Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
Vom Netzwerk:
wieder abspringen und durch die Luke nach oben gelangen.
    Jetzt war es nicht mehr weit bis zum schweren Schott der Brücke. Die Tür war verstärkt, um Explosionen und Strahlung abzuhalten, und musste bei jedem Alarm verschlossen werden. Martinez schwebte vor dem Zugang, hielt sich mit der linken Hand an einem Griff fest, und tippte mit rechts auf das Kommunikationsgerät.
    »Hier ist der Kapitän« sagte er. »Öffnen Sie!«
    »Moment«, antwortete Mersenne.
    Moment? Martinez wurde wütend. Was dachte sich der vierte Leutnant dabei, ihn draußen warten zu lassen?
    »Lassen Sie mich auf die Brücke!«, bellte Martinez.
    »Moment.« Es klang beinahe abwesend, als hätte Mersenne gerade etwas Wichtigeres zu tun, als die Befehle seines Kapitäns auszuführen.
    Vielleicht traf das sogar zu. Vielleicht erforderte eine Notlage seine volle Aufmerksamkeit.
    Aber wie viel Aufmerksamkeit erforderte es eigentlich, ein Schott zu öffnen?
    Martinez wartete zähneknirschend und ballte die Hand um den Türgriff, bis die Knöchel weiß anliefen. Leutnant Husayn tauchte auf. Rings um Husayns Nase schwebten kleine, vollkommen runde Blutstropfen. Einige blieben im kleinen Schnurrbart hängen. Er hatte eine Schnittwunde in der Lippe.
    Der normale Alarm vor hohen Beschleunigungen war ausgeblieben. Wahrscheinlich war nicht mehr genug Zeit gewesen, den Befehl zu geben. Martinez fragte sich, wie viele Verletzte Dr. Xi anschließend würde versorgen müssen.
    Nachdem Martinez fast eine Minute lang gewartet hatte, glitt das Schott mit einem leichten Zischen auf. Er stieß sich vom Handgriff in Richtung seiner Befehlsliege ab.
    »Ich übernehme das Kommando!«, rief er.
    »Kapitän Martinez hat das Kommando!«, wiederholte Mersenne. Es klang erleichtert. Er hatte sich bereits vom Kapitänssitz gelöst und schwebte zu seinem gewohnten Platz an der Maschinenkontrolle hinüber.
    Martinez sah sich auf der Brücke um. Die Wachhabenden starrten die Bildschirme an, als fürchteten sie, jeden Augenblick könne sie ein gefährliches, mit Krallen bewehrtes Untier anspringen.
    »Raketenangriff, mein Lord«, berichtete Mersenne, als Martinez seinen Käfig erreichte. Er schwang herum und schob zuerst die Füße und Beine hinein. »Mindestens dreißig. Es tut mir leid, dass ich Sie nicht auf die Brücke gelassen habe, aber ich wollte die Versiegelung der Tür nicht lösen, solange ich nicht sicher war, dass wir alle Raketen abgefangen haben. Ich wollte nicht, dass durch einen Treffer die ganze Brücke verstrahlt wird.«
    Es tat weh, aber Martinez musste zugeben, dass Mersenne richtig gehandelt hatte.
    »Verluste?«, erkundigte er sich.
    »Nein, mein Lord.« Mersenne ließ sich auf der Liege neben dem Stabsfeldwebel nieder, der in der Zwischenzeit die Maschinen gesteuert hatte. »Wir haben sofort den Sternsprung ausgeführt, doch bei acht Grav sind die Maschinen ausgefallen.«
    Martinez, der sich ebenfalls gerade anschnallte, hielt inne und starrte den Mann an. »Ein Maschinenausfall?«
    »Maschine Nummer eins. Die automatischen Sicherheitsprotokolle haben die beiden anderen Maschinen gestoppt, ehe ich sie von Hand ansteuern konnte. Ich habe versucht, die Maschinen zwei und drei wieder zu starten und wollte danach die Ursache der Störung untersuchen.«
    Deshalb also hatte er auf einmal geschwebt. Die Maschinen hatten versagt. Mitten in einem Gefecht.
    Er zog die Displays herunter und ließ sie vor sich einrasten, dann studierte er den kurzen Kampf.
    Die Naxiden hatten in Osser nicht angegriffen, sondern gewartet, bis die ChenForce in Arkhan-Dohg, dem nächsten System, eingetroffen war. In der heißen, feuchten Atmosphäre von Arkhan lebten etwa eine halbe Milliarde Einwohner, vor allem wärmeliebende Naxiden, während auf dem kalten, von Gletschern dominierten Planeten Dohg eine Milliarde Torminel wohnten.
    In diesem System herrschte nur wenig Verkehr. Die Naxiden wussten, dass die ChenForce unterwegs war, und hatten alle Schiffe längst umgeleitet.
    Auch wenn die ChenForce momentan nur wenige feindliche Einheiten vorfand, störte sie die Wirtschaft der Rebellen empfindlich. Die Hunderte von Schiffen, die vor der ChenForce flohen, konnten keine Fracht zu ihren eigentlichen Zielen befördern. Waren erreichten ihre Bestimmungsorte nicht, und viele Güter blieben mangels Transportmöglichkeit liegen. Hier und dort mussten Fabriken schließen, weil sie keine Rohstoffe mehr bekamen.
    Zwei Tage nach dem Eintritt ins Arkhan-Dohg-System hatten die Naxiden versucht,

Weitere Kostenlose Bücher