Drecksau
bist, nämlich diese Wichser verpfeifen, kommt sie einem mit: »Das ist meine Familie. Ich verlasse dich.«
– So sind die Weiber, sage ich zu ihm und kippe meinen Whisky runter. Wenn man Whisky trinkt, kriegt man keine Würmer.
Ist nicht besonders doli im Bett, diese Chrissie. Das mit der Videokamera war noch okay, aber als ich den Vibrator rausholte,
wurde sie n bißchen komisch. Ich mußte mit Engelszungen auf die blöde Ziege einreden, damit sie nicht hysterisch wurde.
– Manchmal finde ich es einfach schwierig, umzuschalten. Wenn man bei der Polizei ist, gewöhnt man sich an, Dinge auf eine bestimmte Art zu betrachten: man sucht ständig nach Verdachtsmomenten. So wird man halt; es macht einen mißtrauisch, wie gewisse Leute sich verhalten. Ich kann's mir einfach nicht verkneifen, sie routinemäßig überprüfen zu lassen. Und das hat sie aufgeregt, diese Fragen über ihre Familie. Mir war gar nicht mal bewußt, daß ich sie ausfrage. Ich konnte nicht aus meiner Polizistenrolle raus. Du kannst halt nicht anders, Robbo, das ist halt dein Beruf.
– Tja, nimm es oder lasses bleiben, eh, Kumpel, sage ich lächelnd. Und ich nehm deine Alte, das ist mal sicher, du dumme Fotze.
– Aye, sagt er mit seiner Tony-Newley-Stimme, – und sie hat's halt bleiben lassen. Es ist aus. Und diesmal für immer.
– Mit der Ordnungsmacht verheiratet, Kollege. Möge die Ordnungsmacht mit dir sein, denn deine Ische haut dir garantiert ab.
– Du kannst dich ja nicht beschweren, Robbo, sagt er beinahe anklagend.
– Oh, aye, ich und Carole. Na ja, sie ist schon was Besonderes. Da gibt's kein Vertun. Heute steht Steak auf der Speisekarte!
– Und kochen kann sie auch! sagt Hurley. – Gibt es irgendwas, was diese Frau nicht kann?
Dieser beschissene geile Sack denkt wohl, ich erzähl ihm was über unser Sexleben. Kein Wunder, daß seine Frau mit jedem rumfickt, der in Sichtweite kommt. Große Fresse, nix in der Hose, die Flasche. – Ist ne Frage der Prioritäten, sage ich und leere das Whiskyglas in einem Zug.
Gus Bain kommt rein, und wir genehmigen uns einen. Ich versuche, mich ein bißchen zurückzuhalten, aber Gus schlägt gerne über die Stränge, wenn er Feierabend hat. Hurley verpißt sich heim in sein jämmerliches Leben. Hurley ist nicht besonders beliebt bei den Kollegen. Ich weiß auch nicht, wieso; der Typ hat einfach sowas Abstoßendes an sich, daß man ihm alles gönnt, was ihm an Schlechtem zustößt, und davon gibt's ne ganze Menge, das kann ich euch sagen. Wenn man das Spiel lange genug spielt, entwickelt man ein Näschen für Versager. Die schlimmste Sorte von Versagern sind die, die glauben, sie wären Gewinner, und immer wieder an die Tatsachen erinnert werden müssen. Wie ein gewisser junger Mann namens Raymond Lennox, zum Beispiel.
– Der junge Ray Lennox hatte ja nicht viel zu vermelden im Seminar, sage ich zu Gus.
– Aye, n stilles Wasser, grinst Gus beinahe zärtlich.
– Hör mal zu, Gus, sage ich und senke meine Stimme, – krieg das nicht in den falschen Hals, aber paß auf, was du in Rays Gegenwart sagst. Ich will nichts Schlechtes über den Jungen sagen. Ich kann ihn ja selbst gut leiden. Aber paß auf, waste in seiner Gegenwart redest.
– Was meinste damit, Robbo? Gus guckt ganz alarmiert.
– Ich mein bloß, dasser typisch für diese jungen Fotzen is. Der würd dich ruckzuck abservieren, wenn's ihm in den Kram paßt. Du weiß doch, wie das läuft, Gus: fünf Minuten bei der Truppe und gleich wolln sie Chief Constable sein. Glauben, sie wüßten alles. Tatsache ist, daß die jungen Kerle keine Verwandten kennen und garantiert nich vor n bißchen Hinterhältigkeit und übler Nachrede zurückschrecken, um voranzukommen.
– Aber doch nich Ray ... scheint doch so n netter junger Kollege zu sein sagt Gus verwirrt. Ich spüre den Zweifel hinter seinem Protest. Wird Zeit, schwerere Geschütze aufzufahren.
– Na hör mal, Gus, wo steckt denn Ray Lennox jetzt? Sitzt ja wohl nich hier und kippt einen mit uns, oder? Nee. Ich wette drei zu eins, nee, sagen wir vier zu eins, daß er mit den zwei dummen kleinen Weibern in irgendner beschissenen Weinbar in der Stadt hockt, genauso, wie er's nach dem Scheißkurs gemacht hat...
– Aber das is doch deren Sache ... die sin jung und wolln nich hier unten mit Kerlen wie uns rumhängen ...
– Ja, Gus, Glück und gutes Gelingen für den Jungen. Ich hoffe, er fickt sie beide, ich hoffe, sie machen ein hübsches Ficksandwich mit ihm, eine Scheibe
Weitere Kostenlose Bücher