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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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durch das Wurmloch haben unsere Sensoren die Partikelstrahlen eines feindlichen Geschwaders entdeckt, das durch Wurmloch Zwei ins System eingedrungen ist. Wir haben Grund zu der Annahme, dass es in wenigen Stunden zu heftigen Kampfhandlungen kommen wird.«
    Er hielt inne und überlegte, wie es nun weitergehen sollte. An diesem Punkt hätte ein brillanter Kommandant seine Männer mit einer flammenden Rede voll überragender Rhetorik inspiriert, großen Wagemut zu zeigen und sagenhafte Heldentaten zu vollbringen.
    Ein weniger brillanter Kommandant hätte sich vielleicht auf die Weise an die Zuhörer gewandt, wie es Martinez tat. Er nahm sich vor, sich einen Vorrat passender Reden zuzulegen, falls er sie irgendwann einmal brauchen würde. Immer vorausgesetzt, er überlebte den kommenden Kampf.
    Er beschloss, sich auf praktische Aspekte zu konzentrieren. »Zusammen mit den Einheiten unter Kommandant Do-faq sind wir zahlenmäßig weit überlegen. Wir haben jeden Grund zu der Annahme, dass wir siegen werden. Wir werden die Feinde hier in Hone-bar zerschmettern und den Plänen der Naxiden einen empfindlichen Rückschlag versetzen.«
    Er sah sich kurz auf der Brücke um und entdeckte, wie er hoffte, wachsende Zuversicht. Also trieb er die schamlose Schmeichelei noch etwas weiter. »Ich weiß, dass ihr alle darauf brennt, es den Feinden heimzuzahlen«, fuhr er fort. »Wir haben für diesen Augenblick hart trainiert, und ich bin sehr zuversichtlich, dass ihr euch alle sehr anstrengen werdet.«
    Nun kam das große Finale. »Vergesst nicht die Kameraden, die wir schon verloren haben, ob sie nun im Kampf gefallen sind oder von den Feinden am ersten Tag des Aufstands gefangen genommen wurden. Ich weiß, dass ihr eure Freunde rächen wollt, und ich weiß auch, dass euch eure Freunde an dem Tag, an dem ihre Gefangenschaft endet, für das danken werden, was ihr heute erreicht.«
    Da die Offiziere auf der Brücke stolz das Kinn reckten und in ihren Augen ein entschlossener Funke glomm, fand Martinez, dass er seine Sache gar nicht so schlecht gemacht hatte. Also beließ er es dabei und schaltete ab.
    Nun musste er sich nur noch um die Feinde kümmern. Wieder blickte er aufs Display und stellte anhand der gegenwärtigen Flugbahnen einige Berechnungen an. Nach einem Monat unablässiger Beschleunigung flog das Geschwader der Corona mit etwas mehr als einem Fünftel Lichtgeschwindigkeit. Die Naxiden waren schneller, etwa 0,41c. Sie konnten größere Beschleunigungen ertragen als die Lai-own in Do-faqs schwerem Geschwader und waren vielleicht auch schon länger unterwegs.
    Dann erkannte Martinez das feindliche Geschwader und wusste auch, was sie hier taten. Auf einen Schlag durchschaute er die gesamte Strategie der Naxiden.
    Diese zehn feindlichen Schiffe bildeten jenes Geschwader, das ursprünglich auf der fernen Station Comador beheimatet gewesen war. Es waren schwere Kreuzer unter dem Befehl eines erfahrenen Kommandanten namens Kreeku. Am Tag der Rebellion hatten sie einfach Comadors Ringstation verlassen und waren zum Zentrum des Reichs aufgebrochen. Bisher hatte man angenommen, sie wollten in Magaria zur Zweiten Flotte stoßen, doch das Geschwader aus Comador hatte sich an jener Schlacht nicht beteiligt. Die Flotte hatte angenommen, sie seien einfach nicht rechtzeitig vor Ort gewesen, oder sie hätten vielleicht von vornherein ein anderes Ziel gehabt.
    Jedes Schiff, das aus dem Hone-Sektor ins Zentrum des Reichs wollte, musste durch das Wurmloch Drei in Hone-bar fliegen. Falls eine andere Route existierte, so war sie bisher noch unentdeckt. Kreeku hatte von Anfang an die Absicht gehabt, den ganzen Hone-Sektor vom Reich zu trennen und für die Naxiden in Besitz zu nehmen.
    »Kommunikation«, sagte Martinez zu Shankaracharya, »Nachricht an das Geschwader, Kopie an den Kommandanten Do-faq. Wir haben es mit Kreekus Geschwader aus Comador zu tun. Ende der Botschaft.«
    »Kreekus Geschwader aus Comador. Jawohl, mein Lord.«
    Martinez schaltete sein Display auf virtuellen Betrieb um, und in seinem Kopf öffnete sich das ganze System Hone-bar, die kalte Weite mit ein paar hellen Punkten hier und dort, die Hone-bars Sonne und die Planeten darstellten, außerdem die Wurmlöcher und einige schnell dahinziehende farbig kodierte Symbole, neben denen Kurs und Geschwindigkeit angezeigt wurden.
    Nach der Ankunft der Naxiden hatte das Handelsschiff Clan Chen die Beschleunigung erhöht und floh aus dem System, so schnell es die Knochen der Besatzung

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