Drecksau
stehe in der Öffentlichkeit. Ich kann nicht wegen dieser selbstsüchtigen Schlampe so rumlaufen. Nicht, wo der Beförderungsausschuß auf mich wartet.
– Das war fantastisch, sagt sie und räkelt sich lasziv, ehe sie aufsteht und sich anzieht. – Hör zu, Bruce ..., sagt sie, als sie gewandt in ihre Unterwäsche und dann in ihren Rock und ihre Bluse schlüpft, – ich weiß, daß wir darüber reden müssen, was wir einander bedeuten wollen, aber ich sehe keinen Grund, die Dinge zu überstürzen.
– Das finde ich sehr vernünftig, sage ich. Sie sieht fesch aus. Hat etwas zugenommen, sich die Haare tönen lassen. Es liegt mehr Selbstvertrauen und Grazie in ihren Bewegungen.
– Ich meine, ich glaube nicht, daß es sehr vernünftig wäre, sich aus einer Beziehung direkt in die nächste zu stürzen, sagt sie lächelnd, faßt ihr blondes Haar hinter dem Kopf zusammen und bürstet es energisch durch. – Belassen wir es einfach auf dieser Basis, bis wir herausfinden, wie unsere wahren Gefühle sind.
– Da kann ich nur zustimmen. Wir sollten nicht ins kalte Wasser springen, sage ich zu ihr. Aber einen zaghaften Vorstoß ist sie wert. – Warum bleibst du nicht hier, ißt was mit mir, und nachher haben wir vielleicht noch ein bißchen Spaß zusammen? Ich gehe ans Sideboard und lege Staceys Foto in die oberste Schublade.
– Würde ich zu gerne, Brucey, aber ich bin noch verabredet.
– Oh, sage ich.
– Wir sehen uns, Brucey-Baby, sie schwingt sich die Tasche über die Schulter. Sie dreht sich noch einmal zu mir um, küßt mich auf die Stirn, zwinkert und sagt dann mit amerikanischem Akzent: – Freut mich, daß wir auf derselben Straßenseite parken, Honey, dann ist sie durch die Tür.
– Ja, schön ...
Weg.
Verfickte
Denkt, sie kann hier einfach rausmarschieren, nachdem sie versucht hat, mir die Beförderung zu versauen. Für wen hält sich dieses Weib? Sie könnte Carole nie ersetzen! Die wird es nie!
Ein Polizistenfick, im Dutzend billiger, mehr ist die nicht!
Sie hat ihren Lippenstift vergessen. Ihren roten, roten Lippenstift.
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Mehr von Carole
Ich muß es zugeben, es war ein Fehler, Australien zu verlassen. Dort waren Bruce und ich am glücklichsten. Aber schließlich waren wir da hinzogen, um bei meiner Mum zu sein, und als mein Dad starb, wollte sie wieder zurück. Es schien keinen Grund zu geben, drüben zu bleiben, denn Stacey war noch ein Baby und noch nicht eingeschult. Ich weiß, ich war egoistisch und habe nicht an Bruces Karriere gedacht. Er kam bei der Polizei in Sydney so gut voran. Ich finde es teuflisch, daß er in Schottland mit einem niedrigeren Dienstgrad wieder anfangen mußte, als er ihn in Australien hatte.
Ich freue mich darauf, Bruce wiederzusehen, damit wir wieder als Familie zusammenleben; ich, Bruce und unser kleines Mädchen Stacey. Sie muß akzeptieren, daß sie sich falsch verhalten hat, und wie sehr sie alle mit ihren dummen kleinen Lügen verletzt hat. Ich fühle mich oft verantwortlich, ich denke immer, ich hätte ihr etwas Besseres beibringen müssen, ihr den Unterschied zwischen Gut und Böse beibringen müssen. Trotzdem ist sie im Grunde ein liebes Mädchen, und es ist wichtig für sie, zu wissen, daß Bruce und ich ihr verzeihen.
Alle Familien machen solche traumatischen Erlebnisse durch, und es ist wichtig, diese Dinge nicht überzubewerten. In der heutigen Welt aufzuwachsen, ist kompliziert genug.
Ich bin wieder in der Bar. Zwei Männer sehen mich an.
Einer sagt etwas, das ich nicht hören kann, aber die Feindseligkeit ist eindeutig.
Warum kann eine Frau nicht alleine etwas trinken gehen?
Ihr wollt mich, aber ihr könnt mich nicht haben.
Robertson ist mein Name.
Ich trage den Namen meines Mannes.
Ich gehöre ihm.
Wenn er jetzt hier wäre, würde er euch zum Schweigen bringen, eure lüsternen, gehässigen Visagen. Ihr hättet keine Chance gegen meinen Bruce. Ihr seid keine Männer.
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Privatstunden
Würmer. Das sagt mir gar nicht zu. Ich habe in der Bücherei noch mehr darüber gelesen. Ist auch ne niedliche Schnecke, die da arbeitet. Wenn es mir zu langweilig wird, in die Bücher zu gucken, gucke ich sie an. Ich bin fast den ganzen Morgen hier gewesen, nach einer weiteren schlaflosen Nacht. Aber es wird bald Zeit, ins Büro überzusiedeln, denn Samstagsarbeit bringt satte Wochenendzulage. Wie zu erwarten, treten sich die Leute auf die Füße. Lennox arbeitet ebenfalls. Wir einigen uns darauf, eine Stunde lang mit den Akten zu rascheln und
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