Drecksau
müssen. Diese Frau, sie hat ihn geliebt.
Ich zittere. Es war kalt da draußen.
Ein doppelter Whisky vertreibt das Frösteln. Danach steige ich allerdings auf Wodka um; den riechen die Fotzen nicht so in deinem Atem. Davon kippe ich ein paar. Ich denke an den Kerl. Wie ich das Leben in ihn reinprügelte, die ganze Zeit gegen eine stärkere Macht anprügelnd. Versuchte, eine Wanne ohne Stöpsel vollaufen zu lassen, aber vergebens, es rinnt alles einfach weg.
Ich verlasse die Bar und hole das Auto. Ich spüle mir den Mund mit Mundwasser aus und spucke es in den gefrorenen Schnee, sehe zu, wie die blaue Flüssigkeit sich mit dem Weiß mischt. Ich jage den Motor hoch, und das Heck bricht schliddernd aus, als ich um die Ecke biege. Ein Spastiker hupt mich an, aber ich bin zu blau, um darauf zu achten.
Die Arbeit hat jedenfalls ihre Attraktivität für mich verloren – nicht, daß sie je welche gehabt hätte. Ich lasse anwesenheitshalber den Wagen auf dem Parkplatz stehen und haue früh ab, durch den Schnee heimwärts stapfend, ehe ich mir ein Taxi heranwinke. Daheim auf der Ranch sehe ich mir die Ergebnisse auf Videotext an und erfahre, daß die Hearts drei-null in Rugby Park verloren haben. Ich mache den Versuch, aufzuräumen, und schaffe es, ein paar Teller mit Essensresten und Aluschalen mit Curry und Chinafraß zu entsorgen. Chrissie kommt früh, was mich ärgert, weil die Wohnung immer noch wie ein Scheißhaus aussieht. Ich fühle mich allerdings gebauchpinselt, diese schwanzkitzelnde Mischung von Verlangen und Unterwerfung in den Augen der Schlampe zu sehen. Chrissie ist vielleicht einsfünmndsechzig. Ich bezweifle, daß sie mehr als 3 8 Kilo auf die Waage bringt. Das ist bei ihr weniger Heroin-Schick als Hospiz-Schick, und sie sieht alles andere als strahlend aus in ihrer knatschgelben Bluse und einem knielangen schwarzen Rock, der aussieht, als sei er aus demselben Material wie meine Flanellhose.
Sie erwartet von mir, daß ich etwas sage. Irrtum! So läuft das nicht. Schweigen ist Gold, und manchmal lohnt sich die Anstrengung, es zu kontrollieren. Das kann dir jeder kleinkriminelle Asoziale sagen.
– Bruce ... hast du wirklich ernst gemeint, was du mir vorhin gesagt hast, daß du dich in mich verlieben könntest? fragt sie.
Ich sehe sie mir genau an, die geplatzten Aderchen um ihre Nase. Ein Zinken wie Wurzel Gummidge. Ich denke: Soweit kommt's noch. – Natürlich könnte ich das, und du weißt das so gut wie ich. Spiel mir nicht die Unschuldige vor. Setz dich.
Sie zieht ihren Mantel aus, setzt sich auf die Couch und zündet sich eine Zigarette an. Sie gehört auch zu denen, zu den Leichenfressern, die rumgestanden und zugesehen haben, „Während ich versuchte, diesen Knaben ins Leben zurückzuholen. Die ekelerregenden, passiven, trägen, dankbaren Aasgeier. Was war das für ein Gefühl?
– Ich bin so durcheinander, Bruce. Die letzte Zeit war nicht einfach, sagt sie. Ich setze mich zu ihr auf die Couch. Gleich wird sie erleben, was es für ein Gefühl ist, wenn man keine Luft mehr bekommt.
– Hör zu, es gibt etwas, das du über mich wissen solltest, darüber, wie ich bin ... Ich mache der Schlampe einen Knopf an der Bluse auf und schiebe meine Hand hinein. Sie ist die reinste KZ-Gestalt, nur Haut und Knochen. Unter ihren Augen sind tiefe, dunkle Schatten. Ich schaue in ihre Pupillen und beobachte, wie sie sich synchron mit dem Zucken in meiner Hose weiten. Ich nehme ihr die Zigarette aus der Hand und drücke sie im Aschenbecher aus. Sie zuckt nervös und sieht mich mit einem seltsamen Lächeln an.
– Bruce ... sagt sie, den Blick auf die glimmende Kippe gerichtet.
– Weißt du, wie das mit den Kippen ist? frage ich, mit meiner freien Hand auf den Aschenbecher deutend, während ich meine andere Flosse unter ihren BH schiebe und unsanft in ihre Brustwarze zwicke. Ich sehe zu, wie sie die Augen schließt und kurz und scharf Atem holt. – Von Kippen bekommt man einen kurzen Erstickungsanfall. Der unterbricht die Sauerstoff zufuhr zum Gehirn. Das ist der Kick, sage ich und tippe ihr an den Kopf. Das Leben reinprügeln, das Leben rausquetschen. Ich nehme meine Hand heraus und fange an, ihre Bluse aufzuknöpfen, Knopf für Knopf, dann öffne ich den Knopf an ihrem Rock und ziehe den Reißverschluß runter, stehe auf und ziehe sie mit mir auf die Füße hoch, und der Rock gleitet von ihr herunter auf den Fußboden wie ein Stück Döner-Kebab-Lamm von dem fettigen Fleischklumpen am Spieß. Ich ziehe
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