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Drecksau

Drecksau

Titel: Drecksau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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verpflichtet?
    – Alle müssen teilnehmen.
    – Ist das eine Bitte oder ein Befehl?
    – Robbo, was ich von dir und dem Rest des Teams erwarte, ist eine freiwillige Zusammenarbeit. Wenn die nicht zustande kommt, sähe ich mich gezwungen, disziplinarische Schritte einzuleiten.
    – Verstehe ich lasse ein bedeutungsvolles Schweigen folgen.
    Schließlich sagt Toal: – Ich hab keine Zeit für diesen Quatsch. Ich erwarte dich zur vereinbarten Zeit in Niddries Büro. Sag alles andere ab.
    Es klickt, und die Leitung ist tot. Legt Toal doch glatt mitten im Gespräch auf! Für wen hält die Fotze sich? Niddries dämlicher Laufbursche, mehr ist er nicht. Ich brülle in die Muschel: – Ich hab keine Zeit für Ihren beschissenen Quatsch, Niddrie! Wir haben scheißnochmal nen Mordfall aufzuklären! Dann knalle ich den Hörer auf.
    Gus Bain zieht eine Braue hoch: – Junge Junge, Robbo, Niddrie hastes aber gezeigt, was?
    – Anders kann man mit den Fotzen doch nicht reden, Gus, sage ich. – Ist die einzige Sprache, die sie verstehen. Als ich mich umdrehe, bemerke ich, daß Sonia, eine der Sachbearbeiterinnen, ins Zimmer gekommen ist. – Tut mir leid, das gerade, Sonia, Schätzchen; Kraftausdrücke nennt man so was wohl.
    – Schon in Ordnung, sagt sie. – Hazel heiße ich.
    – Natürlich ... natürlich ... Hazel. Wette, die macht jeden Schweinkram mit. Allerdings n bißchen jung für mich. Egal, wenn sie alt genug sind, um zu bluten ...
    – Ich wette, Hazel hat schon Schlimmeres gehört, meint Gus mit seinem typischen asthmatischen, unheimlichen Lachen, und sie grinst nervös.
    – Was Sie für mich erledigen könnten, Hazel, wäre ein Anruf bei den Leuten vom Forum. Ich hätte morgen um zwei eine Verabredung bei denen. Sagen Sie Ihnen, daß ich den Termin verschieben muß und mich wieder melde.
    – Gut ... oh, aye ... da hat ne Frau für Sie angerufen, als Sie nicht da waren, sagt sie mir.
    – Wow! lacht Gus, – ein heißbegehrter Mann.
    – Aye? Wer denn?
    – Wollte weder Namen noch Telefonnummer hinterlassen. Sie meinte, Sie wüßten schon.
    – Gut...
    Das nervt jetzt. Scheiße. Wahrscheinlich Carole, die wieder angekrochen kommt. Ich werd heut abend auf den Anrufbeantworter was für sie hinterlassen.
    Jetzt bin ich richtig sauer auf diese Fotzen Toal und Niddrie. Wegen deren Pißkram verpaß ich hier scheißnochmal wichtige Anrufe. Wär ich bloß in Australien geblieben. Wo stünden die Arschlöcher dann heute? Wär ich nicht rübergegangen, sondern in London bei der Met geblieben, wär ich heute wahrscheinlich Chief Constable ner leidlich großen Polizeitruppe. Mein Arsch fängt wie wild an zu jucken. Diese Boxershorts rutschen immer hoch und scheuern an den verschorften Stellen. Am Arsch dürfte ich gar nich soviel schwitzen. Vom Streß kommt das, genau wie Dr. Rossi gesagt hat, und wer macht mir den? Die Wichser von der Personalabteilung, die Polizeiarbeit nich mal erkennen würden, wenn sie ihnen am Schwanz lutschen oder die Fotze lecken würde.
    Ich beschließe, in die Kantine mittagessen zu gehen, na ja, eigentlich zum zweiten Frühstück, denn fürs Mittagessen ist es noch n bißchen früh. Zu spät für ne Kaffeepause und zu früh zum Mittagessen. Die Bruce-Robertson-Zeit nenne ich das. Während mich Ina mit Roastbeef-Sandwiches versorgt, höre ich hinter mir ölige Stimmen, die ein paar Fotzen in Schlips und Kragen gehören, und einer von ihnen ist dieser unverschämte Wichser Conrad Donaldson, Q.C., der seine Zeit damit verbringt, das Geld des Steuerzahlers zu verschwenden, indem er den Abfall verteidigt, den wir uns unter Gefahr für Leib und Leben einzulochen bemühen: Vergewaltiger, Mörder, Kinderschänder und was sonst noch für n Gesocks.
    – Ist das nicht Kannibalismus, Bruce? er deutet mit dem Kopf auf meinen Teller und lächelt mir zu.
    Ich sehe die Fotze kühl an. Den würd ich mir gerne zur Brust nehmen. Nur er und ich, zwanzig Minuten allein in einem Verhörzimmer.
    – Hallo, Conrad, nötige ich mir ein Lächeln ab.
    Ich könnte ihm ins Gesicht schlagen, ihn umnieten und dann sein grinsendes, gelacktes Gesicht mit meinem Stiefelabsatz in den Boden stampfen, und nicht eher aufhören, bis sein Schädel aufplatzt und seinen beschissenen, ganovenverliebten Inhalt über den gekachelten Boden der Kantine verspritzt. Danach würd ich in aller Ruhe aufessen, ganz im Ernst. – Wissen Sie noch, wofür COP steht? Charakter, Ordnungsliebe und Präsenz.
    Er grinst und wendet sich an seine Kumpels. –

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