Drecksau
zurück und hackt ein paar Lines. Er hat Dienst beim Drogendezernat gehabt und ne anständige Portion erstklassiges Koks mitgehen lassen, der glückliche Hund. Ich hab den Stoff, den ich aus Amsterdam mitgebracht habe, aufgeteilt, und so sehr es mich schmerzt, es zuzugeben, Lennox' Stoff ist sogar noch besser. Die kleinen Annehmlichkeiten des Jobs. Einige haben es gut getroffen. Und was ist mit mir? Welche kleinen Annehmlichkeiten bringen tote Nigger ein? Bürgergruppen abklappern und sich mit beleidigten Kakaobohnen rumärgern, die dich hassen wie die Pest. Und dann gibt noch dieses blöde Weib von Drummond ihren Senf dazu. Scheiße, das ist kein Spiel für Männer. Fetter Überstundenzuschlag, wohlgemerkt, besonders wo dieser lammfromme Mutant Toal die Hose gestrichen voll hat mit weichem Dünnschiß. Ohne Wenn und Aber, ganz im Ernst.
– Ich sag's dir Robbo, was ich den Vollidioten, die ich neulich festgenommen hab, an Pülverchen weggenommen hab, war den Aufwand nicht wert. Da war so wenig Koks drin, ich hätte den Spastikern das Zeug lassen und mir den Papierkram ersparen sollen. Die wären zehnmal beschissener draufgekommen, wenn sie sich den Müll reingezogen hätten, als so, bei ner popeligen Geldstrafe von 200 Pfund für Ersttäter.
Lennox läßt seinen Schnäuzer wachsen. – Das ist doch ne Unverschämtheit. Popelige 200 Pfand! Wer war der Richter?
– Urquhart. Was ne Überaschung, sagt Lennox ohne aufzuschauen und hackt weiter konzentriert seine Lines. Der hat die Ruhe weg, Lennox, er weiß, daß ich scharf auf die beschissene Line bin, aber die Fotze muß so lange damit rumspielen, bis alles verfickt superfein ist.
– Mr. Einmal-Kopftätscheln-und-n-Penny-aus-der-Almosen-büchse. Scheiße. Ich schüttele angewidert den Kopf.
– Und dann verteidigt ausgerechnet Donaldson die Fotzen, schnaubt Ray.
Bei dem Namen muß ich grinsen. Ich frage mich, was seine kleine Schnecke macht. Ich wäre nicht abgeneigt, mir von der Zuckermaus mal wieder einen blasen zu lassen. Ganz im Ernst.
Ray nickt mir zu, daß ich anfangen soll. Ich habe meinen Zwanziger schon gerollt und mache mich über die erste Line her. Ich halte ein Nasenloch zu und schnupfe für Caledonia. Haut hart rein. Guter Stoff. Boah, ist das ein saugeiles Zeug, puh. Mein Mund wird sofort taub, und ich sabbele los. – Hör mal Ray du hättest hören sollen, was die Fotze Toal neulich über dich gesagt hat. Ray Lennox dies, Ray Lennox das. Ich hab zu der Fotze gesagt, ist ja erstaunlich, was Ray Lennox hier alles zugeschrieben wird. Ich glaube, Ray Lennox wär mit einigem nicht ganz einverstanden, womit sein Name in Verbindung gebracht wird.
– Eh? Was soll das, fragt Ray und sieht mich forschend an.
– Unter uns gesagt, Ray, ich wär nicht überrascht, wenn sie dich ins Ermittlungsteam für diesen Niggerfall holen würden.
– Nee, Scheiße! Ich bin jetzt seit Monaten an diesen Scheißhippies von der Sunrise Community dran, um ihnen Cannabisbesitz nachzuweisen!
– Ich sag ja nur Ray. Du kennst ja die Fotzen, da gibt's kein Wenn und Aber. Da ist noch ne andere Sache ... das bleibt unter uns, ja, ich dämpfe meine Stimme auf Kantinenlautstärke, obwohl wir in der Abgeschiedenheit von Lennox' Wohnung sind.
– Was? sagt Ray. Er versucht, cool zu bleiben, ist aber offenbar beunruhigt.
– Paß auf Gus auf.
– Gus Bain?
– Genau.
– Gus ist in Ordnung ... war immer anständig zu mir ...
– Klar ist der in Ordnung. Der ist anständig zu dir, solange er dich als grünen Jungen ansieht, der die zweite Geige spielt. Die Sache ist die, Ray, du hast dir in der Abteilung ziemlichen Respekt verdient, und das fängt den alten Knaben an zu nerven. Versteh-ste, worauf ich rauswill? Ich sehe Lennox in die Augen. Seine Gedanken wandern genau in die von mir beabsichtigte Richtung. – Ist das Platzhirsch-Syndrom. Gus hat seine festgefahrenen Gewohnheiten. Einer von der alten Schule. Aber er fürchtet die junge Garde und kann ne ziemlich rachsüchtige alte Fotze sein, und er hat in letzter Zeit ein ungesundes Interesse an den Karrierefortschritten und außerberuflichen Aktivitäten eines gewissen Mister Ray Lennox erkennen lassen.
– Soll das heißen, Gus ist ein Verräter?
– Ist doch bekannt dafür. Paß bloß auf, was du in seinem Beisein über Cousin Charlie sagst.
– Darüber red ich doch nie.
– Aye, gut so, dann bleib dabei.
– Schön ... Lennox nickt nachdenklich. – Ich bin dir wirklich dankbar, Robbo.
Das ist alles Quatsch
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