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Drecksau

Drecksau

Titel: Drecksau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Queen.
    – Irgendwie krieg ich das heute nicht auf die Reihe. Aber hier ist eins: Kriechtier. Vier Buchstaben. Toal. Nein, Moment, das kennen wir: WURM. Mit denen haben wir jeden Tag zu tun. Wohlgemerkt, Wurm, Toal – alles ein und dasselbe, eh.
    Später treffe ich Lennox in der Kantine. Er ist immer noch hinter diesen Hippies her. Die Fotze geht mir seit neuestem aus dem Weg. Ich fahre ihn in die Stadt. Wir kommen an einer dieser vornehmen Mädchenschulen vorbei. – Mary Erskine ... James Gille-spie ... wie die schon klingen, die ganzen hochgestochenen Schulzitadellen, Ray. Da kriegt man ja nen Steifen. Arschskin. Gillesbo. Der die Schulen benannt hat, war echt ne versaute Fotze. N dreckiger Perverser.
    Lennox lacht und schüttelt den Kopf. – Du bist ein unmöglicher Kerl, Robbo.
    – Ich sag's dir, Ray, sage ich, – diese kleinen Mädchen: richtige kleine Engel. Dann werden sie erwachsen, das ist das Problem. Wachsen auf zu Kühen und verdammten Huren. Und ne Kuh ist schlimmer als ne Hure. Bei ner Hure weiß man wenigstens, wo man dran ist, eh? Und bei ner Kuh? Da weißte nie.
    Lennox sieht etwas verlegen aus. – Na ja, aye ... Schnallt absolut nichts, das ist sein Problem. Denkt, er weiß alles. Und was weiß er wirklich?
    Er weiß nichts.
    Einen absoluten zuckersüßen Scheißdreck. Hält sich für den Größten, die Fotze.
    Wir halten am Bäckerei-Imbiß auf der South Bridge an. Eddie Moncur vom South-Side-Revier ist mit einem Uniformspacken da. Ich nicke ihnen zu. Ne lahme, faule, übergewichtige Fotze bedient uns, oder vielmehr, sollte uns bedienen, aber er läßt sich reichlich Zeit. – Wir haben Hunger Hunger Hunger ..., stimme ich in getragenem Singsang an, aber Mr. Coole-Sau-Lennox weigert sich, mitzusingen. Steht ja weit über allem, ja? Das seh ich anders.
    – Trinken wir später einen, eh, Ray? Kommt nicht in Frage, daß ich heute noch mal in den Laden zurückgehe, soviel ist sicher.
    Ray sieht mich an, als wäre ich geisteskrank. – Du vergißt wohl was. Gus' Überraschungsparty.
    Natürlich. Wie konnte ich die vergessen. Irgendwie denke ich, daß auf Mister Ray-Arschgesicht-Lennox ebenfalls eine Überraschung wartet.

[Menü]
Überraschungsparty
    War ne gute Idee, diese Überraschungsparty für Gus zu schmeißen, die alte Fotze feiert nämlich Fünmndfünfzigsten. Ist ja praktisch schon Weihnachten, also ist jeder Besäufhisanlaß recht. Gus allerdings: der soll gefälligst an die Frühpensionierung denken, nicht an ne Scheißbeförderung. Was für n alter Spastiker, daß er den anderen Jungs die Tour vermasselt. Oder gerne vermasseln würde. Das würd ich mir zweimal überlegen, alter Mann.
    Na jedenfalls, wir haben einige Dosen und Flaschen intus, und es sind ziemlich viele Leute da. Ja, sogar Drummond ist gekommen: ein Glas Wein, und dann jedem unter die Nase reiben, daß sie wieder weg und an die Arbeit muß. Allerdings schenkt ihr keine Sau die mindeste Beachtung, obwohl die Atmosphäre sich deutlich entspannt, nachdem sie weg ist. Die braucht dringend was zwischen die Beine, die, für den Seelenfrieden aller anderen genauso wie für ihren eigenen. Na jedenfalls, ich bin mehr an echten Weibern interessiert. Diese Große aus der Verwaltung, die Schwanzfetischistin, die ist auch da. Lennox versucht sich einzu-schleimen und kommt keinen Zentimeter weiter. Er schleimt, aber er denkt nicht nach. Ich schon. Wir haben um fünfzig Pfund gewettet, wer der Schwanzfetischistin als erster an die Wäsche geht, und die Asche wandert in Robertsons Tresor. Mein bitterer Ernst. Ich halte mich mit dem Trinken zurück und warte, bis die ganzen Fotzen abgefüllt sind. Dann lenke ich das Gespräch darauf, wie die Gentlemen bestückt sind, und beobachte, daß Lennox ganz unruhig wird und von etwas anderem reden will.
    – Ich weiß noch, damals in Australien, bei der Polizei in New South Wales, rede ich weiter, da hatten wir immer dieses Partyspiel ... auf unserem Revier in der College Street. Die Aussies ... also, die können manchmal ziemlich schlüpfrig sein.
    – Aye, und wie ging das? fragt Karen Fulton. Die Kuh ist keine Kostverächterin. Ist bekannt dafür. Sie hält sich zwar jetzt für was Besseres, aber der Alkohol und die Partystimmung vor den Feiertagen sind genau das Richtige, um so ne Schlampe auf den rechten Weg zurückzubringen. Die ändern sich nie.
    – Vielleicht sage ich das besser nicht, Karen-Schatz. Unsere Vettern aus den Kolonien ... können ziemlich ordinär sein.
    – Na los!

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