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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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öffnen könnten.«
    »Mein Lord?« Phillips starrte ihn an.
    Martinez wäre am liebsten in einem Mauseloch verschwunden. Allmählich dachte er, dass dieser ganze Tag ein einziger Fehlschlag war. Doch da er nun in die Rolle des Detektivs geschlüpft war, musste er den einmal eingeschlagenen Weg weiter beschreiten.
    »Öffnen Sie die Uniformjacke, Leutnant.«
    Phillips hob die Hand und öffnete langsam die silbernen Knöpfe. Darunter kam ein goldenes Kettchen zum Vorschein.
    Wütend griff Martinez zu und riss die Kette ganz heraus, bis er den Anhänger erkennen konnte. Es war tatsächlich ein Ayacabaum aus funkelnden roten und grünen Edelsteinen.
    Martinez blickte auf Phillips hinab, dem die Kette in den Hals schnitt. Der kleine Offizier stand schon auf Zehenspitzen. Martinez ließ los.
    »Bitte begleiten Sie mich, Leutnant. Sie sind abgelöst.« Dann sagte er laut: »Ankley übernimmt die Wache!«
    »Ich bin abgelöst, mein Lord«, wiederholte Phillips, »Ankley übernimmt die Wache.«
    Als Ankley sich ihm näherte, sagte Martinez leise zu ihm: »Sorgen Sie dafür, dass alle hierbleiben. Keiner verlässt die Brücke, bis alle durchsucht sind.«
    Ankley leckte sich die Lippen. »Jawohl, mein Lord.«
    Dann lieferte er Phillips im Gefängnis ab. Espinosa bewachte den Gefangenen, eine Hand auf den Schlagstock gelegt.
    Als sie den Bau der Illustrious betraten, schlug Martinez ein vertrauter Geruch entgegen. Alle Gefängnisse rochen gleich: säuerlich und nach Desinfektionsmitteln, nach Langeweile und Verzweiflung.
    »Geben Sie mir die Jacke, den Gürtel, die Schuhe und Ihren Leutnantsschlüssel«, forderte Martinez ihn auf. »Leeren Sie die Taschen und legen Sie alles hier auf den Tisch.« Auf der Corona hatte er die Militärpolizei geleitet, deshalb kannte er die Abläufe genau.
    Klirrend landeten Phillips’ Habseligkeiten auf dem Stahltisch. Dann nahm er ein Elastikarmband ab, an dem sein Leutnantsschlüssel hing, und übergab es Martinez.
    Wie eine schwere graue Wolke drückte ihn das Gefühl, es sei alles nur ein schrecklicher Fehler. Er konnte sich nicht vorstellen, dass der schüchterne, schmächtige Phillips seinen Kapitän ermordet hatte.
    Doch nachdem er die Idee vorgetragen hatte, die Todesfälle hätten mit einem Kult zu tun, und die Mörder seien an den Symbolen zu erkennen, musste er die Sache zu Ende bringen.
    »Außerdem Ihren Schmuck«, sagte Martinez.
    Phillips nahm mit einiger Mühe den Ring der Akademie ab, öffnete das Hemd und griff mit beiden Händen nach der Halskette. »Darf ich fragen, was das alles zu bedeuten hat?«
    »Zwei Menschen, die diesen Anhänger getragen haben, sind tot«, erklärte Martinez.
    Phillips starrte ihn an. »Was?«
    Martinez’ Ärmeldisplay zirpte. Er meldete sich und sah Marsdens versteinertes Gesicht.
    »Die Lady Geschwaderkommandantin wundert sich, wo Sie abgeblieben sind.«
    »Ich bin im Bau und werde ihr gleich Bericht erstatten. Gibt es bei Ihnen etwas Neues?«
    »Nichts. Wir sind so gut wie fertig.«
    »Sagen Sie Lady Michi, dass ich gleich bei ihr bin.«
    Martinez beendete das Gespräch und wandte sich wieder an den verwirrten Phillips.
    »Ihr Schmuck, Leutnant.«
    Phillips nahm langsam die Halskette ab und händigte sie Martinez aus. Dann gab Martinez ihm ein Paar der weichen Pantoffeln, die Gefangene tragen mussten, und sperrte ihn ein. Die Wände waren grün gestrichen, die einzige Lichtquelle war eine vergitterte Deckenlampe. Die Beschleunigungsliege, die auch als Bett diente, die Toilette und ein kleines Waschbecken füllten die winzige Zelle fast vollständig aus.
    Martinez schloss die schwere Tür mit dem Guckloch und wies Espinosa an, den Gefangenen zu bewachen. Mit einer durchsichtigen Plastikschachtel kehrte er zu den Mannschaftsquartieren zurück, wo inzwischen die Leibesvisitationen im Gange waren.
    Nichts wurde gefunden. Schließlich ging Martinez zu Michi und gab ihr die Schachtel mit dem Anhänger. Fragend sah sie ihn an.
    »Lord Phillips«, erklärte er.
    Zuerst war Michi überrascht, dann verhärtete sich ihre Miene. »Zu schade, dass Fletcher ihn nicht erwischt hat«, sagte sie.
    Die weitere Suche förderte weder Kultsymbole noch Mordwaffen oder Verdächtige zutage.
    »Dr. Xi bitte zum Bunker«, sprach Michi schließlich in ihr Ärmeldisplay. Dann wandte sie sich an Martinez. »Es wird Zeit, Phillips zu verhören.«
    »Ich glaube nicht, dass er Fletcher ermordet hat«, meinte Martinez.
    »Ich auch nicht, aber er muss den Täter kennen, denn er

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