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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Geschwader der Heimatflotte in den Wellen der Antimaterieraketen verglühten. »Unsere Taktik hat nicht funktioniert«, erklärte Martinez. »Wir können höchstens darauf hoffen, uns und die Gegner gleichzeitig auszulöschen. Allerdings habe ich ernsthafte Einwände gegen meine Auslöschung, selbst wenn wir dabei die Feinde mitnehmen.«
    Überrascht und schockiert starrten ihn die Offiziere an. »Wir brauchen etwas Neues«, fuhr Martinez fort. »Lord Vonderheydte, die Flasche steht neben Ihrem Ellenbogen.«
    »Oh.« Der junge Leutnant schenkte ein. »Entschuldigung, Lord ElCap.«
    »Mein Lord?« Die Kadettin Kelly sah ihn mit großen dunklen Augen an. »Bitten Sie uns etwa darum, beim Abendessen mal eben ein neues taktisches System zu erfinden?«
    »Natürlich nicht!«, platzte Dalkieth mit ihrer Kinderstimme voller Verachtung heraus. »Machen Sie sich nicht lächerlich!«
    Ah , dachte Martinez, jetzt wird es peinlich.
    »Nun«, begann er, »ich fürchte, jetzt mache ich mich selbst lächerlich, weil ich genau dies zu erreichen hoffe.«
    Zum zweiten Mal an diesem Tag schien Dalkieth überrascht.
    »Jawohl, mein Lord«, sagte sie.
    Martinez hob sein Glas. »Auf unsere guten Einfälle.«
    Die anderen folgten seinem Beispiel und tranken. Vonderheydte betrachtete bewundernd seinen Wein, der dunkelrot in dem schweren Kristallglas glühte, das eigens erschaffen worden war, um bei großen Festlichkeiten einen guten Eindruck zu hinterlassen. »Das ist ein vortrefflicher Jahrgang, mein Lord«, verkündete er.
    Der eher zierlich gebaute Offizier mit den blonden Haaren war der jüngste Leutnant der Corona . Als die Naxiden gemeutert hatten, war er auf der Fregatte noch als Kadett eingesetzt gewesen und hatte sich bei der Flucht des Schiffs in allen Funktionen bewährt. Deshalb hatte Martinez seine Befugnisse genutzt und ihn befördert.
    Vonderheydte nahm die Flasche und las das Etikett. »Wir sollten etwas davon für die Messe besorgen.« Die anderen stimmten zu.
    Martinez kostete und fand den Wein mehr oder weniger so wie alle anderen Rotweinsorten, die er probiert hatte.
    »Es freut mich, dass Sie ihn mögen«, sagte er.
    »Demnach sollen wir also den Sternsprung viel eher durchführen?«, fragte Kelly und zog sich die Manschetten über ihre knochigen Handgelenke. »Wollen Sie darauf hinaus?«
    »Gewissermaßen.« Dann breitete Martinez seine unausgegorenen Ideen vor ihnen aus. Kelly hörte mit schief gelegtem Kopf zu.
    Die schlaksige Pinassenpilotin mit den dunklen Augen hatte während der Flucht der Corona vor den Naxiden als Waffenoffizier gedient und dabei eine unerwartete Begabung an den Tag gelegt. Sie und Martinez hatten sich angesichts des allgegenwärtigen Schreckens in einer Freizeitkammer ein paar leidenschaftliche Momente verzweifelter Freude gegönnt. Sie hatten es nicht wiederholt, denn mit der Zeit hatte sich die Vernunft wieder durchgesetzt. Wenn Martinez daran dachte, bereute er es jedoch nicht.
    »Also nicht direkt ein Sternsprung«, wiederholte sie, »sondern eine stark auseinandergezogene Formation.«
    »Ich weiß es selbst nicht genau«, gestand Martinez. »Auf keinen Fall will ich die defensiven Vorteile der Formation verlieren. Die Schiffe sollen sich nicht so weit zerstreuen, dass die Schlacht in ein zielloses Gemetzel ausartet.«
    »Wie wollen Sie denn die Bewegungen der Schiffe und die Formationswechsel koordinieren?«, überlegte Dalkieth. »Sie können doch nur raten, wo sich die Schiffe jeweils befinden, und deshalb bleibt es dem Zufall überlassen, ob die Kommunikationslaser von Nutzen sind. Falls Sie aber den normalen Funk einsetzen, können die Feinde mithören. Ihre Computer benutzen die gleiche Software wie wir und haben genügend Rechenkapazität, um unsere Verschlüsselung zu knacken.«
    Darüber hatte Martinez seit der Konferenz der Kapitäne nachgedacht. Vor dem Krieg war er auf Kommunikation spezialisiert gewesen und glaubte, inzwischen eine Lösung gefunden zu haben. »Es ist kein Problem, den Funk zu benutzen«, sagte er. »Zuerst einmal muss jedes Schiff die Botschaften nach dem Empfang an alle anderen weitersenden, um dafür zu sorgen, dass alle Schiffe die Befehle empfangen. Zweitens kann man einen ausführlichen Code entwickeln, der die notwendigen Manöver beschreibt, und im Computer mit Einmalschlüsseln sichern. Selbst wenn die Einmalschlüssel geknackt werden, sind sie nutzlos, weil der Gegner damit die nächste Botschaft schon nicht mehr entschlüsseln kann. Im schlimmsten

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