Drecksau
noch mehr ein. Mann, ist das ein Scheißtag heute.
Wir versuchen dasselbe noch ein letztes Mal, und wieder macht sich der Hund an mich ran. Meine beschissene neue Hose ist ruiniert. Es ist total zwecklos, komplette Zeitverschwendung. Es wird langsam dunkel, und wir haben unsere Chance verpaßt. Ich trete absichtlich-zufällig auf den Schwanz des Collies, und die Fotze jault laut auf und winselt dann ein paarmal atemlos und vorwurfsvoll.
– Paß doch auf den Hund auf! Geht's dir gut, Junge? gurrt Hector. Claire sieht mich mißbilligend an.
Die wird heute noch gebumst, und nicht zu knapp. Ich hab gerade noch Zeit für ne schnelle Nummer hinten im Volvo. Das schlage ich ihr vor, aber sie informiert mich, daß sie noch hier bei Hector bleibt und sich bei ihrem neuen Sugardaddy noch ein paar Pfand verdient. Sie haken sich unter und lächeln einander selbstgefällig an. Fotzen. Ich fahr im Volvo wieder zu mir und halte unterwegs bei Crawford, um was zu essen mitzunehmen.
Ich wollte die neue Hose für wenn Bunty kommt. Jetzt muß ich die Fotze auf den Wäscheberg schmeißen und mir ne versiffte, aber nicht ganz so versiffte aus dem stinkenden Haufen ziehen. Die Wohnung ist das reinste Scheißhaus. Der Gestank hier ist schlimmer als in Hectors Scheune. Ich stopfe soviel ich kann in Müllsäcke, falle mit einem feuchten Lappen und anschließend Möbelpolitur über die Oberflächen her und jage den Staubsauger über die Böden. Ich schwitze, als es an der Tür klingelt. Ich stelle den Staubsauger ab und atme tief durch.
Bunty kommt herein, und ich führe sie geradewegs ins Schlafzimmer mit den frischen Laken und der frischbezogenen Decke, auf die ich sie bette. Sie ist schon soweit, ihre Möse trieft wie die Niagarafälle und ist so offen wie ein Scheunentor. Ich hab mein Tapedeck angeschmissen, und »You Ain't Seen Nothing Yet« von Bachman Turner Overdrive ballert los. Von nebenan kommen Geräusche, Fickgeräusche. Stronach bumst mit irgendeiner, wahrscheinlich der kleinen Torte, die hinter der Bar im Hotel arbeitet; ich glaube, das war ihr Mini, der vor der Tür parkte. Natürlich, Julie ist ja weg zu irgendnem bescheuerten Kurs, er hat es erwähnt. Ich stecke ihn Bunty rein, ohne Zeit zu verlieren. Sie wartet auch nur drauf; der starke, schweigsame Typ. Also bumst Stronachs Kopfteil gegen die Wand und unseres ebenfalls, und wir liefern uns einen fairen Wettstreit. Erfreulicherweise läßt Bunty sich Zeit mit dem Kommen. Aber nach ner Weile dauert's mir zu lange, und ich kann Stronach nebenan nicht hören. Sie braucht ewig und drei Tage, und um die Wahrheit zu sagen, wird es langsam lästig, sogar unangenehm, aber ich halte durch, auch wenn ich gegen Ende mit den Zähnen knirsche. Als sie endlich kommt, meine ich schon, wir würden durch die Wand in Tom Stronachs Schlafzimmer krachen. Da würde die Fotze sich umgucken! Ohne Wenn und Aber!
Während wir uns zu einem postkoitalen Nickerchen anschicken, bemerke ich befriedigt die Stille bei Stronach nebenan. Kein beschissenes Durchhaltevermögen, weder auf dem Platz noch in der Kiste.
Als wir aufstehen, mache ich uns einen kleinen Imbiß aus den Sachen, die ich auf dem Nachhauseweg bei Crawford's geholt hab, dann höre ich geistesabwesend die Nachrichten auf meinem Anrufbeantworter ab und lasse die laufen, die Bladesey in seiner Dummheit hinterlassen hat.
Ich beobachte gleichgültig, wie Bunty das Blut in den Adern gefriert, als Bladesey seine kleine Nummer bringt, unmittelbar nachdem meine Tochter mir alles Gute zu Weihnachten wünscht. Dann werde ich erneut Zeuge, wie es ihr kommt. Es ist wie ein zweiter Orgasmus, aber diesmal ist es Zorn und nicht Sex, der die Hure ausrasten läßt.
– Das ist er! Auf deinem Anrufbeantworter! ereifert sie sich.
– Bunty, das ist Cliff, sage ich zu ihr. – Macht bloß Blödsinn.
– Aber das ist er! Das klingt genau wie er!
– Das kann doch jeder! Manschischtih! sage ich ungeschickt.
– Er ist es! Er ist es! Ich rufe die Polizei! Dieser armselige kleine Schweinehund! Ich hätte es wissen müssen! Da lebt man mit einem Perversen zusammen! Die Sachen, die er von mir verlangt hat! Ich hätte es wissen müssen! Was war ich für ein Dummkopf!
Sie bricht in Tränen aus, ihre Wimperntusche verläuft. – Ich werde ihn leiden lassen! Dieses Wort wieder.
– Bunty ... wir wollen doch keine voreiligen Schlüsse ziehen ... wahrscheinlich gibt es eine vollkommen harmlose Erklärung, warum Cliff...
– Nein! Verteidige ihn nicht
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