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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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»Glitze«.

    Martinez konnte sich an seine eigenen Versuchungen sehr genau erinnern, und sogar noch besser an die Gelegenheiten, als er ihnen nachgegeben hatte. Tatsächlich hatte er sich eine Weile der Glitzerwelt hingegeben und für dieses Leben eine nicht eben geringe Eignung an den Tag gelegt. Mittlerweile konnte er sich glücklich schätzen, dass irgendein innerer Zwang ihn daran gehindert hatte, sich vollends in einen Schmarotzer zu verwandeln.
    Die Kadetten im Dienstzimmer wurden als Boten eingesetzt, solange man noch keine sinnvolle Aufgabe für sie gefunden hatte. Normalerweise hätte ein Offizier, der einen Boten brauchte, angerufen und jemanden angefordert, der die Sendung bei ihm abholte. Dadurch hatten diese Faulpelze gewöhnlich genügend Zeit, ihr Bier auszutrinken, die Uniform zu glätten und sich in einen klugen, strebsamen Offiziersanwärter zu verwandeln, ehe sie sich dem kritischen Blick der höheren Chargen aussetzten.
    Martinez baute sich direkt hinter ihrem Sofa auf. Sie hatten ihn immer noch nicht bemerkt. Eine wundervolle Selbstgerechtigkeit beflügelte ihn. Er hatte die Strolche in ihrer Höhle auf frischer Tat ertappt, wo sie herumhingen und sich vergnügten, ohne an die Pflicht zu denken.
    » Abschaum! «, brüllte er. Kadetten hatten noch kein Offizierspatent, weshalb er sie nicht mit »Lord« ansprechen musste, auch wenn sie mit ziemlicher Sicherheit Peers waren.
    Die vier Kadetten - eine Frau und drei Männer -
sprangen auf, nahmen Haltung an und entblößten ihre Kehlen. » Mein Lord! «, antworteten sie.
    Martinez musterte sie kalt. Gerade eben hatte ein Vorgesetzter seine eigene Würde und seine Zukunft vernichtet, und nun verspürte er den mächtigen und sehr menschlichen Drang, einen passenden Blitzableiter zu finden. Ein paar Sekunden lang schwieg er und wartete ab, ob sie es wagten, sich zu entspannen, weil nur ein Leutnant vor ihnen stand - und noch dazu einer aus der Provinz.
    Die Kadetten hielten sich tapfer. Der steinreiche Foote mit seinen widerborstigen Wirbeln im Haar hatte sich die sonst so hochmütige Miene verkniffen. Chatterji mit den Sommersprossen im Gesicht und der roten Mähne, die sie sich hinter dem Kopf zusammengebunden hatte. Die anderen beiden kannte Martinez nicht.
    Endlich ließ er sich herab, mit den Kadetten zu reden. »Wer von euch ist an der Reihe?«
    »Ich, mein Lord.« Es war einer der Unbekannten, ein kleiner schlanker Mann mit brauner Haut, der nach dem Bier roch, mit dem er sich beim Aufspringen bekleckert hatte.
    Martinez trat einen Schritt näher und baute sich vor ihm auf. Martinez war groß, und eine drohende Haltung einzunehmen fiel ihm nicht sehr schwer. Er hatte viel geübt. »Ihr Name, Insekt?«, fragte er.
    »Silva, mein Lord.«
    Martinez hob die Briefe hoch. »Die hier müssen an jedes Schiff auf der Ringstation ausgeliefert und dem
Kapitän oder seinem Stellvertreter persönlich übergeben werden. Sie lassen sich den Empfang quittieren und erstatten Meldung im Büro von Flottenkommandeur Enderby. Sind Sie nüchtern genug für diese Aufgabe, Kadett Silva?«
    »Ja, mein Lord!« Der Geruch von Gerste und Hopfen drang aus Silvas Mund, doch er schwankte nicht, obwohl er die Hacken zusammengeknallt hatte und Martinez auf ihn herabstarrte. Vermutlich war er nüchtern genug, um sich selbst, Martinez und Enderbys Kommando eine schreckliche Blamage zu ersparen.
    »In einer halben Stunde haben Sie die nächste Verbindung zum Skyhook, Insekt«, sagte Martinez. »Damit bleibt Ihnen gerade noch genug Zeit, zu duschen und etwas Anständiges anzuziehen, ehe Sie nach oben fahren.« Dann fiel ihm etwas ein. »Sie sind doch hoffentlich nicht so besoffen, dass Sie im Aufzug kotzen müssen, oder?«
    »Nein, mein Lord!«
    Martinez gab ihm die Briefe. »Passen Sie gut auf. Stecken Sie die für alle Fälle lieber in eine wasserdichte Hülle.«
    »Ich bitte um Verzeihung«, meldete sich jemand anders.
    Es war Jeremy Foote, der große blonde Kerl mit dem wilden Haarwirbel auf der rechten Seite. Auch er stand stramm, schaffte es aber trotzdem, gedehnt und lässig zu sprechen. Wahrscheinlich hatte er schon in der Wiege solche Töne von sich gegeben. Es klang sehr nach vornehmer
Herkunft und sozialer Überlegenheit, nach exklusiven Rauchsalons, teuren Bällen und verschwiegenen Dienern. Eine Welt, zu der Martinez, obwohl auch selbst ein Peer, keinen Zugang hatte, solange ihm nicht ein hochrangiger Patron Einlass gewährte.
    Martinez drehte sich zu ihm herum. »Ja,

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