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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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entsprach, hatte keinerlei Bezug zum Umlauf von Zanshaa um seine Sonne oder zur Umlaufzeit irgendeines anderen Planeten im Reich. Als die unterworfenen Völker Zugang zu den Archiven bekamen, waren längst alle Hinweise gelöscht.
    Eigenartig war auch der Kalender der Shaa, der etwa 437 Jahre vor ihrer Ankunft im Himmel über dem naxidischen Heimatplaneten mit dem »Frieden der Praxis«
begonnen hatte. Dies war ein Hinweis darauf, dass es eine Zeit gegeben hatte, in der sich die Shaa noch nicht der Praxis hingegeben hatten, doch kein Shaa ließ sich jemals herab, diese Annahme zu bestätigen. Auch sprachen sie über den Shaa - falls es überhaupt einer gewesen war -, der die Praxis als Erster formuliert hatte, nicht mit besonderer Hochachtung und erwähnten nicht einmal seinen Namen.
    Die Shaa beharrten unerbittlich darauf, dass sämtliche Spezies und sogar das ganze physikalische Universum den von der Praxis diktierten Bedingungen unterworfen werden müsse. Ganze Zweige der Technologie waren prinzipiell verboten - etwa künstliche Intelligenz und Autonomie, die Übertragung organischer Intelligenz auf Maschinen oder elektromagnetische Felder sowie Apparate, die die Materie auf molekularer oder atomarer Ebene verändern konnten.
    Auch die Gentechnik war untersagt, denn die Shaa bevorzugten den langsameren Prozess der natürlichen Auslese, der weniger spektakulär, aber dafür zuverlässiger funktionierte.
    Immer wieder demonstrierten sie den eisernen Willen, der hinter diesen Verboten stand. Wer die Regeln der Praxis brach, wurde mit dem Tode bestraft, nicht selten auf schreckliche Weise und in aller Öffentlichkeit, denn die Praxis selbst gebot, dass »jeder, der gegen das grundlegende Gesetz verstößt, eine Bestrafung erhält, die ein größeres Ausmaß hat als sein Vergehen, damit durch dieses Beispiel die Tugend aller zunehme.« Die
Shaa und ihr Gefolge hatten keine Hemmungen, die giftigsten und grausamsten Waffen zu benutzen, um ihre Ethik durchzusetzen. Manchmal zerstörten sie mit Antimateriebomben ganze Städte, in denen nur wenige Bürger ein Verbrechen begangen hatten, und in einem Fall, als eine Gruppe von Terranern über den Einsatz von Gentechnik nachdachte, um eine Seuche zu erzeugen, denen die Shaa zum Opfer fallen sollten, bombardierten sie den ganzen Planeten. Nach den gewaltigen Explosionen stiegen mächtige Rauch- und Staubwolken auf, die sich vor die Sonne legten. Die wenigen Überlebenden kamen in der verstrahlten und stark abgekühlten Atmosphäre um.
    Die übrigen Terraner nahmen eingeschüchtert zur Kenntnis, dass die Shaa notfalls auch ihre eigenen Untertanen vernichteten, und waren ungeheuer erleichtert, dass es sich bei dem zerstörten Planeten nicht um die Erde gehandelt hatte.
    Solche Demonstrationen zeitigten die gewünschte Wirkung. Nach dem langsamen Tod des Planeten Dandaphis begehrte niemand mehr gegen die technischen Einschränkungen der Praxis auf.
    Andere Aspekte der Praxis drehten sich um gesellschaftliche Fragen. Jedes intelligente Wesen im Imperium bekleidete einen genau definierten Platz in der Hierarchie, die Rangabstufung der Klans wurde festgelegt, und die Peers thronten über allen anderen. Wer an der Spitze stand, war für das Wohlergehen der Menschen am unteren Ende der Hierarchie verantwortlich,
während die unteren Ränge den Peers und den Shaa ehrerbietig und gehorsam gegenübertreten mussten.
    Eine weitere Vorschrift der Praxis untersagte es den intelligenten Wesen, sich »den Fluch der Unsterblichkeit« zuzuziehen, was ein eigenartiges Verbot war, da die Shaa selbst unsterblich waren. Doch wenn ein Shaa, was selten genug vorkam, bereit war, die Gründe dieses Verbots zu erläutern, dann räumte er bereitwillig ein, ihre eigene Unsterblichkeit sei ein Fehler gewesen, was sie dazu veranlasst hatte, fortan jeden mit Kanonen, Schlachtermessern oder Antimateriebomben heimzusuchen, der es wagte, auch selbst die körperliche Unsterblichkeit anzustreben.
    Über sich selbst verrieten die Shaa überhaupt nichts. Es blieb ein Rätsel, warum diese unsterblichen und mit absoluter Macht gesegneten Wesen sich nacheinander selbst töteten. Die Shaa betrachteten ihren eigenen Tod keineswegs als Tragödie. »Kein Wesen sollte unsterblich sein«, lautete die einmütige Antwort auf diesbezügliche Fragen.
    Was auch immer der Grund war, die Großen Meister hatten beschlossen, einer nach dem anderen zu sterben, und jedem folgten ein Dutzend treue Untergebene in den Tod. Jetzt, im Jahre

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