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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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reiner autokratischer Bosheit hatte Do-faq Kamarullah das Kommando entzogen und Martinez, den jüngsten Kapitän überhaupt, als Führer des leichten Geschwaders eingesetzt.
    Dieser hatte die Ernennung erfreut akzeptiert, und es gab sogar eine Art Rechtfertigung für diese despotische Entscheidung: Martinez war der einzige Kapitän, der über echte Kampferfahrung verfügte. Diese Erfahrung bestand allerdings lediglich darin, dass er die Corona gestohlen hatte und mit Höchstgeschwindigkeit vor den überwältigenden feindlichen Kräften aus Magaria geflohen war. Er hatte jedoch keineswegs ein Geschwader im Manöver befehligt. Genau diese Fähigkeit benötigte Martinez im Augenblick, und was er noch nicht wusste, suchte er sich verzweifelt anzueignen.
    Glücklicherweise war die Wahrscheinlichkeit, auf dieser Mission Feinden zu begegnen, sehr gering. Die FaqForce war schon vor der Katastrophe in Magaria nach Hone-bar beordert worden, und als sie die Nachrichten über die Niederlage erreicht hatten, waren die Einheiten schon zu weit entfernt gewesen, um noch umzukehren. Nun sollte Martinez’ Geschwader bis zum Ziel fliegen, dort jedoch mit einem Swing-by-Manöver Hone-bars Sonne umkreisen und sofort zur Hauptstadt zurückkehren, um zu deren Verteidigung beizutragen.
    Dort erst würde die Corona ihre kämpferischen Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen.
    All das änderte nichts an der traurigen Tatsache, dass Kamarullah in der Leitung war und sich vermutlich über das makellose Abschneiden seines eigenen Schiffs auslassen wollte.
    »Er soll noch einen Augenblick warten«, entschied Martinez. Zunächst rief er seinen Ersten Leutnant Dalkieth, die während des Manövers auf der Hilfsbrücke gesessen hatte. Er und die übrige Besatzung der Brücke hatten während der Übung ein virtuelles Geschwader geführt, während Dalkieth die Fregatte Corona tatsächlich befehligt und mit stetigen 2,3 Grav zu dem Wurmloch gelenkt hatte, das nach Hone-bar führte.
    Die lispelnde Stimme seiner Stellvertreterin drang ihm ins Ohr. »Dalkieth hier.« Bei der ersten Begegnung mit ihr war er erschrocken, dass eine Frau in mittleren Jahren mit grauen Haaren eine so hohe Kinderstimme hatte. Lady Elissa Dalkieth gehörte zu jenen Offizieren, die vor etwas mehr als einem Monat auf Zanshaa zur Corona abgeordnet worden waren. Es war ungewöhnlich, dass sie in ihrem Alter noch nicht weiter befördert worden war. Dies sprach entweder für Inkompetenz oder einen Mangel an Gönnern unter ihren Vorgesetzten. Martinez fand sie keineswegs unfähig, sondern eher fantasielos. Sie erledigte alle Aufgaben einwandfrei, doch ohne besondere Begeisterung und ohne von sich aus irgendwelche neuen, effizienteren oder interessanten Vorschläge zu machen. Er hatte gehofft, einen jüngeren und tatkräftigeren Ersten zu bekommen, der ihm einen Teil der Arbeit abnehmen konnte, doch Dalkieth hatte dank der jahrelangen Vernachlässigung in der Flotte offenbar ihren jugendlichen Schwung völlig verloren. So blieb Martinez’ Arbeitsbelastung beängstigend.
    »Das Manöver ist vorbei, meine Lady«, sagte Martinez. »Wir übernehmen wieder die Steuerung des Schiffs.«
    »Jawohl, Lord ElCap. Wir sind bereit, die Steuerung abzugeben.«
    »Warten Sie.« Martinez öffnete einen anderen Kanal, um die Besatzung der Brücke anzusprechen. »Wir übernehmen die Kontrolle über das Schiff … jetzt.« Er tippte auf sein Display, und die Bildschirme auf der Brücke zeigten wieder den tatsächlichen Status der Corona .
    »Sie können jetzt Pause machen«, sagte Martinez zu Dalkieth.
    Die Besatzung bestätigte, dass die Situation dem entsprach, was auf den Anzeigen zu sehen war, und dann seufzte Martinez schwer in der künstlichen Schwerkraft, die ihn auf die Liege presste. Jetzt musste er sich um Kamarullah und die Nachbesprechung kümmern.
    Er wies Vonderheydte an, für ihn den Rundrufkanal zu öffnen und schaltete die Displays auf virtuellen Betrieb. Die quadratische Brücke mit den Gestalten, die in Raumanzügen in ihren Beschleunigungskäfigen hingen, verschwand, und er sah sofort Kamarullahs eckigen, ergrauten Kopf vor sich. Glücklicherweise war Kamarullah nicht allein. Inzwischen hatten sich die meisten anderen Kapitäne zugeschaltet, und auch Geschwaderkommandant Do-faq war anwesend, der die beiden zur FaqForce gehörenden Verbände befehligte. Do-faq war ein Lai-own. Diese Spezies flugunfähiger Vögel war größer als Menschen, ihre Röhrenknochen konnten jedoch nicht die

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