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Drecksau

Drecksau

Titel: Drecksau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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irgend-ner blöden, alten Kuh verdanke, die säuerlich riecht und bloß n paar Steuergelder verplempern will, indem sie den halben Tag lang mit dem Doktor redet, dem einzigen Menschen, der sich bei dem Mief, der von der Fotze ausgeht, näher an sie rantraut.
    Is geschenkt, du stinkende alte Sau, is ja nur ne beschissene Mordermittlung, die auf mich wartet. Laß dir ruhig Zeit, laß dich durch mich nich stören.
    Als ich dran bin, entschuldigt sich Rossi mit keinem Wort für die Verspätung. Statt dessen bittet er mich, die Hose fallen zu lassen.
    – Tja, Mr. Robinson, sagt Rossi, meine Hoden und die Innenseiten meiner Oberschenkel inspizierend, – das sieht nach einem Ekzem aus.
    – Ein Ekzem! Aber, also ... ich meine, Ekzeme kriegt man auf dem Rücken, den Armen, im Gesicht... aber doch nicht da ...
    Rossis Augen weiten sich drohend und lassen einen Schimmer von Widerwillen erkennen. – Ein Ekzem kann überall auftreten. Es gibt keine Anzeichen dafür, daß darüber hinaus noch etwas anderes vorliegt, mit Sicherheit keine sexuell übertragbare Krankheit.
    Ich bin hier halb am Verwesen, und die Fotze tut das ab, als wär es nichts ... – Ich hatte sowas noch nie. Noch nicht mal als ich ... Also, ich meine, ich meine bloß, ich hab sowas noch nie gehabt.
    – Ist das je bei Ihren Eltern aufgetreten? Sowas kann erblich bedingt sein.
    – Nein ...
    Eltern scheiß auf Eltern scheiß auf
    – Es ist eine akute Hautirritation, wahrscheinlich eine Art Ekzem. Ich kann nicht nachdrücklich genug darauf hinweisen, daß Sie in diesem Bereich auf peinlichste Hygiene achten sollten. Ich verschreibe Ihnen eine Salbe.
    Ich atme tief ein und fülle meine Lungen mit der sterilen Luft von Rossis Praxis. Ich versuche, Rossi ins Gesicht zu sehen, ohne Blickkontakt herzustellen. Immer auf die Stirn sehen, alter Ganoventrick: den Blick immer auf die Brauen eines Polizisten richten, nie auf die Augen. Knöpf dir nen Fyfe, nen Begbie, nen McPhee, nen Wylie oder Doyle vor, dieser kriminelle Abschaum versucht es immer auf dieselbe Tour. Blickkontakt ohne Blickkontakt. Flaumbärtigen Jungbullen bricht da jedesmal der kalte Schweiß aus. Allein das Zurechtlegen einer Strategie, die Rückbesinnung auf das alte Scheißspiel, gibt irgendwie neues Selbstbewußtsein, und ich frage Rossi knapp: – Und woher kommt das?
    Das holt Rossi wieder auf den Teppich. Sein Tonfall ist jetzt weniger überheblich. Schließlich sind wir beide Profis, die sich in nüchtern-analysierender Weise unterhalten. Problem identifizieren und Lösungsmöglichkeiten vorschlagen. – Tja, vielleicht sind Sie gegen bestimmte Lebensmittel allergisch. Möglicherweise liegt es auch am Streß und an den seelischen Belastungen, denen Sie in letzter Zeit ausgesetzt waren.
    Streß. Das hätt ich mir denken können. Der Scheißjob. Toal ist daran schuld! Busby hat er schon gefickt, und er denkt, mich fickt er auch. Irrtum!
    Ich nehme Rossis Sälbchen und verpisse mich nach Haus. Zu Hause ist für mich nicht unbedingt ein guter Ort, nie gewesen. Da reiße ich lieber möglichst viele Nachtschichten runter. Leute wie Gus, die sind ganz wild auf Nachtarbeit. Auf den Trip kommen sie im Sommer, wenn sie n möglichst dickes Zeitguthaben ansparen, um es tagsüber, wenn die Plätze leer sind, mit Golfspielen abzufeiern. Ich, ich kann nur tagsüber schlafen. Nachts beschäftige ich mich gerne. Ich fahre heim und mach mir nen ruhigen Wichsabend mit ein paar Videos von Hector-dem-Bauern. Ich werfe einen Blick in die Evening News. Von irgendeinem Spastiker, den sie ihren »Chefpolizeireporter« nennen, steht ein Artikel drin, der offensichtlich nur jedem verbitterten Niggerfreund eine Plattform bietet, um die Ordnungsmacht zu kritisieren. Danach fahre ich zum Jammy Joe's: eine Gelegenheit, Arbeit und Vergnügen zu verbinden. Es ist ätzend, in der Stadt einen Parkplatz zu suchen; ich hätte die Karre stehen lassen sollen. Andererseits will ich einigermaßen nüchtern bleiben, nur schnell irgendne Klunte aufreißen, sie zu mir nach Haus abschleppen und so lange ficken, bis ich müde genug bin, um ne Mütze Schlaf zu nehmen.
    Dieser Mark Wilson ist da Türsteher, und er schätzt mich nervös ab, die linke Sau. Ja, ich bin fast sicher, daß die Fotze früher bei

    der anzurufen. Letzte Nacht ging es nur darum, den Sack leer zu machen, und heute abend ist Gott sei Dank Logentreffen. Nur bei den Freimaurern trifft man auch mal Fotzen, die nicht bei den Bullen sind. Hier oben ist das anders als

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