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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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der ChenForce versucht haben: einige Raketen auf relativistische Geschwindigkeiten beschleunigen und auf Naxas loslassen. Wir könnten den Ring abschießen und der Regierung auf den Kopf fallen lassen.«
    Wieder schüttelte Michi den Kopf. »Das würde nicht den Krieg beenden, sondern ihn nur ausweiten. Die Naxiden würden sich gezwungen sehen, die gleiche Taktik anzuwenden, und ich würde nur ungern sehen, dass die Ringe in Harzapid, Zarafan und Felarus vernichtet werden.«
    Martinez atmete tief aus. »Das erleichtert mich sehr«, gab er zu. »Ich fand, dass die Möglichkeit wenigstens erwähnt werden muss, kann aber nicht behaupten, dass ich mit ganzem Herzen hinter dem Vorschlag gestanden habe.«
    »Ja.« Michi nippte an ihrem Kaffee. »Wenn ich schon unsere Zivilisation zerstören muss, dann würde ich es lieber aufgrund eines direkten Befehls meiner Vorgesetzten tun.«
    Martinez lächelte und fragte sich dabei, wie bereitwillig Michi einen solchen Befehl ausführen würde. Bei anderen Gelegenheiten war sie schließlich durchaus rücksichtslos vorgegangen.
    Er schob die unangenehmen Gedanken beiseite. »Falls wir nicht zur Heimatwelt der Naxiden fliegen, könnten wir die Feinde vielleicht davon überzeugen, dass wir genau dies vorhaben.«
    »Ich nehme an, Sie haben einen Vorschlag?«
    »In El-Bin gibt es vier Wurmlöcher. Wir springen durch das Wurmloch eins ins System. Wenn wir das System durch Wurmloch zwei wieder verlassen, kommen wir nach Naxas. Wurmloch drei führt über Felarus nach Seizho, das wäre ein sehr weiter Weg. Wir wollen zum Wurmloch vier und den Rückweg zur Heimatflotte antreten. Wenn wir einen Bogen um die Sonne von El-Bin fliegen, können wir den Eindruck erwecken, wir wollten mit einem Swing-by-Manöver möglichst schnell durch das Wurmloch zwei nach Naxas gelangen. Sollten die Naxiden Schiffe zur Verteidigung ihrer Heimatwelt entsenden, müssten diese unter hohen Grav-Belastungen nach Naxas rasen, obwohl der Planet überhaupt nicht bedroht ist.«
    »Wir führen sie in die Irre und gewinnen einige Tage«, murmelte Michi. »Ja, so werden wir es machen.«
    Danach unterhielten sie sich über belanglose Dinge, bis Michi schließlich gähnte, aufstand und sich bei ihm für das Abendessen bedankte. Er begleitete sie zur Tür, und sie überraschte ihn, indem sie ihm einen Arm um die Hüfte legte und den Kopf an seine Schulter lehnte.
    »Wenn Sie nicht mit meiner Nichte verheiratet wären, und wenn ich Sie nicht sehr mögen würde, dann würde ich aus Ihnen auf der Stelle einen Ehebrecher machen«, flüsterte sie ihm ins Ohr.
    Martinez hätte vor Schreck beinahe den Mund aufgerissen. »Das wäre sicher entzückend«, sagte er schließlich, »aber ich möchte Ihnen in Terzas Namen danken.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch, lächelte und ging. Als hinter ihr die Tür zugeglitten war, ließ Martinez sich auf den nächsten Stuhl fallen.
    Wir sind alle schon viel zu lange auf diesem Schiff.
     
    Die ChenForce sprang nach El-Bin und umrundete den Stern, um die Feinde zu täuschen. Die ganze Mannschaft hing bei zehn Grav bewusstlos auf den Liegen. Erst zwei Systeme weiter zeigte sich, dass ihr Täuschungsmanöver gelungen war. Dort stieß die ChenForce auf einen Schwarm Handelsschiffe, die verzweifelt zu fliehen versuchten. Offenbar hatten die Naxiden ihre Handelsschiffe in das Anicha-System beordert, damit sie bei der anscheinend in Naxas drohenden Entscheidungsschlacht nicht zerstört wurden.
    In Anicha vernichtete die ChenForce hunderteinunddreißig Schiffe und im nächsten System noch ein paar weitere.
    Das Vernichtungswerk in Anicha war eine Ausnahme. Meistens herrschte auf der Illustrious die Routine vor: Inspektionen, Übungen und Appelle. Die Offiziere luden sich gegenseitig zum Essen ein, doch mit der Zeit stellte sich eine gewisse Müdigkeit ein. Sie waren schon viel zu lange unterwegs.
    Inzwischen waren die Siebensiebenzwölfer absolut zuverlässig. Da sie ihm alles verrieten, was er über das Schiff wissen musste, und da die Illustrious bei den Übungen des Geschwaders gut abschnitt, reduzierte er die Zahl der Inspektionen und hoffte, die Besatzung werde ihm dankbar sein. Manchmal verzichtete er auch auf die förmliche Kleidung, nahm die Inspektionen in einem Overall der Flotte vor und kroch in Leitungen und Zugangstunnel, die Fletcher mit seiner feinen Kleidung nie besichtigt hatte.
    Fletcher hatte die Illustrious auf Hochglanz poliert, sein Schiff aber nicht richtig gekannt. Trotz der

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