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Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Drecksspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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geht um Hannah und Millie! Um meine Frau! Meine Tochter!«
    Arthur kratzte sich die Wunde am Kinn.
    »Willst du mich allen Ernstes alleine dorthin fahren lassen?«, fragte Philip.
    Sein Partner wich seinem Blick aus.
    »Verdammt«, platzte es aus Philip heraus. »Du bist doch schuld daran, dass es überhaupt so weit gekommen ist!«
    »Ach, jetzt bin ich der Böse?« Arthur lachte auf. »Hätten du und deine Schwester …«
    »Lass Marlene aus dem Spiel!«
    »… nicht von diesem verfluchten Geld erzählt …«
    »Du«, schrie Philip, »du hast das Geld aus dem Tresor …«
    »Du hast doch …«
    »Und du hast deinen Wagen …«
    »Scheiße, verflucht!«
    »Du bist so ein Arschloch!«, spuckte Philip hervor. »Und du«, er packte den Jungen, der sich klammheimlich davonstehlen wollte, »bleibst hier!«
    Er schleifte ihn weiter zum Wagen. Seinen Partner würdigte er keines Blickes mehr.
    »Es tut mir leid.« Arthurs Stimme war ein Flüstern in der Nacht.
    Philip drehte sich um.
    »Es ist nur …« Sein Partner rieb sich die Augen. Weinte er? Die Schatten der Häuser verhüllten sein Gesicht. Seine Worte lösten sich zitternd aus der Dunkelheit. »Ich habe Angst.«
    »Was glaubst du, wie es mir ergeht? Ich habe genauso viel Angst – aber nicht nur um mich. Sondern um Hannah. Und Millie.«
    Arthur ließ die Schultern hängen. »Es tut mir leid.«
    »Das ist alles?« Philip fischte den Wagenschlüssel aus seiner Hosentasche.
    Arthur schnaufte. Er packte den Jungen. »Na los, beweg deinen Arsch ins Auto.«

Einunddreißig
    David trat fester als beabsichtigt auf die Bremse. Der Sicherheitsgurt schnitt ihm in die Brust.
    Als sich die Riemenspannung wieder löste, fielen ihm die skeptischen Blicke der beiden Frauen auf, die das Restaurant Jalla Jalla verließen.
    Errege keine Aufmerksamkeit.
    Shirins Tod war schlimm, aber er hätte ihn nicht verhindern können.
    Sein Handy summte. Flieg, flieg, fahr aus der Haut. Es war Richard: »Bist du das da unten?« Er stand hinter einem der Fenster in der zweiten Etage des renovierten Altbaus und presste sein Telefon ans Ohr. »Was verdammt noch mal machst du hier?«
    »Komm runter.« David legte auf, noch bevor Richard etwas erwidern konnte. Er rollte mit dem Clio einige Meter weiter die Kopenhagener Straße runter.
    Sein iPhone meldete sich erneut. Er nahm ab und sagte: »Es ist wichtig, Richard, hast du gehört?«
    Für einen Moment kam nur Stille aus dem Telefon.
    »Ich bin’s«, sagte Caro.
    Sofort stieg Sorge in David hoch. »Ist alles in Ordnung?«
    »Ja.«
    »Und mit Jan?«
    »Was soll mit ihm sein?«
    »Warum rufst du so spät an?«
    »Weil ich nicht schlafen kann.« Caro zögerte. »Wir müssen das endlich klären.«
    In ihren Worten lag eine Endgültigkeit, die ihm die Stimme abschnürte. Im Rückspiegel sah er Richard im Türrahmen auftauchen. »Jetzt?«
    »Ja.«
    Richard eilte auf den Wagen zu. »Jetzt ist gerade ungünstig.«
    »Ist schon klar«, ätzte Caro.
    Richard öffnete die Beifahrertür und ließ sich auf den Sitz fallen.
    Caro sagte: »Dann meinetwegen morgen früh. Bevor ich zu Jan gehe. Um halb acht.«
    »Soll ich dich zu Hause abholen?«
    »Nein!«, sagte sie hastig und laut.
    »Treffen wir uns im Rizz «, schlug David vor.
    »Um die Zeit hat es noch nicht auf.«
    »Dann … auf dem Spielplatz gegenüber.«
    »Okay.«
    »Gut, ich … Caro?« Sie hatte aufgelegt.
    Richard musterte ihn. »Was soll der Quatsch?«
    David legte den Gang ein und fuhr zur Schönhauser Allee.
    »Wir waren uns doch einig, dass du dich nicht bei mir …«
    David ließ ihn nicht ausreden. »Ich habe Shirin gefun-
den.«
    Richard setzte zu einer Antwort an, doch Davids Tonfall war Erklärung genug. Das Rattern der S-Bahn füllte ihr bedrücktes Schweigen.
    David bog in die Gaudystraße und hielt am Falkplatz. Das Licht der Straßenlaternen drang nur schwach durch die Platanen. Trotzdem konnte er sehen, wie Richards Körper zitterte.
    »Hast du mit Katharina und Theodor gesprochen?«
    David verneinte. »Das solltest du übernehmen.«
    »Ja, natürlich«, Richard atmete durch, »und hast du …?«
    David nickte. Auf der Herfahrt hatte er den Notruf der Berliner Polizei gewählt und einen Mord gemeldet. Er hatte die Adresse des Ferienhauses durchgegeben und gleich danach das Telefonat beendet. »Aber da Shirin nie als vermisst gemeldet worden ist, wird es vermutlich dauern, bis man ihre Identität ermittelt hat.«
    Richard schluckte. »Hat sie … leiden müssen?«
    *
    Toni

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