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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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eingegangen und hatte die Stimmung deutlich verbessert. Lord Chen stellte fest, dass er nicht der Einzige war, der eine irrationale Erleichterung empfand.
    Dennoch flammten die alten Debatten wieder auf.
    »Der Hone-Sektor muss verteidigt werden«, verlangte Lady Seekin. Wie bei allen Vertretern der nachtaktiven Torminel waren auch ihre Augen riesig. Dennoch hatte sie die dunkle Brille abgenommen, die die meisten Torminel tagsüber trugen.
    »Wir können den Hone-Sektor nicht auf Kosten Zanshaas verteidigen«, wandte Tork ein. »Die Hauptstadt ist wichtiger als alles andere. Sie ist entscheidend für den Krieg, und wir dürfen sie nicht verlieren.«
    Ein leichter Verwesungsgeruch wehte von ihm herüber. Lord Chen hob die Hand vor das Gesicht und schnüffelte diskret an dem Parfüm, das er sich auf die Innenseite des Handgelenks gesprüht hatte.
    »Zwei Schiffe, mein Lord«, beharrte Lady Seekin. »Zwei Schiffe, um den ganzen Sektor zu sichern.«
    »Zwei Schiffe, ja«, stimmte die lai-ownische Konvokatin Lady San-torath zu. »Im Sektor wird es keine Zuversicht geben, wenn wir ihn nicht irgendwie beschützen können.«
    Was für ein Unsinn, dachte Lord Chen. Als der Krieg ausgebrochen war, hatte er zu denjenigen gezählt, die darauf beharrt hatten, dass Hone-bar und der Sektor verteidigt werden müssten. Das war jedoch vor der Schlacht von Magaria gewesen. Lord Chen hatte inzwischen nicht mehr den Wunsch, den Sektor zu beschützen – er versuchte jetzt nur noch, dort herauszuholen, was ihm gehörte. Außerdem musste er Tork zustimmen. Die Hauptstadt war wichtiger.
    Wenn wir den Hone-Sektor verlieren, dann können wir ihn eines Tages zurückerobern, dachte er. Wenn wir aber die Hauptstadt verlieren, dann ist alles verloren.
    Der Flottenausschuss tagte in einem schön eingerichteten Raum der Kommandantur – dezentes Licht, poliertes Holz und ein heller, makelloser und weicher Teppich. Über ihnen schimmerte eine abstrakte Darstellung des Reichs. Linien symbolisierten die Wurmlochverbindungen zwischen den Systemen. Im Augenblick waren Hone-bar und der Hone-Sektor hellgrün hervorgehoben.
    Es handelte sich nicht um eine echte Sternenkarte. Eine Wiedergabe sämtlicher Sterne wäre ohnehin nutzlos gewesen. Die Wurmlochverbindungen übersprangen benachbarte Systeme und führten zu beliebigen Orten im Universum. Manche waren so weit entfernt, dass nicht einmal annähernd bestimmt werden konnte, wo sie sich im Verhältnis zu irgendeinem anderen Stern befanden.
    Im System von Hone-bar gab es drei Wurmlöcher. Eines führte zu den vierzehn Systemen des Hone-Sektors, zwei weitere zu anderen Systemen des Reichs. Wer Hone-bar kontrollierte, beherrschte zugleich den Zugang zu diesen vierzehn Welten, in denen nun ein großer Teil von Lord Chens Vermögen in Gefahr geraten war.
    Zu Beginn des Aufstandes hatten Lord Chen und die anderen, die am Hone-Sektor ein besonderes Interesse hatten, darauf bestanden, die FaqForce nach Hone-bar zu schicken. Jetzt wurden diese beiden Geschwader dringend gebraucht, um die Hauptstadt zu verteidigen, und mussten in einem weiten, schnellen Bogen Hone-bars Sonne umkreisen, um so rasch wie möglich zurückzukehren.
    »Es wird knapp«, bemerkte der ehemalige Flottenkommandeur Tork. »Der Feind könnte hier sein, bevor die FaqForce zurückgekehrt ist.«
    Der alte Daimong ließ den Streifen toter Haut, den er zwischen den Fingern hin und her gezwirbelt hatte, auf den Teppich fallen. Tork war der Vorsitzende des Ausschusses, in dem vier Zivilisten und vier aktive oder pensionierte Flottenoffiziere saßen. Einige von ihnen waren zugleich auch Konvokaten.
    »Können wir ihnen nicht den Befehl geben, sich zu sputen?«
    »Nein. Sie fliegen schon so schnell, wie es der lai-ownische Körperbau erlaubt.«
    »Aber mein Lord«, wandte einer der Offiziere ein, »im leichten Geschwader gibt es kein einziges lai-ownisches Schiff.«
    Tork schaute einen Moment lang verdrossen drein, dann erteilte er dem leichten Geschwader unter Kapitän Martinez den Befehl, sich von Do-faqs Geschwader zu trennen und mit höchstmöglicher Geschwindigkeit nach Zanshaa zurückzukehren.
    »Nach der Schlacht braucht der Feind mindestens zwei Monate, um zu bremsen, am Ring von Magaria anzudocken und die Magazine mit neuen Raketen zu füllen«, erklärte Tork. »Dann dauert es noch einmal zwei Monate, um auf Kampfgeschwindigkeit zu beschleunigen und hierherzufliegen. Dies gilt nur, wenn der Feind bereit ist, die Grav-Belastung bis zum Maximum

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