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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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erschöpft gewesen, dann hätte sie Eldey gefragt, was er damit meinte.
    In dieser Nacht schwebte sie in einer schwarzen Leere und hörte das Brüllen der Leute, als stünde sie im Zentrum einer riesigen, unsichtbaren Armee.
     
    An ihrem letzten Morgen auf Zanshaa meldete Sula sich beim Gouverneur, nannte ihm die Passworte für die wichtigsten Dokumente und trat offiziell als Kommandantin von Zanshaas Militäreinheiten zurück. Sie schickte Macnamara, Spence und ihren neuen Koch Rizal zum Flughafen Wi-hun voraus und ließ sich von Onestep in die Stadt der Toten fahren, wo Casimir in seinem gestohlenen Grab lag.
    Ein scharfer Wind wehte eisige Flocken über die vertrockneten braunen Blüten der Grabstätte. Das Monument vor dem Grab projizierte eine dreidimensionale Holografie von Casimir, die jedoch den beißenden Humor und die leicht drohende Haltung des lebenden Menschen nicht einfangen konnte.
    Sula blieb einen Moment vor dem Grab stehen und hielt die Ju-yao-Vase hoch, in der sich Casimirs Abbild spiegelte. Ein scharfer Schmerz stach ihr durchs Herz. Wie viel hatte die Vase seit ihrer Entstehung in Honan kurz vor der Invasion der Tataren überlebt, wie viele Besitzer hatten sie betrachtet und sich an der zeitlosen Schönheit erfreut?
    Zu viele, dachte sie.
    Sie ging zur Gruft und betrachtete die Tafel aus gebürstetem Titan. Dann hob sie die Vase und zerschmetterte sie am Stein. Das zarte Porzellan zerkrümelte zwischen ihren Fingern, sie schluchzte und trampelte auf den Splittern herum. Schließlich lehnte sie sich schwach an das Grabmal und presste die Stirn an die kalte Metallplatte.
    Du selbstsüchtiger Hund, dachte sie. Du bist gestorben und hast mich allein gelassen.
    Nach einer Weile fing sie sich wieder, richtete sich auf und kehrte zum Wagen zurück.
    Unter ihren Sohlen knirschten die Splitter der Vase.
    Alles Alte ist tot, dachte sie. Jetzt beginnt das Neue.

31
     
    Lord Eldey bot Sula an, seine Privatjacht Sivetta zu benutzen, die er in den nächsten Monaten nicht brauchen würde. Sula verstand die Anspielung auf den großen alten Monarchen der Torminel, und Eldey war erfreut und überrascht, dass sie den Namen erkannt hatte.
    Ihr Shuttle, mit dem sie von Zanshaa zur Jacht flog, passierte eines der riesigen Handelsschiffe, die Vorräte und Personal in die Hauptstadt gebracht hatten. Es war eine riesige, spiegelblanke Halbkugel, hinter der die Antriebsaggregate saßen wie der Stiel eines Pilzes. Es war weitaus größer als die Kriegsschiffe der Flotte und bot zehntausend Fahrgästen Platz. Dies war nur eine von einem halben Dutzend ähnlicher Einheiten, die zur Hauptstadt unterwegs waren. Das Reich war offenbar fest entschlossen, die zurückeroberte Hauptstadt zu halten.
    Die Sivetta entpuppte sich als kleiner fliegender Palast, geschmückt mit wundervollen Mosaiken, deren geometrische Muster das Auge verlockten und verwirrten. Die Besatzung bestand aus Torminel, doch da Eldey terranische Adjutanten beschäftigte, gab es auch Möbel und Beschleunigungsliegen, die für Terraner geeignet waren. Sula hatte ihren Koch Rizal vor dem Abflug zum Einkaufen geschickt und von den dankbaren Händlern der Hohen Stadt eine große Auswahl an Wein und Spirituosen geschenkt bekommen – ein seltsames Geschenk für eine Frau, die nicht trank, doch sie musste sicher bald Gäste bewirten und konnte den Wein gut gebrauchen.
    Nicht dass sie erwartete, den Komfort der Jacht lange genießen zu können. Sie würden mit hohen Gravwerten beschleunigen, um die Confidence einzuholen, die zusammen mit dem Rest der Orthodoxen Flotte im Zanshaa-System kreiste.
    Zu den Informationen, die Torks Stab ihr schickte, zählte auch eine Übersicht über die Einheiten seines Kommandos. Ihr Blick blieb sofort am Flaggschiff von Michi Chens Neuntem Kreuzergeschwader hängen – Illustrious, Kapitän Lord Gareth Martinez.
    Ihr Herz verkrampfte sich, als sie den Namen las.
    Als sie das letzte Mal etwas von Martinez gehört hatte, war er Michi Chens taktischer Offizier gewesen. Jetzt befehligte er also das Flaggschiff.
    Sie fragte sich, wie viele Leute auf der Illustrious gestorben oder vom Feind gefangen genommen worden waren, damit Martinez aufsteigen konnte. Dies war jedenfalls der übliche Weg, auf dem er seine Beförderungen bekam.
    Ihr eigenes Schiff, die Confidence, war vermutlich das kleinste Schiff, das Tork ihr überhaupt hatte anbieten können. Es war eine Fregatte mit vierzehn Raketenwerfern, die normalerweise von einem

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