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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Kadett Foote?«
    »Ich könnte die Briefe an seiner Stelle ausliefern, mein Lord«, bot Foote an.
    Martinez kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass diese Großzügigkeit nicht uneigennützig sein konnte. »Warum sind Sie denn heute Abend so freundlich zu Silva?«, fragte er.
    Foote gestattete sich ein kleines freches Zucken um die Mundwinkel. »Mein Onkel ist der Kapitän der Bombardierung von Delhi , mein Lord. Wenn ich die Botschaften abgeliefert habe, könnte ich mit ihm zusammen frühstücken.«
    Es sieht ihm ähnlich, immer wieder auf seine Beziehungen anzuspielen , dachte Martinez. Verdammt sollen sie sein, er und seine Beziehungen.
    Bis gerade eben hatte Martinez noch die Absicht gehabt, die Kadetten mit einem kurzen Vortrag über korrekte Kleidung und Benehmen im Bereitschaftsraum davonkommen zu lassen. Nun aber hatte Foote ihm den Vorwand geliefert, Furcht und Schrecken auf sie niederfahren zu lassen.
    »Ich fürchte, Sie müssen das gemütliche Frühstück im Kreis der Familie auf einen anderen Tag verschieben,
Kadett Foote.« Er wandte sich wieder an Silva und hielt ihm die Einladungen hin.
    »Fahren Sie zur Station hoch, Silva, und wenn Sie den nächsten Aufzug nicht erreichen, dann werde ich es erfahren.«
    »Mein Lord!« Silva huschte mit den Einladungen davon und knöpfte sich unterwegs die Jacke zu. Dann beäugte Martinez nacheinander die anderen drei.
    »Für euch habe ich andere Aufgaben«, fuhr er fort. »Dreht euch um und beobachtet die Regatta.«
    Mit präzisen militärischen Bewegungen drehten sie sich um. Nur Chatterji schwankte ein wenig trunken. Auf dem Bildschirm war der Raum täuschend echt in drei Dimensionen dargestellt, dazu die sechs Raumjachten, ein Planet und seine Monde und als Hintergrund eine Simulation des Sternenhimmels.
    »Display, Ton aus«, wies Martinez die Wand an. Das Geschnatter der Kommentatoren brach ab. »Fußball aus«, fuhr er fort. »Wrestling aus.«
    Jetzt kurvten die Raumjachten stumm zwischen den zwölf Monden des Gasriesen Vandrith umher. Der Planet mit den ockerfarbenen Streifen war der fünfte im System von Zanshaa. Die Monde selbst waren allerdings nicht das Ziel des Rennens. Vielmehr mussten die Rennjachten in einer gewissen Entfernung an einer Reihe von Satelliten im Orbit der Monde vorbeifliegen. Damit das Rennen nicht zu einer rein mathematischen Übung verkam, die man am besten dem Navigationscomputer überließ, waren die Satelliten darauf programmiert,
willkürlich ihre Position zu verändern, was die Piloten zu spontanen Entscheidungen zwang, bei denen ihr fliegerisches Können und nicht die Rechenleistung ihrer Computer im Vordergrund stand.
    Martinez interessierte sich für Regatten und hatte sogar schon daran gedacht, auch selbst solche Rennen zu fahren. Das hätte sein Ansehen auf eine gesellschaftlich akzeptierte Weise gehoben und machte außerdem auch noch Spaß. In Gefechtssimulationen hatte er stets ausgezeichnete Wertungen erreicht, und schon als Kadett hatte er die silbernen Blitze eines Pinassenpiloten erworben und in den Wettrennen immer wieder gewonnen. Die Beiboote der Bombardierung von Dandaphis, auf der er anfangs gedient hatte, waren den Rennjachten gar nicht so unähnlich - zweckdienliche, auf das Nötigste beschränkte Fahrzeuge, die vor allem aus Speicherräumen für Antimaterietreibstoff, Motoren und Lebenserhaltungssystemen für das einzige Besatzungsmitglied bestanden.
    Möglicherweise hätte er sich eine Rennjacht sogar leisten können, denn er bekam ein großzügiges Taschengeld von seinem Vater, das sogar noch aufgestockt werden konnte, wenn er es taktvoll anging. Die kleinen Schiffe waren ein teures Vergnügen, da man eine Bodenmannschaft brauchte und sie ständig warten lassen musste. Außerdem müsste er einem Jachtklub beitreten, was mit enormen Aufnahme- und Mitgliedsgebühren verbunden wäre. Weiterhin würde er für einen Liegeplatz, Treibstoff und laufende Kosten aufkommen
müssen. Ganz zu schweigen von der demütigenden Tatsache, dass er nicht unbedingt in die besten Klubs aufgenommen werden würde, die interessante Rennen wie das heutige ausrichteten.
    Deshalb hatte er den Kauf einer Rennjacht aufgeschoben und gehofft, die Nähe zu Flottenkommandeur Enderby würde seinen Zielen ebenso gut dienen. Nachdem er nun aber Enderbys Verachtung auf sich gezogen hatte, war es vielleicht an der Zeit, doch noch einmal über eine Karriere als Rennpilot nachzudenken.
    Martinez blickte auf den Bildschirm und orientierte sich. Das

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