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Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Titel: Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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erbarmungslosen Schule der Krozairs von Zy gelernt hatte und die hier direkt unter meiner Nase eingesetzt wurden. Und ich saß reglos auf einer Treppe!
    Aber ich wußte, was ich tat.
    Die Haupttür war mit einem massiven Lenkpfosten verriegelt.
    Lart eilte hinüber und hob den Riegel. Der dritte Wächter machte den gefährlichen Versuch, Lart den Speer in den Rücken zu stoßen. Lart wich der heranzuckenden Spitze geschmeidig aus und versetzte dem Wächter mit der Handkante einen Schlag unter das Kinn. Der Wächter röchelte qualvoll und hauchte sein Leben aus.
    Wieder begann sich Lart mit dem Riegel abzumühen, der eigentlich für einen Mann zu schwer war. Er hob ein Ende an und wollte den Pfahl eben zur Seite schieben, als drei weitere Wächter hereinstürmten. Die Sklaven auf der Treppe stießen warnende Schreie aus.
    Wenn Lilah damit gerechnet hatte, daß ich Lart helfen würde, irrte sie sich. Ich glaubte zu wissen, daß mich sofort die blaue Strahlung einhüllen würde, wenn ich das versuchte, daß mich ein Riesenskorpion packen und forttragen würde – wohin? Vermutlich zur Erde. Und dann konnte ich wieder endlose Jahre warten, ehe mich die Herren der Sterne erneut nach Kregen holten.
    Um Delias willen – nicht in Lilahs Interesse – blieb ich, wo ich war.
    Noch während Lart mit einem vernichtenden Wirbel aus Schlägen und Hieben, aus raffinierten Aushebern und knochenbrechenden Arm- und Beinhebeln die drei Wärter erledigte, geschah das Unvermeidliche – ein Deldar traf ein. Er drängte sich mit gezogenem Schwert durch die Seitentür herein, dicht gefolgt von drei Armbrustschützen.
    »Ihr dopatrunkenen Dummköpfe!« brüllte er. »Habt ihr denn keinen Verstand in euren onkerdicken Schädeln?«
    Die Frage hätte ich den Männern auch gestellt.
    »Spickt mir diesen Rast mit Pfeilen!« schrie der Deldar.
    Trotz der Übermacht seiner Gegner hätte Lart der Khamorro sein Ziel fast erreicht. Er wich dem ersten Pfeil aus, fing den zweiten oben an der Schulter ab – was ihn allerdings schon etwas langsamer machte und aus dem Gleichgewicht brachte –, doch dann traf ihn der dritte Pfeil in den Bauch.
    Er schrie auf und klappte zusammen.
    Aber noch immer bewegte er sich, noch immer machten seine Hände die mir so vertrauten Bewegungen. Mein Körper reagierte auf die Erinnerung an die Schläge mit Faust, Handkante und Knöchel, an die Art und Weise, wie mich Zinki immer wieder von den Füßen gerissen hatte, bis ich das Geheimnis von Gegenbalance und Gewichtsverschiebung begriffen hatte, dazu die Haltung, die Schläge, die ganze geheimnisvolle, überaus wirksame Kunst der Selbstverteidigung, die ich damals gelernt hatte. Ich war dem Herzen nach ein Schwertkämpfer –, aber auch ohne Waffe vermag ein Mann einiges anzurichten.
    Ich gebe zu, mir war ganz und gar nicht wohl, daß ich einen Mitmenschen allein in den Kampf gehen ließ, der aussichtslos war. Aber so egoistisch und brutal sich das auch anhören mag – was bedeutete mir Lart?
    »Dumme Onkers!« brüllte der Deldar und trat dem Sterbenden in die Rippen. »Sie waren zu dumm, sich von einem Khamorro fernzuhalten! Ihr drei!« Er wandte sich an seine Armbrustschützen. »Laßt euch nie mit einem Khamorro ein! Niemals!« Als die Leichen fortgeschafft wurden, brüllte er zu uns herauf: »Legt euch hin und schlaft! Ja, schlaft! Morgen müßt ihr um euer Leben laufen und braucht alle eure Kräfte. Und wenn noch einer von euch durch die Tür hier will, bekommt er meine Klinge zu schmecken!«
    Wir nahmen Strohsäcke und dünne Decken an uns, und ehe wir uns schlafen legten, sagte Lilah: »Lart hat gut gekämpft. Er war sehr geschickt, ein hoher Kham. Und er war sehr tapfer.«
    »Ja, Lilah«, sagte ich leise und drehte mich auf die andere Seite. »Sehr tapfer und sehr dumm. Er hat elend sterben müssen, einen sinnlosen Tod. Er hatte zuviel Ehrgefühl, um den richtigen Zeitpunkt abzuwarten, an dem man zuschlagen muß.«

6
     
     
    Ein herrlicher Morgen brach über dem Dschungel an. Die Luft roch sauber und erfrischend, und nach einem ausgiebigen Frühstück schien die Gruppe der Sklaven zufriedener zu sein, als wir es den Umständen nach eigentlich hätten sein dürfen.
    Lilah hatte mir erzählt, daß sie mit einem Onkel einen Staatsbesuch in einem Nachbarland Hyrklanas gemacht hatte, als ihr Flugboot angegriffen und gekapert worden war. Sie nannte das Flugboot Voller und schien sehr verwundert zu sein, als ich davon sprach, daß Flugboote ja oft defekt seien.

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