle Hoffnungen auf Delia aufgeben konnte, wenn ich nicht bald Kleidung und Nahrung fand.
    Das Luftboot hatte eine Bruchlandung gemacht. Die blütenförmige Hülle war grotesk verbogen.
    Aus der kleinen Achterkabine zerrte ich vier Tote. Es waren Vallianer. Unter den dicken Ponshofellen trugen sie die weiten Mäntel und lange schwarze Stiefel, die ich so gut kannte. Ich suchte mir den größten Mann aus, zog ihn aus und legte seine Stiefel und seine Kleidung an. Das dicke Ponshofell trug sich sehr angenehm auf der Haut, doch ich erschauderte bei dem Gedanken, daß es eben noch ein Toter getragen hatte. Nur hatte ich es weiß Gott nötiger als er. Jetzt konnte ich mich um die beiden Männer kümmern, die noch am Leben waren. Sie waren bewußtlos und atmeten unregelmäßig, doch eine kurze Untersuchung ergab, daß sie nicht schwer verletzt waren. Die beiden waren offenbar der Grund, warum man mich nach Kregen zurückgeholt hatte. Das Luftboot war durch die dürren Fichtenbäume gesegelt und in einem V-förmigen Tal zwischen zwei Berggipfeln abgestürzt. Dort oben hatten Schnee und Eis einen gefährlichen Schimmer. Mir kam der Gedanke, daß wir womöglich in den Stratemsk gestrandet waren – ein Schicksal, das uns mit ziemlicher Gewißheit nur den Tod bringen konnte. Die Stratemsk sind zwar nicht das größte Gebirge auf Kregen, doch sie haben eine solche Ausdehnung und sind von einer dermaßen feindseligen Schroffheit, daß schon der Gedanke an sie zum erschreckenden Erlebnis wird. Hangabwärts schien das Tal zu enden, und zwischen schroffen Felsvorsprüngen, die der Schnee nicht zu bedecken oder weniger unheimlich zu machen vermochte, begann ein Gletscher, der unter uns zwischen den Wolken verschwand.
    Dort lag unser Fluchtweg.
    Ein Ruf lenkte meine Aufmerksamkeit auf das Flugboot. Einer der Männer war zum Riß in der Außenhülle gekrochen. Er starrte mich an, und sein Gesicht schien bleicher zu sein als der Schnee.
    »Was ist passiert? Wo sind wir? Wer bist du?«
    Die Stimme hatte einen befehlsgewohnten Klang – und ich erkannte, daß ich mich in Gesellschaft eines hochgestellten Mannes, eines mächtigen Mannes befinden mußte.
    »Ihr seid abgestürzt. Wir sind in den Bergen. Ich bin Dray Prescot.«
    Er wich zurück, als ich näherkam, und ehe ich die Öffnung erreichte, kroch ein zweiter Mann heraus. Er war jünger, sah gut aus, und sein braunes Haar war heller, als man es in Vallia üblicherweise antraf.
    »Dray Prescot?«
    Der ältere Mann drängte sich vor, wodurch der jüngere zur Seite geschoben wurde. Der ältere Mann kroch durch die Öffnung heraus in den Schnee, drehte den Kopf und sagte leise etwas zu seinem Begleiter. Dann richtete er sich auf und schwankte, und ich eilte zu ihm und stützte ihn.
    »Ganz ruhig, Dom. Sie sind tüchtig durchgeschüttelt worden.«
    Er richtete sich auf, ohne meinen Arm loszulassen. Am sauber gestutzten Rand seines Bartes war etwas Blut festgetrocknet; Eiskristalle schimmerten darauf.
    »Ich bin Naghan Furtway, Kov von Falinur, und dies ist mein Neffe Jenbar. Du redest mich mit Kov und meinen Neffen mit Tyr an. Ist das klar?«
    Ich stützte ihn und blickte ihm in die Augen, deren Blick mir nur zu vertraut war. Ich hatte diesen Blick schon oft erlebt – bei Männern, die absolute Macht gewöhnt waren. Korrupt, sadistisch, gnadenlos, selbstsicher – doch zugleich der Blick von Männern, die es gewöhnt sind, die Zügel der Welt in den Händen zu halten. Die freundliche Anrede Dom – in unserer Sprache vielleicht mit »Kumpel« oder »Genosse« zu übersetzen – hatte ihn beleidigt.
    Es war notwendig, unsere Beziehung gleich auf die richtige Basis zu stellen, und ich verwünschte mich, daß mir mein Aufenthalt auf der Erde die Zunge gelockert

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