Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
Vom Netzwerk:
gewichtslos, doch der Schwung trieb ihn weiter, und er schlug mit Ellenbogen und Knien gegen die Stufen. Die Schmerzen schossen ihm heiß durch die Glieder. Wie ein übergroßer Radiergummi prallte er von der Treppe zurück, konnte sich aber am Geländer festhalten.
    Dann schwangen seine Füße quer durch den Flur. Die Illustrious änderte den Kurs. Er musste hinauf und die Brücke erreichen, ehe die Maschinen wieder anliefen. Eilig zog er sich am Geländer näher an den Aufgang heran.
    Zu spät. Der Schub setzte wieder ein, er konnte mit einem Arm die eigene Masse nicht abfangen und prallte mit der Schulter hart gegen das Geländer. Rücklings landete er auf der Treppe, die Stufen drückten ihm in den Rücken.
    Martinez wollte sich aufrichten, doch die Schwerkraft nahm rasch zu. Zwei Grav, dann drei … ein stechender Schmerz schoss durch sein Handgelenk, als er das Geländer packte, um sich hochzuziehen. Mindestens vier Grav … er keuchte und musste einsehen, dass er nicht hochklettern konnte.
    Gleichzeitig wurden ihm noch einige weitere Umstände bewusst. Er lag auf hartem Metall und hatte schon eine Weile nicht mehr die Medikamente genommen, die ihm helfen sollten, starke Beschleunigungen zu überstehen. Wenn er nicht bald von der Treppe herunterkam, würde er sterben, die Kanten würden ihn zerschneiden wie ein Käsemesser.
    Irgendwie schaffte er es, nach unten zu kriechen, obwohl ihm jede Stufe einen Keulenschlag in den Rücken oder auf den Hinterkopf versetzte. Sobald sein Hinterteil den ebenen Boden erreicht hatte, wurde es etwas leichter. Immer noch pressten sich die Stufen in seinen Rücken. Fünf Grav … allmählich fiel sein Sehsinn aus.
    Wieder arbeitete er sich eine Stufe tiefer. Er sah Sterne, als der Kopf auf die nächste Stufe prallte, biss die Zähne zusammen, um das Blut ins Gehirn zu treiben, und schob sich weiter.
    Es musste Chandras Alptraum sein. Raketen mit relativistischer Geschwindigkeit im Anflug. Er musste unbedingt auf die Brücke. Es wäre ausgesprochen dumm, von einer Treppenstufe getötet zu werden.
    Noch etwas tiefer, und dann lag nur noch sein Kopf auf der untersten Stufe. Der abgeknickte Hals erschwerte das Atmen und belastete die Wirbelsäule. Sechs Grav … er konnte nichts mehr sehen und bekam kaum noch Luft. Ohne die Medikamente konnten Terraner bis höchstens sechseinhalb Grav bei Bewusstsein bleiben. Er musste von der Treppe runter, sonst würde ihm das Gewicht des eigenen Kopfes das Genick brechen.
    Mit letzter Kraft rollte er sich herum, suchte mit Händen und Hacken nach einem Halt und kämpfte gegen sein eigenes Gewicht an, das ihn auf den Boden presste. Ihm wurde übel, jeder Atemzug war eine Qual.
    Dann rutschte der Kopf endlich von der Stufe herunter und knallte auf den Boden. Wieder sah er Sterne, doch er hatte es geschafft.
    Die Schwerkraft nahm noch weiter zu. Martinez führte einen vergeblichen Kampf um sein Bewusstsein.
     
    Als er aufwachte, sah er ein Fenster und dahinter eine grüne Landschaft. Zwei Damen in durchsichtigen Gewändern betrachteten einen liegenden, fast nackten Mann, der in einem überirdisch blauen Himmel schwebte. Über dem Mann flog ein majestätischer Adler, drunten auf dem Gras waren zwei Tiere zu erkennen, ein Hund und ein kleines Pelzwesen mit langen Ohren. Auch sie schienen sich für den schwebenden Mann zu interessieren.
    Martinez fiel auf, dass der Mann im Himmel nicht allein war. Auch er selbst schwebte.
    Das Herz schlug wie ein kaputter Dampfhammer in seiner Brust, im ganzen Körper spürte er stechende Schmerzen. Er blinzelte und wischte sich den Schweiß aus den Augen.
    Vor ihm schwebte der Mann, gelassen und gespenstisch still, als sei es völlig selbstverständlich.
    Es dauerte eine Weile, bis Martinez erkannte, dass er ein Kunstwerk betrachtete, eines der Gemälde, die Montemar Jukes in gewissen Abständen im Flur geschaffen hatte.
    Die Maschinen waren wieder abgeschaltet, und in der Schwerelosigkeit war Martinez sanft bis vor das Gemälde geschwebt.
    Erschrocken sah er sich in alle Richtungen um. Der Aufgang war zwei Körperlängen entfernt, und soweit er es sagen konnte, war der Notfall, die Schlacht oder was es auch war, noch nicht vorbei.
    Er wand sich, bis er sich mit einem Fuß von dem schwebenden Mann abstoßen konnte. Als er sich mit den Händen abbremste, schoss ein stechender Schmerz durch das rechte Handgelenk.
    Er überschlug sich in der Luft und landete mit den Füßen zuerst auf der Treppe. Von dort aus konnte er

Weitere Kostenlose Bücher