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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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einen Schlag zerstören kann, aber nahe genug, um ihre Aktionen gegen den Feind zu koordinieren.«
    Wieder schnaubte Kamarullah ihm einen Pistolenschuss ins Ohr. Do-faq fuhr gereizt auf und stellte seine Brustbehaarung auf. Cho-hal, der Kapitän seines Flaggschiffs, fragte: »Aber wie lösen Sie das Problem der Kommunikation?«
    Normalerweise sendeten die Schiffe ihre Mitteilungen per Laserstrahlen, die genügend Energie besaßen, um den tosenden Plasmaschweif der Maschinen zu durchstoßen. Außerdem hatten sie den Vorteil, nicht abhörbar zu sein, denn einen Richtstrahl konnte kein Feind abfangen. Die Alternative bestand darin, normalen Funk zu benutzen, der die Partikelstrahlen der Schiffe jedoch nicht immer zu durchdringen vermochte und außerdem vom Feind aufgefangen werden konnte. In einem Bürgerkrieg, in dem beide Seiten über dieselben Codes und Dechiffriercomputer verfügten, stellte dies eine große Gefahr dar.
    »Ich habe einige Ideen, Lord Kapitän«, erwiderte Martinez, »die jedoch noch nicht gut genug ausformuliert sind. Wir könnten verschlüsselte Funkübertragungen benutzen oder bestimmte Flugbahnen festlegen, an die sich die Schiffe auch nach dem Sternsprung halten sollen, damit die Befehle mit dem Laser übermittelt werden können …«
    Er sah den Gesichtern der anderen an, dass er verloren hatte, sogar den normalerweise schwer verständlichen nichtmenschlichen Mienen. Seine Ideen waren zugleich schrecklich unausgegoren und viel zu kompliziert. Irgendwie gar keine so schlechte Leistung, dachte er.
    »Lord Geschwaderkommandant«, sagte er zu Do-faq, »ich bitte um die Erlaubnis, Ihnen eine gründlichere Analyse schicken zu dürfen, sobald meine Ideen Zeit hatten, etwas zu … reifen.« Als Kamarullah dies hörte, verwandelte sich sein geringschätziges Lächeln in ein gehässiges Grinsen.
    »Erlaubnis erteilt, Lord ElCap«, sagte Do-faq. »Ich werde außerdem meinen Taktikoffizier bitten, Ihre Analyse der Schlacht von Magaria zu überprüfen, und mir anhören, was er dazu zu sagen hat.«
    »Danke, mein Lord.«
    »Ich bin froh, dass dies nun geregelt ist«, sagte Kamarullah. »Wir sollten doch wenigstens ein taktisches System richtig lernen, ehe wir ein neues erfinden.«
    Der Rest der Konferenz verlief eher uninteressant, und Martinez verließ die virtuelle Welt mit dem leidenschaftlichen Vorsatz, Kamarullah das gehässige Grinsen aus der Visage zu fegen.
    Er lud seine drei Leutnants zum Essen ein, zögerte kurz und bat dann auch Kadett Kelly dazu. Sie gehörte zur ursprünglichen Besatzung der Corona und hatte ihm geholfen, gleich nach dem Ausbruch der Meuterei die Fregatte zu stehlen, um zu fliehen. Dabei hatte sie sich als kluge, nützliche Mitarbeiterin gezeigt.
    Tarafah, der alte Kapitän der Corona, war einsam an einem eigenen Tisch von einem professionellen Koch bedient worden, den er mit an Bord gebracht hatte. Der Mann hatte den Rang eines Bootsmanns bekleidet und war zweifellos unter der Hand mit Sonderzahlungen bei Laune gehalten worden. Trotz des Krieges und trotz der Verfügung, dass Flottenangehörige auf keinen Fall den Dienst quittieren durften, hatte der Mann gleich nach der Ankunft auf Zanshaa ein ärztliches Attest vorgelegt, das ihm eine Herzschwäche bescheinigte. Er sei leider nicht mehr in der Lage, hohe Grav-Belastungen lebend zu überstehen. Martinez hatte ihn mit einem Achselzucken ziehen lassen.
    So hatte Alikhan, der schon vor dem Krieg für Martinez gekocht hatte, diese Aufgabe wieder übernommen. Er hatte jedoch nur eine Mahlzeit für Martinez allein vorbereitet und konnte die Küche erst wieder betreten, um sich auf die zusätzlichen Gäste einzustellen, als das Schiff die Beschleunigung auf 0,7 Grav drosselte. Da seine hektischen Improvisationen möglicherweise nicht ganz so appetitlich waren wie die übliche Kost, beschloss Martinez, wenigstens einen angenehmen Rahmen für das Essen zu schaffen, indem er zwei Flaschen von dem Wein öffnete, den seine Schwestern ihm anlässlich seiner letzten Beförderung auf der Corona geschenkt hatten.
    »Ich muss mich wirklich wegen der heutigen Übung entschuldigen, Lord ElCap«, bemerkte Dalkieth. »Das Chaos mit den Robotern bei der Schadenskontrolle wird sich nicht wiederholen.«
    »Schon gut«, sagte Martinez, und endlich einmal schien Dalkieth überrascht. »Ich möchte Ihnen etwas zeigen.«
    Er aktivierte das Wanddisplay und führte ihnen einige Ausschnitte aus der Schlacht von Magaria vor. Schockiert sahen sie, wie die

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