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Drecksau

Drecksau

Titel: Drecksau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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weiß, eine Scheibe gelb und der kleine Lennox dazwischen.
    – Du bis n widerlicher Kerl, Bruce, kichert Gus.
    – Aber der Knackpunkt is, was wird denn wohl der Hauptgesprächsstoff bei diesem goldigen kleinen Tête-à-tête sein? Du un ich. Die dummen Fotzen, die die ganze Arbeit für sie machen.
    – Hmmm, sagt Gus nachdenklich, – versteh schon, worauf du raus wills. Du meins, daß der feine Mister Lennox mit den Hunden hetzt un mit den Hasen rennt?
    – So wie ich das seh, hetzt er im Moment zwei Hasen, sofern er nicht grad seine Zunge rennen läßt, wie er's gelegentlich gerne tut.
    – Ich behalt das kleine Aas im Auge, nickt Gus und zieht mit dem Zeigefinger den Lidrand runter.
    Gott sei Dank, daß heut abend Logentreffen is. Wir trinken aus und machen uns auf den Weg nach Stockbridge. Die Straßen sind glatt, weil der Boden überfroren ist. Wir sehen ein dahinrumpeln-des Taxi, das versucht, langsam in eine Seitenstraße einzubiegen, dann aber auf dem Eis ins Rutschen kommt und mit der Karosserie an einem Laternenpfahl entlangschrammt. Als es angehalten hat, springt der Spastiker von Fahrer fuchsteufelswild raus und begutachtet den Schaden. – Heilige Scheiße schimpft er und reißt dann trotzig die Tür seines Taxis auf.
    Ich geb Gus mit dem Kopf ein Zeichen. Die Fotzen, die drin sitzen, steigen aus. Mit dem können wir nach Shrubhill fahren.
    Ein Mädchen steigt aus dem Taxi. Ein ziemlich junges Mädchen. Vielmehr versucht sie, aus dem Taxi zu steigen. Die miesgelaunte Taxifahrerfotze hilft ihr nicht, er hält bloß die Tür auf und fragt ungeduldig, ob sie klar kommt. Das Mädchen hat ein Bein in Gips und versucht auszusteigen und gleichzeitig ihre Krücken auf dem tückischen, eisglatten Boden aufzusetzen.
    Es ist als ... scheißnochmal ...
    Ich springe schnell hin und stütze sie. – Kommen Sie zurecht? Lassen Sie mich ...
    – Danke ...
    Ich helfe ihr auf die Beine, Gus hält die Krücken bereit, und so bugsieren wir sie auf den Bürgersteig. Der Geruch ihres Parfüms steigt mir in die Nase. An sie gepreßt, kann ich ihre Wärme spüren. Ich könnte sie ewig so festhalten.
    Gott, ich erinnere mich ... es ist so lange her ...
    Dann passiert es; in meiner Hose wird etwas steif, und ich muß die gute, alte vornübergebeugte Letzter-Tanz-in-der-Disco-Pose einnehmen, um es zu überspielen.
    – Haben Sie es weit... der Bürgersteig ist sehr glatt.
    – Nee, gleich die Stufen hier hoch, sagt sie und zeigt auf eine Haustür.
    – Ich bringe Sie hin, lächele ich und nehm ihren Arm.
    – Vielen Dank ... das ist sehr freundlich von Ihnen, sagt sie, als wir die Tür erreichen.
    – Keine Ursache. Geht es mit den Stufen? Ich möchte, daß sie sagt: nein, komm mit rauf zu mir, komm mit und trink einen Kaffee, laß den alten Muppetkopf Gus allein zu seinem blöden Freimaurerscheiß gehen, komm mit mir und halt mich in den Armen wie früher ...
    ... aber nein. Das waren andere Zeiten.
    – Es geht schon, wirklich. Nochmals danke, lächelt sie.
    – Na schön ...
    Es ist nicht sie. Sie konnte es gar nicht sein. Aber ich wünschte von ganzem Herzen, sie wäre es. Haï
    Schwachsinn! Ich wünschte von ganzem Herzen, ich kriegte irgendwo noch n Bier!
    – Komm, Gus, wird Zeit für die Loge. Ich hab keinen Bock mehr, Spastis vom Dienst zu helfen, schon gar nicht zu so unsozialen Tageszeiten. Ich klettere ins Taxi.
    – Alles klar, Bruce? Biste sauer? fragt Gus und sieht mich besorgt an, als er einsteigt.
    – Wird alles klar sein, wenn ich erst mal da bin, wo wir längst sein sollten. Ich rufe dem Fahrer zu: – Der Edinburgher Freimaurerclub in Shrubhill. Neben dem Busdepot.
    Wir fahren schweigend durch die vereisten Straßen.

[Menü]
Grobe Instruktionen
    Im Club stehen die Jungs schon in den Startlöchern für die große Aufnahmearbeit heute abend. Die angehenden neuen Rekruten sehen nervös aus, und sie haben allen Grund dazu. Ein paar Jungbullen stehen auf der Liste, außerdem ein paar andere junge Fotzen; keine Ahnung, von wo die kommen.
    Ich fühl mich schon n bißchen schicker, weil ich nichts im Magen hab, daher nehme ich mir vor, mich etwas zurückzuhalten bis der langweilige Teil vorbei ist; anschließend werd ich mich für unsere kleinen, speziellen Clubaktivitäten in Schwung bringen.

    dröhnt wie Hölle. War schon ein verdammt wüster Abend gestern im Logenheim, vor allem das mit Bladesey, der dämlichen kleinen Fotze. Der wird sich heute morgen zu Tode schämen. Mein Magen ist verkorkst, und der

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