Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
Vom Netzwerk:
nennenswerten Widerstand gegeben. Da sie nicht wusste, ob neben der Hauptstadt auch andere Orte Immunität genossen, hatte sie sogar ausdrücklich davon abgeraten, dort draußen Anschläge und Attentate zu verüben und den Rekruten gesagt, sie sollten sich auf das Sammeln von Informationen und unblutige Formen der Sabotage verlegen.
    Sula steckte den Handkommunikator weg und stand auf. »Es ist vorbei«, sagte sie zu Macnamara. »Lass uns hier verschwinden.«
    Auch der Cree kam unsicher hoch. Sula half ihm. Er drehte sich mit gespitzten Ohren zu ihr um.
    »Du bist es«, sagte der Cree.
    »Wenn du meinst.«
    Er beugte sich vor. »Du bist der Weiße Geist«, flüsterte er aufgeregt.
    Es lief Sula kalt den Rücken hinunter, als sie diese eigenartige Beschreibung hörte. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen und wusste nicht, was sie antworten sollte.
    »Lass uns gehen«, sagte sie noch einmal zu Macnamara.
    Sie wischten den Staub von ihrem Zweirad, schoben es auf die Straße und schlängelten sich durch den zähen Verkehr. Der Cree stand hinter ihnen in der Tür.
    Der Weiße Geist, dachte sie.
     
    Am Abend traf sie sich mit Casimir und Julien hinter der Küche eines Restaurants im Uferviertel. Der mit billigen Möbeln eingerichtete Raum diente sonst den Angestellten zum Essen. Es roch nach Knoblauch und ranzigem Fett. Obwohl der Besitzer absolut loyal war, schwor Sula sich, niemals wieder dort zu essen.
    »Es war eine Warnung«, sagte Julien und lächelte wie ein Wolf. »Sie haben es nicht gewagt, Zanshaa City anzugreifen, und sich lieber auf eine Stadt in der Nähe verlegt, damit es alle hier sehen konnten und Angst bekamen.«
    »Sie wollen uns terrorisieren«, sagte Casimir. Er wandte sich an Sula. »Fühlen wir uns terrorisiert?«
    Sula schenkte sich die Antwort. Die Naxiden hatten eine Stadt mit sechshunderttausend Einwohnern angegriffen und eine Rakete ohne Wolframhülle eingesetzt, so dass kein Feuerball entstanden war. Die Erschütterungen hatten einige Schäden verursacht, doch die meisten Todesfälle gingen auf das Konto der Strahlung. Es gab Behandlungsmöglichkeiten für die Strahlenkrankheit, doch die Wächter hatten Befehl, die Opfer vor den Krankenhäusern abzuweisen.
    »Jetzt haben sie eine entvölkerte Stadt, die sie ihren Klienten geben können«, überlegte Julien. »Damit machen sie sich viele Freunde.«
    »Ich will die Mistkerle erwischen, die das getan haben«, fluchte Sula.
    Casimir faltete die schmalen bleichen Hände. »Das wollen wir alle. Soweit wir es sagen können, sind sie allerdings in der Umlaufbahn.«
    »Die naxidische Flotte tut so etwas nicht von sich aus«, widersprach Sula. »Das hat ihr verdammtes Komitee befohlen, und die können wir treffen.«
    »Alle?« Casimir zog eine Augenbraue hoch und griff nach dem Glas mit billigem Sorghum-Wein, das ihm der Wirt eingeschenkt hatte. »Ein paar können wir sicher erwischen. Unsere Kontaktleute in der Hohen Stadt können herausfinden, wo sie sich aufhalten. Doch sie sind alle gut bewacht, und der Fluchtweg ist …«
    »Alle«, sagte Sula, der gerade eine Idee gekommen war. »Ich meine damit auch nicht, dass wir sie nacheinander erledigen. Ich will sie alle zusammen erledigen. Etwas Antimaterie zünden, damit es sie vom Fels fegt.«
    Julien amüsierte sich darüber. »Wo bekommen wir denn die Antimaterie her?«, fragte er. Nur das Militär und die Stromversorger besaßen Antimaterie, die zudem scharf bewacht wurde.
    »Und wie und wo setzen wir sie ein?«, fragte Casimir. »Das bekommt auch Sidney nicht hin.«
    Sie diskutierten über andere Möglichkeiten. Autobomben, falls sie nahe genug herankamen. Katapulte, die Säcke mit Sprengstoff aus Dünger schleuderten. »Wir könnten eine Kanone bauen«, sagte Sula. »Wir brauchen kein Untergestell oder so, sondern nur den Lauf. Wir bauen sie im Dachstuhl eines Hauses, wo man sie nicht bemerkt, und richten sie auf den Sitzungssaal aus. Mit einem Geschoss können wir sie alle erledigen.«
    Inzwischen hatten die anderen genug Sorghum-Wein getrunken, um den Vorschlag zugleich sinnvoll und erheiternd zu finden. Sie redeten noch eine Stunde über den Vorschlag und vertagten sich schließlich.
    Bis Sula und Casimir ihr sicheres Haus erreichten, war die Hochstimmung verflogen. Als er aus der Dusche kam – sie ließ ihn immer duschen, bevor sie ins Bett gingen -, saß sie auf einem Stuhl und hielt die Ju-yao-Vase, die sie aus der alten Wohnung gerettet hatte, in beiden Händen.
    Casimir trat hinter sie

Weitere Kostenlose Bücher