DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)
gesehen. Ich habe ihn nicht dabei beobachtet, wie er es zusammengemixt hat, aber erhat die Zutaten und ganz offensichtlich auch das nötige Know-how.«
Erschöpft atmet sie aus. »Ist nach zwölf Stunden im Körper wieder abgebaut. Macht Urintests. Bei allen. Bei jedem verdammten Einzelnen!«
Sie sieht ihn nicht blinzeln.
»Gute Arbeit«, sagt er und greift zum Telefon, an dem er unverständliches Zeug redet.
Sie versucht, sich zu konzentrieren. Da war noch etwas. Aber was? Es will ihr nicht einfallen.
Er legt auf und streichelt ihren Arm.
Plötzlich erinnert sie sich. »Fleischbällchen«, sagt sie. »Die Droge war im Punsch, aber ich schwöre, davon habe ich nichts getrunken. Zumindest nicht, soweit ich weiß. Ich habe ihn getestet. Die Tests sind in meiner Hosentasche. Rechte Seite.« Sie hält inne und schluchzt ein paarmal. »Er muss das Liquid E in die Soße für die Fleischbällchen getan haben, als ich im Bad war und den Punsch getestet habe. Mann, ich bin so blöd!«
Immer noch blind nickt sie ein und schläft ein paar Stunden lang unruhig weiter.
09:01 Uhr
Janie wird blinzelnd wach. Das Licht über ihr an der Decke blendet sie.
»Wo zum Teufel bin ich?«, fragt sie.
»Im Krankenhaus«, antwortet Carl.
Sie richtet sich langsam auf. Sie hat Kopfschmerzen und hebt die Hände ans Gesicht. »Was zum Teufel …«
»Janie, kannst du mich sehen?«
»Natürlich kann ich dich sehen, du Blödmann.«
Carl stutzt, betrachtet die junge Frau neben ihm, die leise kichert, und schließt kurz die Augen. »Möchtest du reden?«, fragt er vorsichtig.
Janie zwinkert noch ein paarmal und setzt sich auf. »Wo zum Teufel bin ich?«, fragt sie noch einmal.
Carl legt die Stirn in die Hände, und plötzlich tritt Captain hervor.
»Janie, weißt du, wer ich bin?«
Janie sieht sie an. »Ja, Sir.«
»Gut. Und wer ist das?«
»Carl Strumheller, Sir. Sie kennen ihn doch, oder?«
Captain verkneift sich ein Grinsen. »Jetzt, wo du es sagst, ja.« Sie hält inne. »An was erinnerst du dich noch?«
Janie schließt die Augen. Ihr tut der Kopf weh. Sie überlegt lange.
Sie warten.
Endlich sagt sie: »Ich bin zu der Party bei Durbin gegangen.«
»Ja«, sagt Captain.
Carl steht auf und beginnt im Zimmer auf und ab zu laufen.
»Ich weiß noch, dass ich das Essen angerichtet habe.«
»Das ist gut, Janie. Lass dir Zeit. Wir haben den ganzen Tag Zeit dafür.«
Wieder hält Janie inne. »Oh Gott«, stößt sie hervor. Ihre Stimme zittert und versagt.
»Schon gut, Janie. Man hat dich unter Drogen gesetzt.«
Eine Träne läuft über Janies Wange. »Das hätte nicht passieren dürfen«, flüstert sie.
Captain nimmt ihre Hand. »Du hast alles richtig gemacht. Keine Angst. Lass dir einfach Zeit.«
Leise schluchzt Janie vor sich hin. »Carl wird ausrasten«, flüstert sie dann Captain zu.
»Nein, Janie. Es ist in Ordnung. Stimmt doch, Carl?«
Carl sieht Captain und Janie an. Sein Gesicht ist kreideweiß. »Alles in Ordnung, Janie«, bringt er gepresst hervor.
Captain sieht Janie in die Augen. »Du weißt es doch, Hannagan. Alles, was passiert ist, weil man dich gegen deinen Willen unter Drogen gesetzt hat, ist nicht deine Schuld. Stimmt’s? Du kennst dich doch aus. Und das weißt du auch. Und wer auch immer dir etwas angetan hat, wird dafür ins Gefängnis wandern, O.K.? Es ist nicht deine Schuld. Werd mir jetzt nur nicht weich, Janie«, fügt sie hinzu. »Du bist eine starke junge Frau. Die Welt braucht mehr von deiner Sorte.«
Janie schluckt schwer und dreht sich weg. Am liebsten möchte sie sich unter der Decke verstecken und verschwinden. »Ja, Sir.«
»Hilft es deiner Erinnerung vielleicht, wenn ich dir ein paar Namen nenne?«, fragt Captain.
»Vielleicht«, erwidert Janie. »Ich kann mich an nicht viel erinnern, nur an ein paar Fetzen.«
»O.K. Fangen wir mit Durbin an. Was war mit ihm?«
Janie seufzt, doch dann reißt sie die Augen auf. »Liquid E«, sagt sie und richtet sich auf. »Liquid E.«
Carl wirft Captain einen ängstlichen Blick zu. »Setz dich!«, befiehlt sie ihm leise. »Sie erinnert sich nicht daran, schon darüber gesprochen zu haben. Das ist normal.« Sie wendet sich wieder Janie zu. »Was ist mit Liquid E?«
Janie denkt nach. »Ich habe den ersten Punsch getestet«, sagt sie. »Ich war mir sicher, dass er Rohypnol enthält. Aber er war sauber, es war nur Wodka drin. Das hatte er mir gesagt.«
»Gute Arbeit. Du bist ein Profi.«
»Dann wurden die Leute plötzlich komisch. Durbin hat eine
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