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Drecksau

Drecksau

Titel: Drecksau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Dolacre konnte, bis ich erfahre, daß er in Wirklichkeit nur deshalb mit seinem Manager in Schottland ist, weil er mit Celtic die Modalitäten seines eigenen Abschiedsspiels aushandelt. Es wird ein munterer Abend mit den üblichen zahllosen Witzen darüber, daß Fußballer das Salz der Erde und Frauen nur zum Kochen, Putzen und Bumsen gut sind. Ich genieße die Tatsache, daß Stronach nicht ganz wohl in seiner Haut ist, weil Dolacre ihm die Schau stiehlt, obwohl Lennox dazwischenfunkt, indem er irgendwas Speichelleckerisches zu unserem gefeierten Sportler sagt. Wann war Lennox denn das letzte Mal in nicht-dienstlicher Funktion in Gorgie?
    Das Essen ist nicht übel. Ich beginne mit dem Krabbencocktail, danach nehme ich Steak mit Fritten, Champignons und Zwiebelringen, gefolgt von einer Schwarzwälder Kirschtorte. Stronach und Dolacre essen irgendein Pastagericht, und Lennox nimmt Huhn Kiew. Es hängen etliche Kletten an unserem Tisch rum, jede Menge kleinere Fußballgrößen, die versuchen, Dolacre auf sich aufmerksam zu machen, da er immer noch einen großen Namen hat. Stronach, durch Lennox' Arschkriecherei versöhnt, hat aufgehört, Dolacre Konkurrenz zu machen, und sonnt sich nun im Abglanz von dessen Ruhm.
    Das muß man dieser Engländerfotze Dolacre lassen, uns blöde Jocks hat er durchschaut. – Die Arschlöcher machen immer fiinf-bis zehntausend aus, was bei unseren Preisen ne zusätzliche Viertelmillion Pfand im Säckel bedeutet. Da brauch ich denen bloß meine alte Nummer vom irischen Großmütterchen vorzuspielen. Ich schätze, da müßte sich doch irgendwo eins ausgraben lassen, er zwinkert seinem Agenten zu, ehe er näher darauf eingeht. – Versteht ihr, ein paar von den Jungs, englische Jungs, haben in der Republik gespielt. Die haben mir diese ganzen irischen Idiotenlieder beigebracht.
    Irgendwer holt eine Evening Times raus. Darin ist ein Interview mit Rodney abgedruckt:
    Ich bin im Norden Londons in einer großen irischen Familie aufgewachsen, und die ganzen Verwandten drüben in der alten Heimat waren glühende Celtic-Fans. Ich hätte alles dafür gegeben, mir das geringelte Trikot überstreifen zu dürfen.
    – Das gestreifte Trikot hatte ich zuerst gesagt, lacht er. – Ich hatte vergessen, daß die in geringelten spielen! Gott sei Dank hat der Journalist es gut mit mir gemeint! Jesses, was n Schwachsinn,
    schnaubt er, – ich meine, ein Jock-Team ist für mich so ziemlich wie das andere. Scheiße sind sie alle, oder? Trotzdem, deren Schecks vom Sozialamt nehm ich gern! Zehntausend zusätzliche Zuschauer: nicht zu verachten, oder?
    An dieser Stelle sah ich Stronach rot werden.
    Dolacre hält eine witzige Rede, der Manager eines schottischen Erstligaclubs ebenfalls, aber die ganzen anderen sind bloß beschissene Schaumschläger, die sich selbst gerne reden hören. Dolacre bricht früh auf, noch ehe die Versteigerung stattfindet. Die Armbinde, die er bei seinem letzten Freundschaftsspiel mit der englischen B-Nationalmannschaft gegen Tschechien vor ein paar Jahren getragen hat, kommt zur Versteigerung und bringt hundertfünfzig Pfand für den Tom-Stronach-Abschiedsfonds. Ersteigert hat sie Alan Beach, der Sanitärgroßhändler, der im Ehrenkomitee sitzt.
    Als die Nacht zu Ende geht, verabschiedet sich Lennox, und ich sehe ein, daß ich zu erledigt bin, um den Volvo selbst zu fahren, und lasse mich von Tom Stronach im Taxi mit nach Hause nehmen. – Dieser Rodney Dolacre ist ja brüllend komisch, eh, sage ich lächelnd. – Herrlich, was der für Fußballgeschichten erzählen kann.
    – Arrogante englische Sau, giftet Stronach.
    Ich gehe in mein Haus und Shirley ruft an. Ich lasse sie auf den Anrufbeantworter sprechen. – Bruessss ... Ich muß mit dir reden, Bruesss, winselt ihre leidende, mechanisch wiedergegebene Stimme. – Es ist sehr wichtig ... ruf mich an Bruessss ... bitte ...
    Ich lege ein Privatvideo ein, eins von Hector, auf dem ein paar gute Arschfick-Einstellungen drauf sind. Erstaunt mich immer wieder, wie gekonnt die männlichen Darsteller beim guten alten Arschfick ansetzen. Die Kolben müssen gut geschmiert sein. Wohlgemerkt, die Weiber, deren Arschlöcher müssen ja ausgeleiert sein wie die Möse von ner zehnfachen Mutter.
    Shirley. Glaub bloß nicht versehentlich, daß ich mit dir fühle, mein Liebling.
    Ich gehe scheißen. Ich hab was von Rossis Abführmittel genommen, aber ich kann nichts von dem Wurm sehen. Es nützt sowieso nichts, nur seinen Körper rauszukriegen, man braucht

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