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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Fall bekommen die Feinde einen Code in die Hand, mit dem sie ohne Schlüssel nichts anfangen können.« Er zuckte mit den Achseln. »Man kann das noch komplizierter gestalten, aber im Grunde braucht man nicht mehr als dies.«
    Die anderen dachten noch darüber nach, als Alikhan erschien und den ersten Gang seines improvisierten Essens auf Kapitän Tarafahs Mahagonitisch stellte. Bei näherer Begutachtung entpuppte es sich als weiße Bohnen auf einem Bett aus grünlich-schwarzem Gemüse mit einem Spritzer Ketchup.
    Es hätte schlimmer kommen können, dachte Martinez und nahm die Gabel in die Hand.
    »Wie weit können wir die Schiffe auseinanderziehen?«, überlegte Vonderheydte laut. »Unsere Vorgesetzten sehen gern elegante Manöver, bei denen alle Schiffe im gleichen Moment rotieren und den Kurs wechseln. Dies hier wird aber vermutlich etwas unordentlicher vonstattengehen.«
    Die unordentliche Formation war Martinez herzlich gleichgültig. Das Problem war allerdings, dass es dadurch schwerer würde, den Vorgesetzten die neue Taktik zu vermitteln. Eine Formation, in der nicht alle Befehle auf der Stelle und geschmeidig ausgeführt wurden, bot dem durchschnittlichen im Dienst ergrauten Flottenkommandeur kein schönes Bild.
    »Mein Lord«, murmelte Leutnant Nikkul Shankaracharya in sein Weinglas, »es müsste doch eine Formel geben, oder vielleicht eine Gruppe mathematischer Formeln, die uns sagen, wie weit wir die Formation gefahrlos auseinanderziehen können.«
    Er sprach so leise, dass Martinez es kaum verstehen konnte. Shankaracharya war ein schüchterner Junge, der gerade mal vor einem Jahr zum Leutnant befördert worden war. Seine Abordnung auf die Corona ging auf die direkte Intervention einer der wenigen Gottheiten zurück, die von der Flotte anerkannt wurden. In diesem Fall handelte es sich um das Oberhaupt eines Clans, das im Flottenausschuss saß. Die Tatsache, dass die Corona dadurch zwei sehr unerfahrene Leutnants an Bord hatte, die kaum Zeit gehabt hatten, ihren Beruf zu erlernen, und zudem von einer abgestumpften, ewig nicht mehr beförderten Vorgesetzten wie Dalkieth beaufsichtigt wurden, war für besagte Gottheit natürlich nicht von Belang gewesen.
    Hinzu kam noch, dass Shankaracharya der Geliebte von Martinez’ jüngster Schwester Sempronia war. Aufgrund einer Intrige, die sich Martinez und ihre älteren Schwestern ausgedacht hatten, war sie jedoch mit einem anderen Mann verlobt, der darauf brannte, sie zu heiraten.
    Er fand es unfair, dass er nicht nur mit der Politik des Dienstes, sondern auch noch mit familiären Kabalen zu tun hatte. Das eine oder das andere hätte er durchaus bewältigen können, aber beides zusammen ließ ihn schwindeln.
    »Mathematische Formeln?«, fragte er nach.
    Shankaracharya tupfte sich den jugendlichen Schnurrbart mit einer Serviette ab. »Ich glaube, es gibt dabei drei Problemkreise«, fuhr er mit kaum hörbarer Stimme fort. »Da wir die Wirkung unserer Defensivlaser genau kennen und eine Menge empirische Daten über das Verhalten von Offensivraketen haben, sollten wir die maximale Verteilung unserer Schiffe berechnen können, die es uns noch erlaubt, die einander überlagernden Laser einzusetzen, ohne ihre Wirksamkeit zu verringern. Das zweite Problem betrifft die maximale Verteilung unserer Schiffe, die nötig ist, damit ein massiver Angriff seine Wirkung verliert. Ich vermute, diese Zahl wäre erheblich größer.«
    Shankaracharya trank einen Schluck Wein und tupfte sich abermals den Schnauzbart mit der Serviette ab.
    »Und das dritte Problem?«
    »Das habe ich vergessen.« Shankaracharya starrte verlegen ins Leere, und in diesem Augenblick brachte Alikhan den zweiten Gang: Pâté-Scheiben, die von einer gelblichen Gelatine-Rinde umgeben waren und stark nach Leber rochen. Dazu gab es saure Gurken und neutrale ungesäuerte Kekse aus der Dose.
    Die anderen starrten ihre Teller an, doch Shankaracharya rief auf einmal: »Halt, jetzt erinnere ich mich an den dritten Parameter. Es hängt mit dem Bereich zusammen, den eine feindliche Salve zerstören kann. Auf diese Weise kann man berechnen, wie wahrscheinlich es ist, dass mehr als ein Schiff zerstört wird, aber dieser Faktor ist nicht so wichtig wie die ersten beiden. « Er räusperte sich. »Es sollte möglich sein, dies alles in einer einzigen, aber komplizierten mathematischen Formel zusammenzufassen, sobald wir alle Variablen in Bezug auf die Fähigkeiten der Schiffe, die Anzahl der Raketenwerfer und die

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