DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)
dann begreift sie auf einmal, was Coach Crater zu ihr gesagt hat.
Janie hasst es, wenn er sie Buffy nennt!
Sie wirbelt am Geländer herum, stolpert, nimmt den Arm des Coachs von ihrer Brust, verdreht ihm den Ellbogen, sodass er sich umdrehen und von ihr abwenden muss, und tritt ihm heftig zwischen die Beine. »Nenn mich nie wieder Buffy!«, verlangt sie leise. »Nie wieder.«
Ihm rutschen die Beine weg und er landet mit einem heftigen Rumms stöhnend auf den nassen Holzplanken der Terrasse.
Janie zieht das Feuerzeug aus der Hosentasche, während Mr Wang sie erstaunt ansieht. Sie betrachtet es, steckt den Joint in den Mund und klappt es auf.
Sie versucht, eine Flamme zu bekommen.
Es funktioniert nicht.
Sie versucht es erneut.
Mr Wang sieht verdutzt auf Coach Crater, der stöhnend auf dem Boden liegt und sich kaum noch rührt.
»Hol mir sofort ein Feuerzeug, das funktioniert, sonst schlage ich dich auch zusammen«, droht sie Mr Wang und lässt sich erschöpft zu Boden sinken. Als es an ihrer Hüfte brummt, hält sie das einfach für eines dieser komischen Dinge, die schon den ganzen Abend passieren.
Sie sieht Coach Crater, der lang auf dem Boden liegt. Seine Hände greifen um sich, greifen nach ihrem Bein. Sie schaut irgendwie völlig unbeteiligt zu, konzentriert sich auf die Finger und stellt fest, was für merkwürdige Dinger Finger sind. Fast wie kleine, selbstständige Tiere.
Er trägt einen komischen quadratischen Ring, den sie haben will. Er sieht gut aus, als ob Crater zu irgendetwas dazugehören würde.
Mr Wang kommt mit einem Feuerzeug zurück, als es noch einmal an Janies Hüfte brummt. Vielleichtmuss man ihr das ganze Bein amputieren, denkt sie traurig. Das wäre echt blöd.
Sie zündet den Joint an und inhaliert den Rauch. Mr Wang sinkt neben ihr zu Boden und küsst ihre Brust.
Es gefällt ihr nicht, stellt sie fest. Er ist ihr im Weg. Sie versucht, hier einen Joint zu rauchen.
Mit den Fingern macht sie ein Friedens-V und sieht sie an. Und als Mr Wang ihre Brustwarze in den Mund nimmt, sticht sie ihm mit ihren Fingern in die Augen.
Das hat sie irgendwo gelernt.
Wo, weiß sie nicht mehr.
Mr Wang schlägt wild mit der Faust zu und schreit vor Schmerz auf. Er trifft sie am Kiefer, woraufhin ihr Kopf zurückfliegt und auf das Holz knallt. Sie verliert das Bewusstsein. Der Joint brennt zwischen ihren Fingern herunter.
Nichts ist O.K.
5. März 2006, 06:13 Uhr
Janie träumt. Sie träumt Staceys Traum, immer wieder, und sie träumt, dass sie ihm nicht entkommen kann. Sie versucht es. Ganz angestrengt. Aber sie steckt mit dem Vergewaltiger auf dem Rücksitz fest.
Immer und immer wieder hält der Traum bei seinen Händen inne. Und plötzlich sieht sie es.
Mit einem Aufschrei wird sie wach und setzt sich abrupt auf, auch wenn sie sich völlig betäubt fühlt. »Oh mein Gott«, krächzt sie heiser. Sie kann nichts sehen. Aber jemand redet mit ihr, reibt ihre Hände, ihre Arme, spricht beruhigend auf sie ein. Ihr Atem geht heftig, in schweren Stößen ein und aus und sie weint heiße Tränen, denn alles, was sie will, ist, die Augen aufzumachen. Doch die fühlen sich schon offen an.
»Ich brauche meine Brille!«, ruft sie mit brechender Stimme. »Ich kann nichts sehen!«
»Janie, ich bin es, Carl. Ich bin bei dir. Ich habe deine Brille und in ein paar Minuten kannst du auch wieder sehen.« Er hält inne, weil seine Stimme versagt. »Du bist in Sicherheit. Bleib einfach liegen und ruh dich aus. Warte ab. In einer Minute wirst duSchatten erkennen können, dann wird alles andere wiederkommen. O.K.?«
Janie lässt sich zurückfallen.
Ihr schaudert es, sie weiß aber nicht mehr, wovor.
Sie versucht, gleichmäßig zu atmen.
»Wie spät ist es?«, flüstert sie.
»Viertel nach sechs.«
Sie zögert und fragt: »Morgens?«
»Ja, morgens.«
Wieder atmet sie durch. »Welcher Tag?«
Kurzes Schweigen. »Sonntagmorgen, Liebes. Der 5. März.«
»Ist Stacey O’Grady hier im Zimmer?«
»Nein, Baby. Sie ist ein paar Zimmer weiter.«
»Ist die Tür zu?«
»Ja.«
Janie versteht das nicht, aber sie ist auch noch durcheinander. Vor ihren Augen herrscht Nebel. Doch dann kehrt die Welt Stück für Stück zu ihr zurück.
Und sie weiß, dass sie sich an zwei sehr wichtige Dinge erinnern wollte, selbst als alles außer Kontrolle geriet. Sie spricht ganz langsam.
»Carl?«
»Ja?«
»Liquid E. Mr Durbin hat es aus Farbbeize und Rohrreiniger zusammengebraut. Vermute ich. Ich habe beides bei ihm
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