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Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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vor Überraschung.
    Aber es war eigentlich ganz logisch. Valka liegt etwa hundertundfünfzig Dwaburs südwestlich von Zenicce. Und die Stromborer waren auf der Flucht zusammengeblieben – sicher hatten sie damals nicht allzu viele Schiffe zur Verfügung.
     
    Während sich Erdgar der Schiffsbauer mit der Rose von Valka beschäftigte, unternahm ich eine Reise zu den Zentralbergen, wo ich den Bau eines neuen Damms besichtigen sollte. Mir gefielen meine Pflichten als Wirtschaftler, Landwirt, Kanalherr und Organisator einer ganzen Provinz. Mein Troß aus Ingenieuren, Sekretären und Versorgungsoffizieren reiste an Bord eines schmalen Boots ins Landesinnere. Durch unzählige Schleusen, die erst kürzlich wieder repariert worden waren, stiegen wir die Leiter aus Wasser empor. Das Wetter war herrlich, die Ernte reifte heran kein Sklave war in Sicht, und mein einziges Bedauern galt der Tatsache, daß Delia aus Delphond nicht neben mir saß, um all die Herrlichkeit mit mir zu teilen.
    An einem warmen rotgoldenen Abend, während die Jungfrau mit dem vielfältigen Lächeln und die Frau der Schleier gemeinsam am Himmel schwebten, machte ich einen Spaziergang am Kanalufer.
    Die herrlichen Farben des Himmels veränderten sich plötzlich in einer Weise, die ich voller Entsetzen wiedererkannte – dieses Blau war mir bekannt! Vor dem sternklaren Himmel zeichnete sich der schimmerndblaue Umriß eines Riesenskorpions ab.
    Dies war das Zeichen! Der Skorpion mit dem hoch aufgereckten Stachel war das Zeichen, das meine bisherigen Versetzungen nach Kregen einleitete oder bewirkte – bisher hatte ich es immer nur auf der Erde gesehen. Jetzt kam es mir zum erstenmal auf Kregen vor die Augen. Der vertraute blaue Schimmer hüllte mich ein und ich stürzte und wirbelte davon, und der blaue Schein erfüllte mich – ich wehrte mich nicht, ich schwieg, ich wartete nur ab, was mir das Geschick des Skorpion bringen würde.

6
     
     
    Es liegt nicht in meiner Absicht, mein Leben auf dem Planeten meiner Geburt im einzelnen zu beschreiben. Obwohl ich normalerweise auch auf der Erde in Krisen gestürzt wurde und aufregende Jahre verbrachte, galt mein Hauptinteresse und meine Leidenschaft ausschließlich dem Planeten Kregen im Sternbild des Skorpion, vierhundert Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt.
    Oft starrte ich in den sternenübersäten Himmel und hoffte und betete, daß die gespenstisch-blaue Gestalt des Skorpions mich wieder nackt und unbewaffnet nach Kregen holen würde. Der Mann, dessen Namen ich an dieser Stelle nicht erwähnen möchte, der Mann, der mein wachsendes Vermögen verwaltete, diente mir zuverlässig – wie später seine Nachkommen. Er freute sich immer, wenn er mich wieder einmal zu sehen bekam, und stellte mir Fragen, die ich nicht beantworten konnte. Er und seine Söhne kannten meine Angewohnheit, zu den Sternen emporzublicken.
    Ich fand mich im Paris des Juli 1830 wieder.
    Irgendwo mußte eine Zeitverschiebung stattgefunden haben auch die Worte des Gdoinye deuteten darauf hin. Damals begriff ich das Phänomen noch nicht, und selbst heute noch ist mir die Technik der Zeitverzerrung unbegreiflich. Jedenfalls hatte ich mehr irdische Jahre auf Kregen verbracht als zwischen meiner ersten Versetzung auf den Kregischen Aph-Fluß im Jahre 1805 und jetzt, 1830, vergangen waren.
    Ich wurde in die aufregenden Ereignisse um die Entlassung Charles' X. und die Einsetzung von Louis Philippe verwickelt. Erst nach dem 7. August hatte ich Zeit, einmal allein und in Ruhe am Ufer der Seine spazierenzugehen. Der blaue Schimmer holte mich schnell ein, und der Skorpion zog mich durch das Nichts, schleuderte mich durch Nichts und Dunkelheit, damit ich mein Leben auf Kregen unter den Sonnen Scorpios fortsetzen konnte. Welche Aufgaben hielten sie diesmal für mich bereit?
    Noch ehe ich die Augen öffnete, wußte ich, daß ich in einem Teil Kregens gelandet war, den ich noch nicht kannte.
    Die Kälte war schneidend.
    Wie üblich war ich unbewaffnet, nackt und ohne Hilfsmittel.
    Worin bestand die Notlage, die ich diesmal meistern mußte?
    Worum es sich auch handeln mochte – ich wollte die Lage schleunigst bereinigen, mich vergewissern, in welchem Landstrich Kregens ich mich befand, und dann nach Vallia reisen. Dort wollte ich in Vondium einmarschieren und mich dem Herrscher stellen, um ihm die Hand seiner Tochter abzuverlangen. Ja, ich hatte lange genug gezögert. Nur mein tausendjähriges Leben ermöglichte mir Taten, wie ich sie vollbracht

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