Drecksau
Polizistenfleisch ist und nicht irgendne Feld-Wald-und-Wiesen-Nutte, könnte das verwaltungstechnisch und strafrechtlich ein bißchen brenzlig werden. – Du bist eine Kuh, konstatiere ich mit kalter Stimme, als ich mich auf der Couch aufsetze und mir eine ihrer Kippen anstecke, – weil wir gefickt haben, weil wir uns gegenseitig den Gashahn abgedreht haben und du die Frau meines Kumpels bist. Weißte, wozu dich das nach meiner Erfahrung macht? Zu einer Kuh. K. U. H.
Ich buchstabiere es der Schlampe.
Sie sieht mich an wie ein waidwundes Reh, das mich anfleht, nicht beide Läufe auf es abzufeuern. – Sag sowas nicht ... warum bist du so ... warum ...
Warum? Weil jetzt die Spielchen angesagt sind. – Weißte, warum du ne Kuh bist? Weißte warum? Weil du mich da reinläßt, ich zeige auf ihr Loch, – aber du läßt mich nicht da rein, ich zeige auf ihren Kopf, oder da rein, ich zeige auf ihre Brust, – weil das nämlich Liebe ist. Das grade, das war nichts. Das waren bloß traurige Idiotenspielchen, und so was würde ich ne Kuh nennen, sage ich kopfschüttelnd. – Das war ein kleiner Test, und du bist jämmerlich durchgefallen. Da hast du ganz blaß und alt ausgesehen ... Ich nehme ein Büschel ihres fettig-strohigen Haars zwischen Daumen und Zeigefinger, um zu illustrieren, was ich meine.
Ihr Gesicht scheint Blasen zu werfen und aufzuschwellen, während ihr Mund weit aufgeht. – Was willst du damit sagen, weint sie, – was bedeutet das für uns?
– Ich will dir damit sagen, daß du weggehen und mal gründlich darüber nachdenken mußt, wie deine Gefühle wirklich sind. Andernfalls ... ich will ganz offen sein, hat das Ganze keinen Zweck. Da gibt's kein Wenn und Aber. Wirst du das tun, Chrissie? Wirst du das für mich tun? Ich kann dir nämlich nicht helfen, klar im Kopf zu werden. Das kannst du nur selbst, wenn du dein Herz befragst. Wenn du bloß gefickt werden willst, erkläre ich, eine Handfläche nach oben kehrend, – kein Problem, komm vorbei, ich erledige das. Aber ich finde das ein klein wenig schmuddlig, besonders, weil ich das Gefühl habe, wir könnten einander viel mehr bedeuten.
– Ich bin so durcheinander ... du bringst mich durcheinander plärrt sie.
Ich sage mit einem langsamen, traurigen Kopfschütteln: – Wir sind alle so beschissen durcheinander. Fürs erste halte ich es für besser, wenn du gehst.
– Ich will bei dir bleiben, Bruce. Wir müssen reden!
Ich mache eine ablehnende Kopfbewegung. Ich hatte geplant, heute zum Clubabend in Shrubhill zu gehen. Ein paar gepflegte Bierchen zur Entspannung. Geselligkeit in einem rechtlich völlig unbedenklichen Rahmen, möge es noch lange so bleiben. – Chrissie, ich arbeite heute abend. Nachtschicht. Ich ermittle in einem Mordfall. Wie in M-O-R-D. In meiner Branche buchstabiert man das: E-R-N-S-T-E S-A-C-H-E. Ich beobachte ihren verständnislosen Blick. Ich glaube nicht, daß der Groschen schon gefallen ist. – Ernst. Das bedeutet, daß ich meinen A-R-S-C-H in Bewegung setzen muß. So sieht's aus.
mit seiner Aversion gegen alles Fritierte. Wird Zeit, mit was Flüssigem nachzuspülen. Ich gehe in den Royal Scot und bestelle
mir ein Pint, dann rufe ich mir ein Taxi, um zum Club zu fahren. Wenn es dagegen irgendwann ein Gesetz gibt, wissen wir, daß unsere Zivilisation endgültig im Arsch ist.
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Carole schon wieder
Ich gehe gerne aus. Es stört mich wirklich nicht, hier bei Mum zu sein, aber sie kann doch sehr anstrengend werden. Na, wir haben alle unser Kreuz zu tragen. Das große Problem ist, daß Mum Bruce nie wirklich akzeptiert hat. Sie ist manchmal etwas eigen. Es ist schon komisch, so etwas über die eigene Mutter zu sagen, aber es stimmt. Ich hasse es, hier zu sein, aber das macht es nur um so spannender, wenn Bruce und ich endlich wieder zusammenkommen.
Stacey macht mich auch fertig. Sie ist in einem komischen Alter.
Ich erinnere mich, wie ich Bruce kennenlernte. Meine Schwester Shirley ging mit einem Kerl, der bei der Polizei war. Don hieß er, glaube ich. Wir trafen ihn in einem Pub im West End, und er stellte uns Bruce vor, der aus London kam und bei der Metropolitan Police war. Bruce und ich hatten beide gerade ziemlich miese Beziehungen hinter uns, also waren wir zwei etwas reserviert, obwohl, gleich als ich ihn das erstemal sah, mmm hmmmm. Tja, ich hatte ein paar Gläser zuviel getrunken, und wir landeten schließlich bei Don. Es war seltsam, die Art, wie Bruce mich im Taxi ansah, ich konnte genau spüren, daß
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