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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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einmal.«
    »Widme dich ihnen noch zwei Stunden lang, einfach um höflich zu sein. Und dann«, sie fasste die Goldene Kugel mit zwei Fingern und zog ihn an sich, »dann verlange ich für den Rest des Abends deine ungeteilte Aufmerksamkeit.«
    »Die sollst du bekommen«, versprach er ihr. »Ich sollte noch darauf hinweisen, dass ich heute in Höchstform bin.«
    »Also in etwa zwei Stunden.« Falls ich die Spannung so lange aushalten kann, fügte sie in Gedanken hinzu. »Dann werde ich mich höflich für die Einladung bedanken und mich verabschieden. Anschließend erwarte ich dich in meiner Wohnung.«
    Hoffnungsfroh sah er sie an. »Und falls ich nun vor dir dort eintreffen sollte …«
    »Nein«, wies sie ihn streng zurecht. »Du musst dich ohne Improvisationen an den Einsatzplan halten.«
    »Aber …« Sein Ärmeldisplay zirpte. »Verdammt!«, fluchte er. Als Sula seine Medaille losgelassen und sich aus der Reichweite des Kameraknopfs entfernt hatte, meldete er sich.
    Rolands Stimme ertönte. »Wo steckst du? Ich will eine wichtige Ankündigung machen.«
    Martinez seufzte. »Ich bin gleich da.«
    Sula hätte beinahe über seinen Verdruss gelacht. Sobald er den Kommunikator ausgeschaltet hatte, trat sie zu ihm und küsste ihn leidenschaftlich, doch als er die Arme heben und sie umarmen wollte, zog sie sich zurück und rückte ihr Kleid zurecht, damit sie sich wieder in der Öffentlichkeit blickenlassen konnte. Martinez wischte sich mit einem Taschentuch die Reste ihrer Schminke vom Gesicht.
    »Ich bin froh, dass ich dir in Bezug auf deine Nervosität helfen konnte«, sagte er. »Wie ich sehe, hast du dich wieder unter Kontrolle.«
    Vorübergehend, ja. »Vielen Dank. Das war … ein wahrer Kunstgriff.«
    Verblüfft sah er sie an. Sie nahm ihr Glas, und Martinez führte sie zu den anderen Gästen zurück. Kaum hatten sie den Empfangssaal betreten, da bildete die Menge eine Gasse und gab den Blick auf den einzigen Menschen frei, der Sulas neu gewonnenes Selbstvertrauen zerfetzen konnte wie ein wütendes Kleinkind die Holzwolle eines alten Plüschtiers.
    Den Namen der Frau kannte Sula nicht, doch sie erinnerte sich genau an das glänzende kastanienbraune Haar und die bemerkenswert weibliche Figur. Die Frage, was sie auf einer Versammlung hochrangiger Peers anziehen sollte, hatte die Frau einfach dadurch gelöst, dass sie so gut wie gar nichts trug – einfach nur ein glänzendes, schimmerndes, eng anliegendes Ding, das sie einerseits beengte und andererseits ihre Figur hervorragend zur Geltung brachte. Sie war größer als Sula, ihre Schultern waren braun, und ihr Lächeln strahlend weiß.
    Sula hatte sie einmal an Martinez’ Seite im Penumbra-Theater gesehen, nachdem Sula und Martinez sich im Streit getrennt hatten. Sie erinnerte sich genau an die beklemmende Eifersucht, die sie in jenem Augenblick empfunden hatte, und an ihren Neid auf die körperlichen Reize der Rivalin. Martinez war angeblich sehr erfolgreich bei Frauen, und sie konnte sich kaum vorstellen, dass er bei dieser keinen Erfolg gehabt hatte.
    Damals in der Kommandantur hatten sich die Kadetten verächtlich über Martinez’ Glück bei den Frauen geäußert und behauptet, er habe es ausschließlich auf solche abgesehen, die unter ihm standen. Bei dieser dunkelhaarigen Göttin konnte von unten oder oben allerdings nicht die Rede sein. Sie existierte auf einer völlig anderen Daseinsebene.
    Martinez lächelte höflich. »Stabsfeldwebel Amanda Taen, darf ich Ihnen Leutnant Lady Sula vorstellen?«
    »Oh.« Taen riss die Augen auf. »Sie sind berühmt. Ich habe Sie im Video gesehen, einfach bewundernswert!« Sulas Haut kribbelte, als reagierte sie auf die Pheromone, die Amanda Taen in riesigen Wellen ausstrahlte wie eine warme Brandung, die sich lässig an einem tropischen Strand bricht.
    »Wo sind Sie stationiert?«, quetschte Sula heraus.
    »Auf dem Ring von Zanshaa«, erklärte Amanda Taen. »Ich befehlige einen Kutter, der zur Reparatur und Wartung von Satelliten eingesetzt wird.«
    »Ein eigenes Kommando?«, fragte Martinez. »Dann haben Sie Ihre Beförderung bekommen?«
    »Ich bin jetzt Oberstabsfeldwebel.« Sie lächelte strahlend.
    »Herzlichen Glückwunsch.« Sulas enge Kehle wollte die Worte kaum herauslassen.
    »Aber ich sollte viel eher Ihnen gratulieren!«, rief Amanda Taen. »Ihnen beiden. Ich habe nur eine Prüfung bestanden, aber Sie … Sie sind brillant! Sie haben Hervorragendes geleistet!«
    Irgendwo wurde ein Gong angeschlagen, und Sula

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