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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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folgen, könnten Sie bitte Ihr Geschwader anweisen, auf Kurs null-eins-fünf zu null-null-eins absolut weiterzufliegen, nachdem Sie Soq passiert haben. Ich werde mich bemühen, Ihnen weiterhin Deckung zu geben und dafür zu sorgen, dass der Feind Sie nicht entdeckt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen. Ich werde mich bemühen, mich auch Ihres Vertrauens würdig zu erweisen. Ende der Sendung.«
    Als er die Botschaft an Do-faq abschickte, bildete sich ein kleiner Schweißfilm auf seiner Stirn, denn ihm wurde bewusst, was er sich da aufgeladen hatte. Es ging um das Schicksal des Hone-bar-Systems und um das Leben von Tausenden Besatzungsmitgliedern. Er beobachtete seine Anzeigen und hoffte, Kreeku würde sich nicht als Genie erweisen.
     
    Um 27:14:01 explodierten die Raketen und erzeugten vor dem Geschwader eine Wand aus heißem Plasma. Gleichzeitig leiteten die Schiffe ihr Manöver ein. Falls die Naxiden es beobachten konnten, mussten sie glauben, dass das Geschwader seitlich auswich, um nicht mehr zwischen den Naxiden und Hone-bar, sondern an beiden vorbeizufliegen. So würde der Eindruck entstehen, Martinez habe sich entschieden, die Schlacht anders anzugehen als geplant.
    In Wirklichkeit brauchte Martinez nur einen Vorwand, um den Plasmavorhang zu erzeugen, hinter dem sich Do-faqs Schiffe verbergen konnten. Das Manöver selbst war zweitrangig.
    Etwas später brachen die Schiffe durch den Schirm, den sie erzeugt hatten. Die Corona flog mehrere Minuten durch eine überhitzte Welt voller Funkstörungen und war für die Außenwelt blind, während die Temperatur der Hülle stieg. Dann waren sie durch, und danach tauchten auch die anderen Schiffe des Geschwaders mit lodernden Partikelstrahlen und in unveränderter Formation auf.
    Wieder wechselte Martinez den Kurs. Jetzt zielte er auf den Punkt, wo Kreeku vermutlich nach seiner Kurve um die Sonne von Hone-bar erscheinen würde, und stellte die Formation um. Die Naxiden würden die Schiffe jetzt als Rad sehen, die Corona in der Nabe und sieben weitere Schiffe an den Enden der unsichtbaren Speichen. Doch würden die Naxiden nicht die Schiffe selbst sehen, sondern die Antimateriestrahlen, die direkt auf sie zielten und alles dahinter verbargen.
    Dahinter, so hoffte Martinez, würden sich Do-faqs acht Schiffe verbergen, die direkt hinter Martinez folgten und mit stetigen 2,3 Grav beschleunigten, dem höchsten Wert, den der Körperbau der Lai-own gerade noch zuließ. Die Partikelstrahlen von Do-faqs Geschwader würden hinter Martinez’ eigenen Strahlen hoffentlich völlig verschwinden.
    Wenn Martinez den Ablauf richtig berechnet hatte, und wenn die Naxiden einigermaßen herkömmliche Manöver durchführten, dann würde er Do-faqs schweres Geschwader direkt zum Feind führen, ohne dass Kreeku irgendetwas davon bemerkte.
    Do-faq führte Martinez’ Vorschläge kommentarlos aus und brachte sein Geschwader auf den Kurs, der Martinez in die Lage versetzte, die Existenz der Schiffe weiterhin zu verbergen. Die Stunden verstrichen. Martinez beobachtete den Augenblick, als Kreeku das Vierzehnte Leichte Geschwader durch das Wurmloch Eins kommen sah, denn der Gegner stellte den Bremsschub sofort ein, richtete seine Einheiten neu aus und bremste erneut mit höheren Grav-Werten ab.
    Als Kreeku Hone-bars Sonne umrundet hatte und genau auf der Bahn wieder auftauchte, die Martinez sich gewünscht hatte, spürte er die Erleichterung in allen Knochen. Er nahm kleine Positionskorrekturen seiner eigenen Schiffe vor und schickte Do-faq einen weiteren Vorschlag, der es ihm noch leichter machen sollte, die schweren Kreuzer zu tarnen, da sich die feindlichen Geschwader inzwischen aufeinander zu bewegten.
    Martinez und Kreeku, die noch vier Lichtstunden voneinander entfernt waren, näherten sich einander nun mit einem kombinierten Tempo von beinahe sieben Zehnteln der Lichtgeschwindigkeit. In weniger als sechs Stunden würden sie aufeinandertreffen – aber bis dahin wären schon viele Leute tot.
    In Martinez’ Herz bildete sich eine kleine Knospe der Eitelkeit. Er hatte es tatsächlich geschafft. Er hatte acht große Kriegsschiffe ins Hone-bar-System geschmuggelt und ihre Existenz vor dem Feind verborgen. Er gab seinem vorgesetzten Offizier Befehle, dem sagenhaften und unbarmherzigen Do-faq, und dieser führte sie kommentarlos aus. Sogar die Feinde schienen so zu fliegen, wie Martinez es wollte.
    Diese Schlacht würde noch Generationen später von Flottenoffizieren studiert werden. Selbst wenn er in den

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