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Drecksau

Drecksau

Titel: Drecksau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Plattenspieler lauter. – Das ist wie die Botschaften auf den Schallplatten, wenn man sie rückwärts abspielt. Wie ich und sie. Wir sind immer noch zusammen, weißte das? Wir alle sind es ... Ich, wir, ich, höre ich mich mit leiser, unmelodischer Stimme singen: – Why not take all ofme ...
    – Ich muß gehen, sagt sie und zieht ihre Kleider über. – Auf was immer du drauf bist, du solltest die Finger davon lassen.
    Wir sagen nichts, wir wollen sie nur kraft unseres Geistes verschwinden lassen. Geh weg geh weg geh weg hat dich keiner gebeten herzukommen
    Als sie geht, knallen wir uns mit dem Koks voll, das wir von Ray bekommen haben. Nach ein paar Hits wünschen wir, die Kuh würde zurückkommen, weil ich's der Fotze richtig besorgen würde, aber nee, mein Schwanz ist noch genauso schlaff und traurig wie der von Ray Lennox damals mit mit Shirley.
    Denn Shirley und ich gehörten zusammen, und ich hab sie enttäuscht, und ich kann nicht den anderen die Schuld geben.
    Ich gehe ans Telefon, überlege es mir dann aber anders. Ich versuche das Kaminfeuer anzuzünden, aber meine Hände zittern. Ein kleines Stück von Toals Manuskript ist erhalten geblieben, brüchig und trocken.
     
    in Bill Teales Büro.
    [ANDERSON]
    Dieser Psychopath, glauben Sie, er wird wieder zuschlagen?
    [TEALE]
    Was macht Sie so sicher, daß es ein er ist?
    [ANDERSON]
    Na, komm, Bill. Das sind sie meistens.
    [TEALE]
    Ich glaube, unsere geheimnisvolle Frau könnte mehr damit zu tun haben, als wir ahnen.
    ANDERSON sieht sichtlich nervös aus.
    [ANDERSON]
    Wie kommen Sie darauf?
    [TEALE]
    Im wesentlichen aus zwei Gründen. Einmal ist sie wie vom Erdboden verschwunden, was bedeutet, daß irgendwer sie deckt, vielleicht jemand, der eine ganze Menge über diese Ermittlung weiß, und zweitens
    Fuck, was zum ...
    Fuck, was weiß diese Fotze Toal? Ich hätte dieses Drehbuch lesen sollen. Verfickte Carole! Saudumme verfickte Kuh. Fuck.
    Ich hätte das Drehbuch lesen sollen. Wissen ist Macht, heißt es wenigstens. Aber ruck, was soll's. Halt den Kopf unten und das Herz hart. Langsam atmen.
    Langsam atmen.
    Ist doch ganz einfach.
    Unsere Herzen verhärten in diesem Geschäft. Sie müssen so hart sein wie die Köpfe der Leute, die uns bezahlen, und daran gehen wir kaputt. Sie können es sich leisten, hart zu sein, weil sie von allem abstrahieren können, und das können sie, weil sie von allem weit weg sind.
    Wir aber müssen den physischen und psychischen Preis dafür zahlen, daß diese verzärtelten reichen Fotzen unbehelligt rumspringen können.
    Nee, so was wie nen Freifahrtschein gibt's nicht. Wir be-

    die Dämonen auf uns warten.
    Am heutigen Morgen erscheinen sie in der dünnen, elenden Gestalt von Drummond. Ich bin mit ihr auf Streife. Warum? Ich weiß nicht, warum. Ich kann nicht gradeaus denken. Sie labert über den Fall: Opfer, Verdächtige, Tatorte, Berichte, Gerichtsmedizin, Analyse, Politik und ich will nur noch schreien: SCHEISSE. IST MIR SOWAS VON SCHEISSEGAL. ICH BIN HIER SCHEISSNOCHMAL AM ABKRATZEN!
    Das bin ich wirklich.
    Ich kann nicht atmen in dieser Scheißkarre. Dieses Scheißkoks macht meine Nebenhöhlen wieder schlimmer, meine Bronchitis. Ich huste und zittere, und der Geruch ihres Parfüms ist unerträglich. Hat wohl was Besonderes vor heute, wenn sie sich so damit überschüttet. Ein erbärmlicher Tarnversuch. Stinkt wie n Hurenfenster im Rotlichtviertel an nem Samstagabend mitten in der Touristenhochsaison in Amsterdam, dieses beschissene Auto.
    Das is nich Hogmanay ... das is scheißnochmal Halloween ...
    Unterwegs mit ihr, ausgerechnet. Auf der Jagd nach ihnen. Auf der Suche nach Ocky. Sie. Polizistin – nie im Leben.
    Aber wir sind scheißnochmal Polizist.
    Uns ist übel und wir zittern und sind ängstlich. Lennox hat versucht, mich mit diesem Koks umzubringen. Da war irgendwelche Scheiße drin. Er versucht uns umzubringen. Am liebsten würden wir Drummond entgegenschreien: WENN WIR STERBEN IST RAY LENNOX SCHULD, RAY DROGENPAPST LENNOX, GENAU DER LENNOX VON DEM DU DENKST IHM SCHEINT DIE SONNE AUS DEM ARSCH ABER DU WEISST NICHT WIE ER IST. ER WIRD DICH NICHT SO FICKEN, WIE DU'S WILLST, WIR HAM SEINEN SCHWANZ GESEHEN UND WENN WIR STERBEN HAT LENNOX UNS UMGEBRACHT
    Ich hyperventiliere. Wir hyperventilieren. Ich ich ich riech den brutzelnden gottverdammten Speck ... Ruf doch einer die Polizei. Hilfe. Police. Please.
    – Bist du okay, Bruce?
    – Ja. Ganz und gar okay bin ich.
    – Paß auf, du kannst ja sagen, es geht mich

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