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DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

Titel: DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa McMann
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Gedanken, ob es überhaupt weitergehen kann.
    Ob sie weitermachen sollen.
    Sich ewig gegenseitig zu quälen, ganz unerwartet.
     
    »Carl?«, sagt sie.
    »Ja?«
    »Weißt du, was mir immer hilft?«
    Er denkt kurz nach. »Milch?«
    »Außer Milch?«
    »Was denn?«
    »Wenn du mich festhältst. Ganz fest. Wenn du mich so festhältst, als wolltest du mich nie wieder gehen lassen. Oder auf mir liegst.«
    Er wird still. »Im Ernst?«
    »Das ist kein Scherz. Der Druck auf meinem Körper scheint irgendwie das taube Gefühl zu vertreiben.« Sie wartet und hofft, dass sie ihn nicht buchstäblich darum anbetteln muss.
     
    Aber das ist nicht notwendig.

Durbin
15. Februar 2006, 20:04 Uhr
    Janie kommt bei Mr Durbin an.
    Carl parkt einen halben Block weiter. Mit dem Fernglas hat er aus dem Seitenfenster einen guten Blick auf das große Zimmer.
    Baker und Cobb sind auf ihren Posten.
    Janie ist nicht verwanzt.
    Niemand erwartet, dass etwas passiert.
    Noch nicht.
    Mr Durbin ist zu clever, um alles zu ruinieren.
     
    Sie nimmt ihre Bücher, geht zur Tür und klingelt.
    Er öffnet, nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam, und bittet sie herein.
    Sie zieht den Mantel aus und reicht ihn Durbin. Sie trägt Jeans und eine tief ausgeschnittene, durchsichtige Bluse mit einem Hemd darunter – in der Schule wäre so etwas nicht erlaubt.
    Er trägt Jogginghosen und ein Uni-T-Shirt.
    Er schwitzt.
    »Ich bin gerade mit dem Training fertig«, sagt er, ein Handtuch um den Hals. Er zeigt auf den Küchentisch.
    »Ein tolles Haus«, bemerkt sie, »perfekt für Partys.«
    »Deshalb habe ich es ja gekauft«, antwortet er. »Ich wollte einen Ort, an dem die Schüler gelegentlich mal entspannen können.« Er nimmt sich eine Flasche Wasser, bietet ihr ebenfalls eine an und sagt: »Bereiten Sie schon mal alles vor, ich werde kurz duschen gehen. Ich bin in drei Minuten wieder hier!«
    Janie verdreht die Augen, als er hinausgeht, dann stellt sie plötzlich fest: Er ist weg.
    Sie schleicht durch das Haus und sieht sich um. Die Dusche läuft.
    Zwei Schlafzimmer und ein Bad am Ende des Gangs hinter dem großen Zimmer. Hinter der Küche ein Arbeitszimmer mit allen möglichen Chemietabellen und Büchern und Flaschen. Und eine Suite mit Bad, wo er duscht. Sie wirft schnell einen Blick hinein. Es ist ein großes Zimmer mit einem Doppelbett. Ein paar Kleidungsstücke liegen herum, auf dem Nachttisch ein Pornoheft.
    Schnell geht sie zum Küchentisch zurück, als sie hört, wie das Wasser abgestellt wird.
    Als er zurückkommt, ist sie in ihre Aufzeichnungen vertieft. Jetzt trägt er Jeans und ein weißes T-Shirt a` la James Dean. Fehlt nur die Zigarette.
    Er geht durch den Raum und zieht die Vorhänge zu. Janie zuckt zusammen, denn sie weiß, dass Carl kurz vor dem Durchdrehen sein muss. Aber er hat Captain versprochen, sich zu beherrschen, und erweiß, dass er vom Fall abgezogen wird, wenn er das nicht schafft, dazu ist er zu nah dran. Janie ist sich sicher, dass er auf seinem Posten bleibt.
    »O.K., mein Kind, wo liegt das Problem?«, fragt Durbin, als er zum Tisch kommt. Er setzt sich neben sie und fährt sich mit den Fingern durch die nassen Haare.
    »Kind?«, lacht sie. »Ich bin achtzehn.«
    »Entschuldigung. Was habe ich mir nur dabei gedacht. Ah«, macht er und sieht auf ihre Notizen. »Giftgase.« Freudig reibt er sich die Hände. »Aufregend, was?«
    Sie sieht ihn an. »Ja, interessant. Aber ich verstehe nicht, wie das hier …«, und zeigt mit dem Bleistift auf ihre Aufzeichnungen, »zu diesem hier führt. Das ergibt doch keinen Sinn.«
    »Hm«, macht er und nimmt ihr langsam den Stift weg. »Lassen Sie uns mal von vorne anfangen.«
    Er wendet das Blatt und schreibt geübt Gleichungen auf die Rückseite, leise dabei pfeifend. Janie beugt sich vor, als ob sie besser sehen wollte, Zentimeter für Zentimeter, bis er schließlich langsamer schreibt.
    Und ein paar Fehler macht.
    Radiert.
    Und unruhig auf seinem Stuhl herumrutscht.
    Janie bleibt still sitzen und nickt nur leicht. Völlig beeindruckt und gebannt von seinem kratzenden Stift.
    Sie nimmt einen Schluck aus der Wasserflasche, die er ihr angeboten hat, und ihr Schlucken ist das einzige Geräusch im Raum.
    Sie sieht, wie sein Adamsapfel reflexartig zuckt.
    »O.K.«, sagt er schließlich.
    Er erklärt ihr die Gleichung, die sich über eine halbe Seite erstreckt, von Anfang bis Ende, während sie ihm zugewandt sitzt, den Ellbogen auf dem Tisch und die Hand im Haar, nickend, nachdenklich,

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