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Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Drecksspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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wenige Worte, die neben den Bildern von den Prostituierten eingeblendet wurden. Der Name des Fotografen. Ruben Deportes.
    David wusste, wo er ihn finden würde. Der hat heut Abend Schicht. Es gab nur ein Problem.
    Er wählte Richards Nummer. Der hob sofort ab.
    David ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Die Sache ist ernster, als ich befürchtet habe.«
    Richard schnappte nach Luft. »Was soll das heißen?«
    »Ich muss mich um meine Familie kümmern.«
    »Aber für deren Sicherheit ist gesorgt.«
    »Damit alleine ist es nicht mehr getan.«
    »Und wer hilft Shirin?« Richards Stimme bekam einen flehentlichen Klang. »David, du musst sie suchen, bitte, für mich. Und für Lydia.«
    »Es ist besser, die Polizei übernimmt.«
    »Bis sie all das herausgefunden hat, was du …«
    »Du kannst es ihr erklären.«
    »Und was genau soll ich ihnen sagen? Wenn sie mich fragen, woher ich das alles weiß? Es werden weitere Fragen folgen. Die Antworten werden über kurz oder lang zu dir führen. Willst du dann wieder …?«
    »Nein!« Davids Hände umklammerten das Lenkrad. Genau das wollte er nicht – abermals untertauchen und ein neues Leben beginnen.
    Vor fünf Jahren mochte es funktioniert haben, weil er alleine gelebt hatte. Heute besaß er eine Familie. Noch einmal die Flucht zu ergreifen wäre egoistisch. So selbstsüchtig wie vor anderthalb Jahren. Noch heute hatte Jan unter den Folgen zu leiden. Ich bin ein Großer. Die Worte seines Sohnes versetzten David einen Stich.
    Er lenkte den Clio aus der Parklücke. »Na gut, ich werde weiter nach Shirin suchen. Ich habe noch eine Spur, der ich nachgehen kann. Aber wenn die mich nicht weiterführt, dann …« Den Rest sprach er nicht aus. Richard verstand ihn auch so.
    Diesmal würde David zu seinem Wort stehen. Ich bin für euch da. Jederzeit. Er würde seine Familie beschützen. Er würde sich seiner Vergangenheit stellen, die Schatten bekämpfen, seine Gegner besiegen. Auch wenn er noch keinen blassen Schimmer hatte, wie er das anstellen sollte. Aber er würde nicht mehr fortlaufen.
    *
    Hannah erwachte im Wohnzimmer des Ferienhauses. Der kranke Irre stieß sie zu Boden wie ein Stück Vieh.
    Wie hatte er sie in der Waldhütte gefunden? Weshalb kannte das Schicksal keine Gnade?
    Wieder umklammerte der Psychopath Hannahs Hals. Sein bleiches Antlitz schwebte dicht vor ihrer Nase. Seine Piercings glitzerten im Mondlicht.
    »Nur ein Ton«, knurrte er und sein Atem schlug ihr ins Gesicht, »nur eine Bewegung …«
    Mehr sagte er nicht. Mehr brauchte Hannah nicht zu wissen. Ihre schreiende Tochter lag in seinem Arm.
    Er stieß Hannah von sich. Ohne Vorwarnung trat er auf ihren Unterschenkel. Das Knacken, mit dem ihr Knochen brach, schoss hoch bis in ihren Kopf. Gleich darauf folgte ein infernalischer Schmerz. Sie schrie, während sie sich am Boden wälzte und ihren Schenkel hielt, der in einem absurden Winkel von ihrem Bein abstand.
    »Sicher ist sicher«, hörte sie ihren Peiniger sagen. Dann verließ er mit der heulenden Millie den Raum.
    Wimmernd blieb Hannah zurück. Selbst wenn sie gewollt hätte, sie konnte sich nicht mehr bewegen.
    Es tut mir leid, ich habe das alles nicht gewollt.
    Tränen strömten über Hannahs Wangen. Ihr Kopf sank zu Boden. Kurz bevor sie die Augen schloss, fand ihr Blick den Spalt unter dem Sofa – und ihr Handy.

Achtundzwanzig
    Dabei hatte Pedro nur seine Ruhe haben wollen, durch den Block streifen, Kumpels treffen, runterkommen und chillen, jetzt da das Unwetter sich wieder verzogen hatte.
    Das war doch nicht zu viel verlangt, oder?
    Aki war anderer Meinung. »Fuck, Alter«, fluchte er, nicht zum ersten Mal, genaugenommen zum dreihundertachtundzwanzigsten Mal.
    »Fuck, Alter!«
    Dreihundertneunundzwanzig. »Geht’s jetzt langsam?«
    »Ey, gar nichts geht.«
    »Wie wär’s, wenn du dich einfach mal einkriegst?«
    »Ich krieg das Kotzen.«
    »Hab ich begriffen.«
    Aki stampfte mit seinem Sneaker in eine Pfütze. Regenwasser spritzte hoch. »Fuck, Alter!«
    So ging das jetzt schon, seitdem sie am Morgen das Hermano verlassen hatten und ziellos durch die Stadt getigert waren. Irgendwann hatte Pedro sich in die erstbeste Bahn gesetzt. Die Kohle für ein Bahnticket hatte er zwar nicht besessen, aber er war so angenervt von Akis Genöle gewesen, dass er nur noch nach Hause wollte, und zwar so schnell wie möglich.
    Er hatte gerade im Bett gelegen, als die ersten SMS von seinem Kumpel eintrafen. Irgendwann hatte er das Handy ausgemacht.
    Kaum hatten

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