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Drecksau

Drecksau

Titel: Drecksau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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dann Außendienst zu machen.
    Es ist herrlich, in der Karre durch die Gegend zu fahren. Ich bin schön warm eingepackt und die Straßen sind leer. Lennox fühlt sich offensichtlich unwohl, wie er in seinem viel zu dünnen Wildlederjackett vor sich hin bibbert.
    – Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung, eh, Ray, wiehere ich.
    – Der Scheiß-Zivilklamottenzuschuß ist ne verdammte Frechheit, knurrt er.
    Ewig meckernde Fotze. Wenn der nicht sein ganzes Geld für Designerlabels rausschmeißen würde, reichte der Zuschuß vielleicht für n paar wetterfeste Klamotten. Der glaubt auch, der Steuerzahler hat nichts Besseres zu tun, als den Wichser zu finanzieren, damit er über nen imaginären Laufsteg tänzeln und gleichzeitig den Polizisten spielen kann.
    Im weiteren Verlauf unseres kleinen Ausflugs wird überdeutlich klar, daß Lennox sich nicht in die Karten schauen lassen will. Die Sache ist nur, uns ist das bewußt. Es gibt eine Reihe von Regeln, die gelten ohne Wenn und Aber, und das sind Regeln, von denen jemand wie Ray Lennox eine bestenfalls rudimentäre Kenntnis haben kann, bei uns dagegen, den Bruce Robertsons der Welt, ist das ein ganz anderes Thema. Wir scherzen nicht.
    – Springen wir kurz in der Fischfabrik rein, eh Ray?
    – Okay, sagt Lennox.
    Ich biege von der Junction Street in die Ferry Road ein. – Shir-ley, sagen wir nachdenklich, – meine Schwägerin. Weißte noch, wie wir die zusammen durchgebumst haben?
    – Aye, sagt Lennox betreten.
    Mr. Fickgott Lennox, uuh! Der kleine Flachwichser konnte das Weib nicht befriedigen. Als zu kurz Gekommener entlarvt. Sie kaut mir einen ab, und Lennox steckt ihn ihr hinten rein, und sie drückt sich gegen ihn und sagt nach einer Weile:
    – Tauscht mal die Seiten ... Bruce ... fick mich ... fick

    Fischfabrik ist unser Name für einen Puff in Leith, der offiziell als Sauna firmiert, oder war's ne Sauna, die als Puff firmiert? Auch egal. Die alte Maisie, die erfahrenste Puffmutter der Stadt, ist im Haus und hat gerade Teewasser aufgesetzt.
    Wir hatten Maisie so oft in der Mache, daß die Exnutte sich schwerlich freuen kann, uns zu sehen, aber ne gute Hure (und Maisie gehörte zu den besten) ist immer eine erstklassige Schauspielerin, also werden wir wie Staatsgäste empfangen. Das ist das Schöne am Polizistendasein: ist eigentlich ziemlich egal, ob dich alle hassen oder nicht, solange sie dir nach außen hin freundlich begegnen und ihre Rolle gut spielen. Man lebt nur in der Welt, die man kennt. Der Rest ist nichts als Wunschdenken oder Paranoia. – Bruce, Darling, konstatiert Maisie (korrekt) und gibt mir einen flüchtigen Kuß auf die Wange.
    – Na Maisie. Wie geht's? frage ich nach, lasse mich auf die Couch fallen und verschränke die Arme hinter dem Kopf. Ich rieche die Duftwolke aus meinen Achselhöhlen und will sie schon vor Schreck wieder senken. Drauf geschissen. Sollen die Fotzen Bruce Robertson ruhig riechen. Maisie läßt sich nichts anmerken. Eine Hure muß lernen, mit unangenehmen Gerüchen zu leben. Maisie kommt in die Jahre, ist aber noch immer eine Augenweide; auf ihre ganz persönliche füllige, blümchenkleidhafte Matronenart.
    – Nicht schlecht, Bruce, nicht schlecht. Bei uns hat ein neues Mädchen angefangen; ne Kleine aus Aberdeen. Willste sie mal antesten?
    – Vielleicht später, Maisie, sage ich lächelnd mit einem unanständigen Zwinkern.
    Sie hebt den Blick zu Lennox: – Vielleicht dein junger Freund hier?
    Lennox errötet um die Augen herum. Er lächelt stoisch.
    Das kriege ich mit und wende mich an ihn. – Ich sag dir was, Ray, Maisie hier, die könnte dir Sachen beibringen, die du von deiner Ma nicht lernst. Hat mehr vergessen, als du vermutlich je lernen wirst. Ich versuch sie dauernd aus dem Ruhestand rauszu-schmeicheln, aber sie will nichts davon hören.
    Maisie lacht und schüttelt den Kopf, während Ray weiter verlegen guckt. Ich beuge mich vor, ziehe einen Stift aus der Brusttasche und tippe damit auf die Glasplatte des Tischs. – Nicht mal für n frisches junges Stück Schwanz wie Détective Sergeant Raymond Lennox hier, Maisie?
    Sie mustert Ray, der jetzt echte Qualen zu leiden scheint, mit einem schnellen Blick. – Sorry, Schatz, heute mach ich's nur noch aus Liebe, nicht mehr für Geld. Das überlass ich dem jungen Gemüse. Ich bin heutzutage treu wie Gold.
    – Ray macht sich bei der Polizei gerade nen Ruf als wilder Hengst, sage ich lächelnd, spitze die Lippen und lasse den Stift träge in

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