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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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sich ergibt, wenn ein ganzes Geschwader ausgelöscht wird. Wenn Eure Lordschaften so nachsichtig sein werden, ich habe hier eine kurze Präsentation vorbereitet …«
    Die anderen sahen zu, während er ausgewählte Teile der Schlacht von Magaria einspielte und mit Schätzungen der anfliegenden Raketen anreicherte. Auch die Zahlen der durch andere Raketen, Defensivlaser und Protonenstrahlen zerstörten Geschosse fehlten nicht.
    »Eine Defensivformation funktioniert bis zu einem bestimmten Punkt recht gut«, erklärte Martinez. »Aber dann bricht das System mit katastrophalen Folgen zusammen. Ich kann es noch nicht beweisen, vermute jedoch, dass Explosionen von Antimaterie, bei denen starke Strahlung ausbricht und expandierende Plasmawolken entstehen, schließlich so viele Störungen und Fehlermeldungen in den Schiffssensoren erzeugen, dass es so gut wie unmöglich ist, eine wirkungsvolle Verteidigung zu organisieren.«
    Er ließ die Aufzeichnung weiter ablaufen. »Sie werden bemerken, dass die Verluste im ersten Teil der Schlacht auf beiden Seiten etwa gleich waren. Sie kamen hier wie dort sehr plötzlich und waren katastrophal. Erst als beide Seiten etwa zwanzig Schiffe verloren hatten, wurde die zahlenmäßige Übermacht der Gegner zum entscheidenden Faktor, und von diesem Augenblick an wurden unsere Schiffe bis zum bitteren Ende nur noch aufgerieben. Lady Sulas Zerstörung von fünf feindlichen Kreuzern war der einzige erfolgreiche Angriff der Heimatflotte ohne gleich große oder größere Verluste auf unserer Seite.«
    Er hob den Blick zu den sechzehn Köpfen in vier Reihen. »Daraus ziehe ich den Schluss, dass unsere normale Flottentaktik zu einer ungefähr gleich großen Zahl von Verlusten führen wird. Da die Gegner jedoch über mehr Schiffe verfügen, können wir einen Zermürbungskrieg nicht gewinnen.«
    Es gab ein gedehntes Schweigen, das schließlich einer von Martinez’ Daimong-Kapitänen brach. »Haben Sie Vorschläge für eine andere Taktik, die sich diese Analyse zunutze machen könnte?«
    »Ich fürchte nein, mein Lord. Abgesehen davon natürlich, den Sternsprung erheblich früher zu befehlen.«
    Kamarullah schnaubte verächtlich. In Martinez’ Kopfhörer klang es wie ein Pistolenschuss. »Als ob das was nützen würde«, meinte er. »Wenn unsere Schiffe im ganzen Weltall verstreut sind, kann der Feind einfach in seiner Formation bleiben und uns einen nach dem anderen erledigen.«
    Martinez verkrampfte sich vor Frustration am ganzen Körper. Dies hatte er natürlich nicht vorschlagen wollen. Irgendwie hatte er das Gefühl, seinen Standpunkt nur verdeutlichen zu können, wenn er persönlich mit den Kapitänen sprach.
    »Ich will keineswegs vorschlagen, unsere Schiffe sollten ziellos durch die Galaxis irren, Lord Kapitän«, erwiderte er.
    »Und was ist, wenn beide Seiten diese Taktik anwenden?«, fuhr Kamarullah fort. »Ohne eine klare Formation wird sich die Schlacht in ein wildes Gemetzel verwandeln. Die Schiffe werden einzeln oder zu zweit gegeneinander kämpfen, und das ist genau die Situation, in der die Überlegenheit der Feinde ausschlaggebend sein wird. Die Feinde müssten uns eigentlich anflehen, möglichst früh den Sternsprung zu befehlen.« Nun wurde sein Gesichtsausdruck geradezu verschlagen. »Wenn wir die Formation auflösen und nicht simultan manövrieren, wird es natürlich für diejenigen Schiffe erheblich leichter, die mit solchen einfachen Vorgängen die größten Probleme haben.«
    Dafür sollst du büßen, dachte Martinez, und er sah den Mienen zweier weiterer Kapitäne, die schlecht abgeschnitten hatten, deutlich an, dass ihnen ganz ähnliche Ideen kamen. In der realen Welt, die er im Moment nicht sah, ballte er in seinen Handschuhen die Hände zu Fäusten.
    »Unsere Vorfahren haben diese Dinge besser verstanden als wir«, schaltete sich einer der Daimong ein. »Wir sollten danach streben, die Taktik zu vervollkommnen, die sie uns überliefert haben. Immerhin haben sie damit ein Reich aufgebaut.«
    Und in der ganzen Zeit haben sie nur einen einzigen echten Krieg geführt , dachte Martinez.
    Der Geschwaderkommandant Do-faq fixierte Martinez mit seinen goldenen Augen. »Haben Sie vielleicht eine Lösung für dieses Problem, Lord ElCap?«
    Martinez wählte seine Worte mit Bedacht. »Ich glaube, wir müssen den Begriff der Formation überdenken. Im Idealfall würden unsere Schiffe in einem offeneren Verband fliegen, weit genug auseinander, damit eine feindliche Salve nicht alle auf

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