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Drecksau

Drecksau

Titel: Drecksau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Kerl, aber er verplappert sich zu oft. Zu viele Jahre auf dem Buckel, um noch neue Tricks zu lernen. Zu unbedacht, und das ist für die Fotzen ein gefundenes Fressen. Lennox macht es richtig. Ist allerdings schon zu gerissen, das Arschloch.
    Unser junger Mister Lennox kommt auch noch dran. Das ist mal sicher.
    Clell, Gillman und ich bekommen Gesellschaft von der kleinen Schlitzaugenmaus mit ihrem versnobten ami-englischen Akzent. Der wechselt ständig hin und her. War wahrscheinlich auf Bonzenschulen in aller Welt. Ich hasse diese privilegierten Fotzen. Für die bist du das Letzte, nur dazu da, ihren Dreck wegzuräumen, und tatsächlich treffen sie damit meistens den Nagel auf den Kopf. Aber was sie nicht wissen, ist, daß du immer im verborgenen lauerst. Die Gelegenheit, zurückzuschlagen, ergibt sich in der Regel nie, aber du lauerst stets darauf, bist allzeit bereit. Nur für den Fall.
    Die Gelbe reißt unheimlich die Klappe auf. Die spezielle Situation der innerstädtischen Problemzonen. Aye, Schätzchen, da kennste dich aus; so nen Akzent wie deinen holt man sich nicht in irgendner beschissenen innerstädtischen Problemzone. Sie schwafelt drauflos, um uns dazu zu bringen, aus uns herauszugehen, Standardtaktik, aber wir bleiben zugeknöpft. Clell produziert sich ein bißchen und sagt der Fotze, was sie hören will, aber er verarscht sie bloß. Er wetteifert mit mir und Gus; das ist mal wieder typisch für den miesen Hund. Ich finde, der beste Ws kein Wort sagen. Sie rhabarbert trotzdem weiter, und ich nicke dazu, die Bewegungen ihrer Augen und Lippen beobachtend, und meine Gedanken wandern zu ihrer Möse.
    Über die würd ich gern mal rüberrutschen, Scheiße noch mal, ja. Das Gesicht macht nicht viel her, aber n strammer Body. Bestnoten für den hübschen, runden Arsch. Stör dich beim Stochern in der Glut nicht am Kaminsims; das ist mein Motto, und ich bin immer gut damit gefahren. Da gibt's für mich kein Wenn und Aber.
    Anscheinend kann sie meine Gedanken lesen, denn sie errötet und schaut auf ihre Uhr. – Tja, meint sie, – wir gehen wohl besser wieder rein.
    Eh, du Fotze, ich glaub ich steck dir besser einen rein. Wahrscheinlich ne richtige Sau im Bett.
    Lennox redet mit Amanda Drummond. Höchstwahrscheinlich würd er da gern einen verstecken, der geile Bock. Obwohl Lennox nicht viel zu verstecken hat. Als Drummond mitbekommt, daß ich die beiden anstarre, schaut sie weg. Die würd ich knallen, und sei's nur, um den Tag schneller rumzukriegen. Vielleicht ein Quickie auf dem Klo, falls ich zwischen Kreuzworträtsel und Kaffeepause grad n bißchen Zeit hab. Lennox reibt sich mit dem Zeigefinger die Seite seines Zinkens. Das verräterische Zeichen, daß Eiszapfen Lennox allen was vorlügt, daß er insgeheim ein elendes Nervenbündel ist.
    Aye, Lennox, du Fotze, du wirst dich noch umgucken.
    Wir machen also weiter. Clell spielt den Netten, Gus verarscht die beiden, und ich halte mich geschlossen. Es ist heiß, und mir wird ein bißchen flau und zittrig. Ich hab ein krankes, schweres Gefühl im Bauch. Es kommt mir vor, als wäre da etwas in mir drin, ich kann fast spüren, wie es wächst und Kräfte sammelt. Vielleicht ein Tumor, wie der, an dem die alte Dame abgekratzt ist. Ist n Risikofaktor, wenn sowas in der Familie liegt. Aber sie war ... Mir bricht plötzlich der Schweiß aus, eine Panikattacke kündigt sich an.
     
    Ich schnalle ab.
     
    Eh Scheiße.
     
    Ich bin doch nich Busby oder eins von den anderen vom Streß dauerkranken Weicheiern, die in der Oberliga nich klarkommen. Die Fotzen hier werden mir scheißnochmal nichts anmerken, die werden nie was merken, weil ich dafür zu gut bin, besser als die alle, zäher als die ganze verflckte Blase hier.
    Ich entschuldige mich und gehe aufs Scheißhaus. In der Toilette zittere ich so, daß meine Zähne zusammenschlagen. Ich setze mich auf die Klobrille. Mein Arsch juckt fürchterlich. Am liebsten würd ich diese Hämorrhoiden abtöten: n bißchen kochendes Wasser, ein stechender Schmerz, und dann ist Ruhe. Das Klopapier ist wieder nur dieser scheuernde Behördenmüll. Dämliche Fotzen! Wie soll man dabei ...
    Ich kratze meine Hämorrhoiden, bis mir die Augen tränen. Der Schmerz ist etwas, worauf man sich konzentrieren kann. Mein Atem wird ruhiger, und auch das Zittern läßt nach. Ich will mir einen runterholen und versuche mir erst die Schlitze und dann Amanda Drummond nackt vorzustellen, aber da tut sich nichts bei mir. Ich hätte die Zeitung mit

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