DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)
ihr leicht die Schultern. Aber er klingt ernst. »Ich liebe dich auch, Janie.«
»Und mittlerweile kann ich mich ganz gut selbst beschützen«, erklärt sie. »Mein Selbstverteidigungskurs ist echt top!«
Vorsichtig zieht er sie an den Haaren. »Ich bin froh, dass du den Kurs machst. Du wirst richtig taff, weißt du das? Das ist ziemlich sexy, zumindest, solange du nicht mich verprügelst.«
»Bring mich nicht dazu, dir wehzutun«, murmelt sie. »Hey, kann ich heute Nacht hierbleiben?«
»Wow, ja … ich weiß nicht … hmmm, ich habe echt viel zu tun und so …«
Sie grinst.
Dann hört sie das Piepssignal einer eingehenden E-Mail.
Hi Janie,
prima, bringen Sie das Dessert mit. Und die Flasche.
Und die Antwort auf alles, was Sie gefragt haben, ist ein eindeutiges Ja.
Ich hätte morgen (Dienstag) nach der Schule Zeit, um mit Ihnen die Formeln durchzugehen. An den restlichen Nachmittagen bin ich bis ca. sieben Uhr abends beschäftigt, aber wenn Sie nicht viel Zeug brauchen, könnten Sie entweder morgen oder am Mittwoch nach sieben bei mir zu Hause vorbeikommen.
Dave Durbin
»Er ist so aalglatt«, bemerkt Carl. »Er weiß genau, dass morgen Valentinstag ist und da ist nicht nur ein großes Basketballspiel, sondern auch das Aufwärmspiel nach der Schule und der Valentinstanz von sieben bis zehn. Er weiß, dass du es da nicht schaffen wirst, in der Schule zu ihm zu gehen.« Er überlegt einen Moment. »Wenn du ihm antwortest, dann nenne ihn Dave, er bettelt ja förmlich darum.«
Damit geht er.
Janie schürzt die Lippen und drückt Antworten .
Hi Dave,
wie wäre es mit Mittwoch um acht? Ich kenne den Weg zu Ihnen. Danke!
J.
Sie drückt Senden und hat nach kaum einer Minute seine Antwort.
Ich freue mich darauf.
Dave
Janie fährt den Computer herunter und geht zu Carl ins Wohnzimmer, wo er sich einen alten Western im Spielfilmkanal ansieht. Sie setzt sich neben ihn.
»Ich gehe Mittwochabend um acht zu ihm«, sagt sie. »Passt du auf mich auf?«
Er legt ihr den Arm um die Schultern und zieht sie leicht an sich. »Klar doch. Ich sage auch Captain Bescheid.«
»O.K.«, sagt Janie und schmiegt sich an ihn.
Nachdem sie eine Weile in den Fernseher gestarrt haben, dessen Ton eigentlich zu leise gestellt ist, als dass sie der Handlung folgen könnten, meint Carl: »Ich fände es schön, wenn wir morgen ausgehen könnten. Ich bin es so satt, dass wir uns verstecken müssen. Der größte Spaß, den wir haben, ist, Gewichte zu stemmen oder uns zwischen grünen Bohnen und Brokkoli zu entscheiden.«
Janie seufzt. »Finde ich auch. Glaubst du, wir werden jemals ein richtiges Date haben können?«
»Ja, vielleicht im Sommer. Bestimmt im Herbst. Sobald wir uns von dem Lügengespinst befreit haben, das wir an der Fieldridge High aufbauen.«
Es ist ein ernster Moment.
Janie nickt.
Sie legt den Kopf an seine Schulter.
Er zerzaust ihr das Haar.
»He Carl?«, fragt sie, als sie ins Bett gehen.
»Ja, Baby?«
»Hast du etwas dagegen, wenn ich heute Nacht in deinen Träumen etwas übe?«
»Natürlich nicht. Du musst nicht extra fragen.«
»Aber ich finde es komisch, nicht zu fragen, wenn ich es absichtlich tue«, erklärt sie.
»Schon gut. Hast du etwas Besonderes vor?«
»Ja … ich plane so was, wie einen Film zu gucken.«
»Was? Meinst du Pause, Zurückspulen und so etwas?«, lacht er.
»Genau.«
»Das wird interessant. Ich hoffe, du schaffst es. Du willst mich nicht mitnehmen, oder?«
»Nein, nicht diesmal. Ich muss mich voll konzentrieren können. Sobald es klappt, zeige ich es dir gerne.«
Er macht das Licht aus und legt seinen Arm um sie. Mit dem Daumen streichelt er ihren Bauch wie eine Gitarre. »Weißt du«, meint er, »ein schöner Traum kann wirklich Spaß machen, wenn man weiß, wie es geht.«
»Rate mal, warum ich an dir üben will?«, fragt sie und lächelt im Dunkeln.
»Pass bloss auf, sonst kannst du morgen in der Schule an nichts anderes denken als an Sex.«
»Das gehört alles zu meinem Plan, Süßer!«, kichert sie leise.
»Na, wenn das Durbin nicht antörnt«, meint er plötzlich bitter.
Janie wendet sich ihm zu. »Hast du schon herausgefunden, warum ihn keiner verpetzt?«
»Ich glaube schon«, antwortet Carl. »Es liegt daran, dass er nur ein paar Jahre älter ist als die Schüler, gut aussieht und sportlich ist, und weil er so tut, als ob er diese Freaks aus den naturwissenschaftlichen Fächern wirklich mag. Er akzeptiert ihre schräge Denkweiseund lobt
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