Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Titel: Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Verwirrt sah sie mich an. »Defekt, Dray? Da tust du den Vollerbauern aber unrecht. Unsere Vollers sind schneller als der schnellste Sattelvogel in ganz Havilfar!«
    Ich wechselte das Thema, vergaß ihre Bemerkung aber nicht.
    Sie wußte nicht mehr genau, wie sie nach Faol gekommen war. Sie kannte natürlich die Insel, die nördlich von Havilfar lag, und hatte Berichte über große Jagden gehört, die dort veranstaltet wurden. Allerdings hatte sie keine Ahnung gehabt, daß das Jagdwild dabei Menschen waren, und hatte auf die Jiklos genauso entsetzt reagiert wie ich.
    Havilfar ist wie alle Kontinente und neun Inseln Kregens – mit Ausnahme Vallias – in verschiedene Länder aufgeteilt. Ich versuchte mir nach Lilahs Schilderung ein erstes Bild von der Geographie und Geschichte dieser Länder zu machen – und wo nötig, werde ich diese Angaben an Sie weitergeben.
    Nath der Führer blinzelte uns zu, als wir auf die Lichtung vor der Sklavenbaracke schlurften. Dort warteten Nalgre und eine starke Einheit von Sklavenaufsehern auf uns, begleitet von den Kunden.
    Heute trugen die hochherrschaftlichen Jäger Lederkleidung, hohe Stiefel, breitkrempige Hüte und ein Übermaß an Waffen. Hauptwaffe war die Armbrust. Wie immer musterte ich die Waffen meiner Feinde, die mir nach dem Leben trachteten.
    Hier wurde offenbar die kurze, gerade Schwertklinge bevorzugt, die zwar kunstlos, aber wirksam als Stoßwaffe eingesetzt werden konnte. Die Armbrüste waren herrlich gearbeitet; die Kolben schimmerten im vermischten Licht der Sonnen. Die Bögen waren aus gehärtetem Stahl. Die grausamen Jäger hatten sich außerdem mit verschiedenen anderen Schreckenswaffen versehen. Sie schienen sich in ihrer Aufmachung allerdings nicht recht wohl zu fühlen und hantierten mit den Waffen wie Touristen, die in einem fremden Land mit unbekannten Werkzeugen umgehen.
    All der Aufwand an Geld, Zeit und Arbeit – nur um eine zerzauste Horde halbnackter Sklaven durch den Dschungel zu hetzen und abzuschlachten.
    Man gab uns graue Lendenschurze, die wir vor aller Augen anlegten. Lilah tat, als gebe es die Jäger nicht.
    Ich wartete auf die versprochene Kleidung und die Messer, doch Nath der Führer flüsterte mir etwas zu, und auf sein Anraten hin fragte ich nicht danach, spürte ich doch hier etwas von dem Geheimnis, das die Führer vor den Menschenjägern von Faol bewahren mußten.
    In unserer kleinen Sklavengruppe – sechzehn Köpfe – gehörten nur Lilah, ich und zwei andere der menschlichen Rasse an. Alle übrigen waren Halblinge. Nath zählte in diesem Zusammenhang nicht, da er kein richtiger Sklave war. Obwohl er sich Mühe gab, unterwürfig und gehorsam zu erscheinen, umgab ihn doch die Aura des freien Mannes – eines Mannes, der ein kalkuliertes Risiko einging und zu gewinnen hoffte.
    An diesem schönen Morgen hatte Nalgre seinen kleinen Liebling bei sich.
    Er schnipste mit den Fingern, und ein Jiklo lief mit hängender Zunge über die Lichtung auf ihn zu. Ich starrte entsetzt auf das kleine menschenähnliche Wesen; es war eine Frau! Sie umsprang ihren Herrn auf allen vieren, stellte die Ohren auf wie ein Hund und gab Freudenlaute von sich, als er sie tätschelte. Sie trug eine rote Bolerojacke und einen grauen Lendenschurz – und doch war sie ein Menschenjäger, eine Züchtung oder eine grausame Laune der Natur. Das Leben hat auf Antares die unwahrscheinlichsten Formen hervorgebracht.
    Die Metallplättchen an ihrem Lederkragen waren aus Gold. Ihr braunes Haarvereinte sich in der Mitte des Kopfes zu einem aufgestellten borstigen Helmbusch, und blonde Haarsträhnen fielen wie eine Mähne nach beiden Seiten.
    Ich wußte genau, warum Nalgre uns seinen kleinen Liebling vorführte.
    »Seht«, sagte er. »Dies ist ein Menschenjäger. Dies sind die Wesen, die euch jagen und erledigen werden.«
    Der Jiklo trottete zu uns herüber. Einige Halblinge erstarrten vor Angst. Ich blickte auf das kleine Bolerojäckchen hinab. Das Wesen stieß leise Keuchlaute aus und rümpfte die stumpfe Nase. Der Jiklo beschnüffelte uns. Er nahm unsere Fährte!
    »Fort, du Kleesh!« rief ein stämmiger Mann namens Naghan, der angeblich aus Hamal kam. Das Mädchen in seiner Begleitung kreischte auf, als ihr die Zunge des Jiklos am Bein entlangfuhr. Naghan trat nach dem Wesen, zuckte jedoch sofort unter einem mächtigen Peitschenhieb zusammen.
    »Ruhe, ihr Rasts!« brüllte Nalgre.
    Er machte kehrt und unterhielt sich leise mit seinen Kunden. Nach einem kurzen Blick auf die

Weitere Kostenlose Bücher